Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1998/99

Spielbericht

18. Spieltag - Samstag, 23.01.1999 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - Rot-Weiß Erfurt 3:2 (2:0)


FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Hagen Schmidt, Udo Tautenhahn, Steven Zweigler - Enrico Barth, Holger Hasse, Mentor Miftari (31. Marian Pagels), Ronny Thielemann, Ervin Skela (75. Uwe Kramer) - Marek Nowacki, Mike Sadlo (88. Sven Bagemiel); Trainer: Frank Lieberam

Rot-Weiß Erfurt: Rainer Hoffmeister - Milos Nedic, Jens Große, André Tews - Piet Schönberg, Danny Bach, Nico Scheller, Jan Wehrmann (67. Gediminas Sugzda), Stefan Treitl (63. Christian Ertmer) - Stefan Otto, Denis Kozlov; Trainer: Jürgen Raab

Tore: 1:0 Mentor Miftari (8.); 2:0 Udo Tautenhahn (45.); 3:0 Marian Pagels (69.); 3:1 Stefan Treitl (70.); 3:2 Denis Kozlov (76.)

Schiedsrichter: Bernd Robel (Briesen)

Zuschauer: 2400

Gelbe Karte: Ronny Thielemann (7.), Steven Zweigler (6.) / André Tews (2.), Milos Nedic, Nico Scheller

Vergebener Elfmeter: Udo Tautenhahn (Foulelfmeter, 44., gehalten von Rainer Hoffmeister) / -

"Taute" trifft mit Wut und Mut

Vor dem Spiel: Ehrung von Steven Zweigler zu 'Aues Fußballer des Jahres 1998', gewählt von den Auer Fans. Foto: Kruczynski

Obwohl die Temperaturen im Lößnitztal für die Jahreszeit ausgesprochen warm waren, mußten die Kicker des FC Erzgebirge Aue am Sonnabend eine Viertelstunde zittern. Dann aber war der wichtige Sieg zum Auftakt der Rückrunde in der Fußball-Regionalliga gegen Rot-Weiß Erfurt perfekt. Mit 3:2 schlugen die Veilchen die Gäste aus der Blumenstadt. Allerdings wirkten die Auer nach einer beruhigenden 3:0-Führung gegen Ende der Partie verunsichert. "Daß wir noch einmal so in Bedrängnis kommen, darf nicht passieren. Das müssen wir in der Mannschaft kritisch auswerten", meinte Torhüter Sven Beuckert nach seinem ersten Einsatz in dieser Saison. Der 25jährige freute sich, daß ihm der Trainer wieder eine Chance gab.

"Als ich mich vor der Saison für Rüdiger Huster entschieden habe, hat Sven das menschlich sehr gut weggesteckt, seinen Nachfolger unterstützt und sehr professionell trainiert. Heute hat er uns mit seiner Parade in der Schlußphase den Sieg gerettet und seine Aufstellung gerechtfertigt", lobte Frank Lieberam. Dagegen kritisierte der FCE-Coach sein Mittelfeld. "Hier haben wir fast alle Duelle verloren." Dabei hatte die Partie für die Gastgeber optimal begonnen. Nach einem Skela-Freistoß wagte in der 8. Minute Mentor Miftari einen riskanten Kopfball und traf zum 1:0.

Aues Udo Tautenhahn scheitert bei der Elfmeterausführung an Erfurts Torhüter Rainer Hoffmeister. Foto: Kruczynski

Es folgte viel Leerlauf, bis Schiedsrichter Bernd Robel nach einem Foul an Mike Sadlo kurz vor der Pause auf Elfmeter entschied. Aber Udo Tautenhahn scheiterte. Kaum eine Minute später legte der Libero seine ganze Wut über den vergebenen Strafstoß in einen 25-Meter-Schuß, der wie ein Strich zum 2:0 im Erfurter Tor einschlug. "Das beweist seine Klasse, unmittelbar nach einem verschossenen Elfmeter aus dieser Distanz abzuziehen", würdigte Trainer Lieberam Tautenhahns Mut.

Für das erste Achtungszeichen im zweiten Durchgang sorgten die Gäste, als Stefan Otto einen Freistoß von der Strafraumgrenze an die Latte setzte. Das 3:0 wurde von Holger Hasse, der seinen Vertrag bis 2001 verlängert hat, eingeleitet. Der 20jährige fing mit dem Kopf einen Erfurter Angriff ab. Über Tautenhahn kam der Ball zu Marian Pagels, der die Chance zu seinem ersten Heimtor nutzte. Wer jetzt ans Torverhältnis dachte, lag falsch. Innerhalb von fünf Minuten schaffte Erfurt den Anschluß und war dem Ausgleich nahe, aber mit seiner Glanztat gegen Denis Koslov rettete Sven Beuckert den knappen Sieg. Die beste Chance für den FCE in der Schlußphase wurde von Mike Sadlo, der im Strafraum völlig freistehend von Marek Nowacki bedient wurde, kläglich vergeben. Uli Steudel, Freie Presse, 25.01.1999