Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1998/99

Spielbericht

14. Spieltag - Freitag, 13.11.1998 - 19:00

VfB Leipzig - FC Erzgebirge Aue 1:0 (1:0)


VfB Leipzig: Gunnar Grundmann - Diango Malacarne, Frank Edmond, Ivica Bancic - Niclas Nylen, Ronald Werner, Farai Mbidzo (46. Reimund Mimuß), Frank Seifert, Willi Kronhardt (63. Torsten Jülich) - Marco Dittgen, Fernando dos Santos (86. Daniel Küttner); Trainer: Hans-Ulrich Thomale

FC Erzgebirge Aue: Rüdiger Huster - Steven Zweigler, Udo Tautenhahn, Hagen Schmidt - Holger Hasse, Enrico Barth, Mentor Miftari (76. Ronny Kretschmer), Borislav Tomoski, Ronny Thielemann - Uwe Kramer (58. Marek Nowacki), Marian Pagels; Trainer: Frank Lieberam

Tore: 1:0 Diango Malacarne (18.)

Schiedsrichter: Yves Reimer (Rathenow)

Zuschauer: 3500

Gelbe Karte: Ivica Bancic, Niclas Nylen, Marco Dittgen / Udo Tautenhahn (6.), Hagen Schmidt (7.), Marian Pagels, Enrico Barth (4.)

Gelb/Rote Karte: Frank Edmond (66., wiederholtes Foulspiel) / -

Rote Karte: - / Borislav Tomoski (89., grobes Foulspiel)

Aue verbaut sich Weg nach oben

FC Erzgebirge beim 0:1 in Leipzig mit gefälligem Spiel vor dem Tor zu harmlos

Der FC Erzgebirge Aue hat am Freitagabend mit dem 0:1 beim VfB Leipzig wieder einmal auswärts kein Tor erzielt und sich damit den Weg nach oben verbaut. Von Verstärkung des Sturms ist bisher nichts zu spüren. Das entscheidende Tor erzielte Malacarne bereits in der 18. Minute nach einem groben Fehler von Rüdiger Huster. Aues Torhüter griff bei einer Eingabe daneben, die Abwehrspieler konnten zwar noch zwei Schußversuche abwehren, doch beim dritten vollendete der Schweizer aus Nahdistanz.

Das Gegentor beflügelte zum Entsetzen der 3.500 Zuschauer die Erzgebirger. Die Probstheidaer verloren den Faden. Sie kamen mit der aggressiven Spielweise der Veilchen nicht klar, hatten so ihre Probleme beim Spielaufbau und wurden mehr und mehr in die Defensive gedrängt. Bis zum Strafraum sah das Spiel der Gäste gefällig aus. Doch ganz vorn konnten sich die Stürmer wieder einmal nicht durchsetzen. Oftmals hohe, weite Bälle wurden eine Beute der Leipziger Abwehr. Trotz allem besaß man gute Chancen, die an diesem Tage schwachen Leipziger zu bestrafen. Die größte hatte Enrico Barth nach Zusammenspiel mit Ronny Thielemann. Aus etwa acht Metern traf er die Kugel nicht optimal. Auch nach der Pause das gleiche Bild. Aue bestimmte weitestgehend die Szenerie. Doch bei Schüssen fehlte die Genauigkeit.

Pressekonferenz mit den Trainern Hans-Ulrich Thomale (Leipzig, links) und Frank Lieberam (Aue, rechts). Foto: St. Unger

Leipzigs Trainer Uli Thomale entschuldigte das schwache Spiel seiner Mannschaft mit einer angeblich überharten Gangart der Gäste, mit der sein Team angeblich nicht klar kam. Die rote Karte für Borislav Tomoski in der letzten Minute nach einem Foul war aber nicht symptomatisch für das Auer Spiel, denn auch die Thomale-Truppe war in ihren Zweikämpfen nicht gerade zimperlich. "Wir haben über dem Kampf zum Spiel gefunden und brauchen uns mit dieser Leistung nicht zu verstecken", sprach Frank Lieberam nach dem Spiel. Stefan Unger, Freie Presse, 16.11.1998

Starkes Spiel der Veilchen - aber trotzdem geknickt

Edmond Gelb-Rot, Tomoski Rot, Keeper Huster patzte, da traf Diango

Gut gespielt, trotzdem verloren. Der FC Erzgebirge Aue unterlag dem VfB Leipzig gestern Abend mit 0:1. Ausgerechnet Keeper Rüdiger Huster, sonst die Zuverlässigkeit in Person, machte den entscheidenden Fehler.

FCE-Coach Frank Lieberam wartete schon vorm Anpfiff mit einer Überraschung auf: Anstelle von Neuzugang Marek Novacki ließ er Uwe Kramer stürmen. Auffällig im Auer Angriff war aber besonders Marian Pagels, der immer "an den Ketten zerrte", meist nur durch Fouls zu stoppen war. Der VfB hatte durch Seifert nach sechs Minuten den ersten Auftritt, sein 20-Schuß strich aber am Pfosten vorbei. Das 1:0 in der 18. Minute fiel dann trotzdem aus heiterem Himmel: Nylens 25-m-Freistoßflanke versuchte Veilchen-Keeper Rüdiger Huster zehn Meter vorm Kasten mit einer Hand zu entschärfen. Versuchte - seine zu kurze Faustabwehr nutzte der VfB gnadenlos aus. Diango Malacarne bugsierte den Ball im dritten Nachschuß ins verwaiste Tor. Nochmal Glück für Leipzig: Manndecker Bancic schlug gegen Kramer nach, sah von Schiri Reimer aber nur Gelb (24.). Aue ließ sich vom Gegentreffer und der rauhen Gastgeber-Gangart kaum beeindrucken, wurde mit der Zeit immer stärker. Bis zum ersten Schuß aufs VfB-Tor dauerte es allerdings 33 Minuten - Miftari hatte abgezogen. Vorher konnte Huster gerade noch einen Dropkick-Knaller von dos Santos über die Latte lenken (30.). Dann gab's auf dem Rasen in Probstheida nur noch einen Chef - den FCE! Den schönsten Angriff des Spiels leitete Barth ein, konnte ihn aber über Thielemann und Pagels selbst nicht verwerten (40.).

Nach der Pause stürmte weiter Aue, hatte Chancen durch Tautenhahns Kopfball (46.) und Freistoß ans Außennetz (51.). In der 67. Minute bestrafte Schiri Reimer endlich die überharten VfBer, schickte Edmond nach Foul am eingewechselten Nowacki mit Gelb-Rot vom Platz. Daß Reimer kein Heimschiedsrichter ist, bewies er zwölf Minuten später: Tautenhahn durfte trotz Notbremse an Seifert weiterspielen. Zwischendurch hatte Pagels nach Superpaß von Novacki den Ball aus 15 Metern in die Wolken gejagt (68.). Leipzig verlegte sich aufs Kontern, hatte in der Schlußphase Riesenchancen. Aber dos Santos Kopfball nach Mimuß-Flanke fischte Huster auf der Linie weg (85.). Dittgen schob den Ball nach Seiferts Vorlage knapp vorbei (87.). Der Frust bei den Veilchen wuchs mit der schwindenden Spielzeit. Ergebnis: Tomoski foulte Bancic an der Mittellinie-Rot (89.)! Tino Künzel, Chemnitzer Morgenpost, 14.11.1998