Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1998/99

Spielbericht

17. Spieltag - Samstag, 12.12.1998 - 14:20

FC Erzgebirge Aue - Lok Altmark Stendal 2:1 (2:0)


FC Erzgebirge Aue: Dirk Böhme - Hagen Schmidt, Udo Tautenhahn, Steven Zweigler - Rico Reinold, Mentor Miftari, Ronny Thielemann, Holger Hasse, Valeriy Lakhmay - Marek Nowacki (90. Sven Bagemiel), Marian Pagels (77. Mike Sadlo); Trainer: Frank Lieberam

Lok Altmark Stendal: Frank Pietruska - Holm Kraska, Dirk Grempler, Ali Moustapha - Jörn Schulz (23. Henry Berg, 46. Dariusz Marciniak), Sylvio Demuth, Heiko Buchheim, Sasa Dadunaschvili (82. Detlef Suchanek), Thomas Lässig - Rainer Wiedemann, Khvicha Shubitidze; Trainer: Fritz Bohla

Tore: 1:0 Holger Hasse (7.); 2:0 Holger Hasse (29.); 2:1 Rainer Wiedemann (78.)

Schiedsrichter: Jens Seeger (Gera)

Zuschauer: 1200

Gelbe Karte: Hagen Schmidt (9.) / Thomas Lässig, Dirk Grempler

Gelb/Rote Karte: Rico Reinold (33., wiederholtes Foulspiel) / -

Hasse erhält Extralob

Dank ihres furiosen Beginns haben sich die Kicker des FC Erzgebirge Aue mit einem 2:1- Heimsieg gegen den FSV Lok Stendal erfolgreich aus der Hinrunde verabschiedet. Auf gut bespielbarem Schneeboden setzten die Veilchen die Gäste sofort unter Druck und gingen mit 2:0 in Führung. Durch die Ampelkarte für Rico Reinold (34.) kam Stendal etwas besser ins Spiel, aber es reichte nur zum Anschlußtreffer in der 78. Minute.

Laufduell zwischen Khvicha Shubitidze (Stendal, re.) und Aues Udo Tautenhahn. Foto: Kruczynski

Glück für den FCE, daß Schiedsrichter Jens Seeger aus Gera das Tor von Holm Kraska in der 49. Minute nicht anerkannte. FCE-Keeper Dirk Böhme, der bei seinem Saisondebüt sonst einen recht ruhigen Nachmittag verlebte: "Ich bin eindeutig behindert worden." Doch viele Schiedsrichter hätten dies wohl anders gesehen. Ebenfalls strittig war die Szene, die zum 2:0 führte. Holger Hasse wurde in stark abseitsverdächtiger Position von Udo Tautenhahn mit einem schnell ausgeführten Freistoß bedient und ließ Gästetorhüter Frank Pietruska keine Chance. Bereits beim 1:0 in der 7. Minute hatte Hasse seinen Torinstinkt unter Beweis gestellt, als er eine scharfe Eingabe von Marian Pagels aus fünf Metern in die Maschen drückte. "Ich habe mehr Selbstvertrauen und bin viel mutiger geworden. Das zahlt sich eben aus", freute sich der 20jährige. Die Partie begann mit 20minütiger Verspätung, weil Stendal aufgrund gefährlichen Eisregens in der Altmark vom Reisebus auf den Zug umgestiegen war.

In der ersten Halbzeit diktierten die Veilchen eindeutig das Geschehen auf dem Platz und führten nach einer halben Stunde hochverdient mit 2:0. Unmittelbar danach wurde Reinold nach einem Foul vom Platz geschickt. "Wer gelbbelastet ist, darf im Mittelfeld nicht so hinlangen", kritisierte Trainer Frank Lieberam den 20jährigen. In der zweiten Halbzeit forderte das Unterzahlspiel seinen Tribut. Während die Altmärker vor dem Seitenwechsel bei einem Wiedemann-Freistoß (23.) ihre einzige gefährliche Aktion hatten, tauchten die Gäste danach immer öfter in der Auer Hälfte auf. Für die größte Chance des FCE nach der Pause sorgte der Stendaler Heiko Buchheim, der in der 57. Minute an die eigene Latte köpfte. Nach dem Anschlußtreffer durch FSV-Geschäftsführer Rainer Wiedemann blieben den Gästen noch zwölf Minuten, die allerdings ohne Gefahr für das Auer Tor verstrichen. "Stendal war der erwartet unbequeme Gegner. Wir haben aber über die Flügel verheißungsvolle Angriffe gestartet. Besonderes Lob gilt Holger Hasse, der nach hinten nichts anbrennen läßt und vorn zwei Tore macht", kommentierte FCE-Trainer Frank Lieberam. Trotz der umstrittenen Situationen sprach auch Gästecoach Fritz Bohla, der nach einem Wutanfall vom Referee auf die Tribüne verbannt worden war, von einem verdienten Sieg für die Gastgeber. "Aue hat gezeigt, wer hier Heimspiel hat." Uli Steudel, Freie Presse, 14.12.1998