Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1998/99

Spielbericht

12. Spieltag - Samstag, 24.10.1998 - 14:00

SD Croatia Berlin - FC Erzgebirge Aue 1:0 (0:0)


SD Croatia Berlin: Nico Thomaschewski - Fabian Wohlgemuth, Bego Catic, Petar Butkovic - Tolga Günes, Bozo Kolak, Ante Brzovic, Cemal Yildiz (85. Robert Pocrnic), Isa Sadriu - Nikica Vrcic, Dario Kojundzija (79. Kreso Sapina); Trainer: Husnija Fazlic

FC Erzgebirge Aue: Rüdiger Huster - Steven Zweigler, Udo Tautenhahn, Hagen Schmidt - Ronny Thielemann, Enrico Barth, Sven Bagemiel, Borislav Tomoski, Valeriy Lakhmay (61. Holger Hasse) - Maik Eidtner (73. Ronny Kretschmer), Uwe Kramer; Trainer: Frank Lieberam

Tore: 1:0 Cemal Yildiz (49.)

Schiedsrichter: Peter Weise (Könitz)

Zuschauer: 184

Gelbe Karte: Fabian Wohlgemuth, Tolga Günes / Enrico Barth (3.)

Gelb/Rote Karte: - / Udo Tautenhahn (38., wiederholtes Foulspiel)

Auf den harten Boden der Tatsachen zurückgeholt

FC Erzgebirge Aue unterliegt beim Schlußlicht Croatia 0:1

Nur eine Woche nach dem grandiosen Erfolg über den FSV Zwickau wurden die Erzgebirger auf den harten Boden der Realität zurückgeholt. Nach 90, sich insgesamt mehr oder minder zähfließend dahinschleppenden Minuten, setzte es beim Schlußlicht Croatia Berlin eine ernüchternde Niederlage. Der sich andeutende Sturm Richtung Tabellenspitze wurde somit jäh gestoppt. Das es soweit kam, hing primär mit dem frühen, dazu völlig überflüssigen Feldverweis Libero Tautenhahns zusammen. Der Routinier, nur fünf Minuten zuvor für ein beinahe identisches Vergehen bereits verwarnt, ließ sich in der gegnerischen Hälfte zu einem neuerlichen rüden Einsteigen gegen Sadriu hinreißen. Schiedsrichter Weise blieb keine Wahl.

Bis dahin bestimmten die Lieberam-Schützlinge relativ eindeutig das Geschehen, schien es nur eine Frage der Zeit, wann die Führung fallen würde. Ohne spielerisch zu überzeugen, kam man gegen verunsicherte Berliner durch Kramer (3.), Tautenhahn (12.), Bagemiel (18.) und Tomoski (24.) zu Möglichkeiten. Auch in Unterzahl änderte sich daran bis zum Pausenpfiff nichts. Als Sadriu am Ball vorbeischlug, tauchte Kapitän Thielemann mutterseelenallein vor Thomaschewski auf, konnte den exzellent parierenden Keeper aber nicht bezwingen (45.).

So fiel die Führung des Aufsteigers im wahrsten Sinne des Wortes wie aus heiterem Himmel. Ein bis dahin beschäftigungsloser Huster ließ sich von Yildiz mit einem nicht einmal sonderlich scharfen Bogenschuß überraschen. Wer nun auf ein wütendes Aufbegehren des Favoriten gesetzt hätte, sah sich getäuscht. Konzept- und ideenlos, dazu meist mit Einzelaktionen (Tomoski, Thielemann) versuchte man das vom überragenden Catic dirigierte Abwehrbollwerk zu knacken. Ein sich nach dem Spiel von etlichen Akteuren arg enttäuscht zeigender Trainer Frank Lieberam versuchte durch die Einwechselungen von Hasse und Kretschmer für frischen Schwung zu sorgen, löste in der Schlußviertelstunde die Position des Liberos auf. Ohne Erfolg. Im Gegenteil: Die entstehenden Räume wurden von den Berlinern zu einigen ansehnlichen Kombinationen genutzt. Günes (78.), Yildiz (80.) wie Vrcic (87.) mußten da für die endgültige Entscheidung sorgen. Harri Ramin, Freie Presse, 26.10.1998