FC Sachsen Leipzig: Marco Sejna - Jens Keilwerth, Matthias Lindner, Béla Virág - Frank Rietschel, Boris Lucic, Steffen Hammermüller, Mark Gerloff, Sven Baum (46. Marco Förster) - Almir Filipovic, Holger Lischke (46. Maik Eidtner); Trainer: Frank Rohde
FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Hagen Schmidt, Udo Tautenhahn, Enrico Barth - Mentor Miftari, Steven Zweigler (76. Valeriy Lakhmay), Frank Seinig, Holger Hasse, Marek Nowacki - Marian Pagels, Mike Sadlo; Trainer: Frank Lieberam
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichter: Jörg Keßler (Wogau)
Zuschauer: 1900
Gelbe Karte: Almir Filipovic, Jens Keilwerth / Sven Beuckert, Holger Hasse (7.), Mentor Miftari (3.), Steven Zweigler (8.)
Besondere Vorkommnisse: Das Spiel stand nach ständigen Schneeballwürfen von Leipzigern hinter dem Auer Tor kurz vor dem Abbruch, als Sven Beuckert offensichtlich einen Eisbrocken an den Kopf bekam und benommen liegen blieb. Bereits vor dem Spiel hatte es 90 vorläufige Festnahmen gegeben. Wie die Polizei mitteilte, hatten sich Anhänger beider Klubs duelliert. Dabei wurden vier Hooligans leicht verletzt, darunter einer durch einen Hundebiß. Von den vorläufig Festgenommenen müssen drei mit Ermittlungsverfahren wegen Tragen verfassungswidriger Symbole, Beleidigung und Sachbeschädigung rechnen.
In beiden Teams fehlen Vollstrecker
Einziges Spiel der Fußball-Regionalliga zwischen FC Sachsen und Aue endet torlos
Das einzige Regionalligaspiel vom Wochenende fand am Samstag im Alfred-Kunze-Sportpark in Leipzig zwischen dem FC Sachsen und Erzgebirge Aue statt und endete auch noch torlos. Auf tiefem, schwerem Geläuf entwickelte sich ein für beide Mannschaften typisches Kampfspiel mit Feldvorteilen der Leutzscher. Aues Trainer Frank Lieberam überraschte viele mit der Aufstellung, denn er brachte den lange gesperrten Frank Seinig sowie Mike Sadlo von Beginn an. "Auf diesem Boden sind Kämpfertypen gefragt", begründete er seinen Schritt. Der lange Seinig rechtfertigte seine Nominierung. Kämpferisch wußte auch Mike Sadlo zu gefallen, doch vergibt er zu viele Chancen. So kurz vor dem Pausenpfiff, als er einen Abpraller freistehend aus fünf Metern nicht im Kasten unterbringen konnte.
Die Auer hielten lange Zeit gut mit. Beide Mannschaften versuchten immer wieder mit hohen Flanken zum Erfolg zu kommen. Vor dem Tor fehlten auch den Leutzschern abgeklärte Vollstrecker, so daß die knapp 2.000 Zuschauer zwar viele Torraumszenen sahen, doch meist die Abwehrspieler einen Schritt schneller am Ball waren und klärend dazwischen gingen. In der 13. Minute hatte der FC Sachsen den Torschrei bereits auf den Lippen, als Boris Lucic, der beste Spieler auf dem Platz, aus 20 Metern abdrückte und die Querlatte traf. Bei einem satten Freistoß (31.) fand er später im Auer Torwart Sven Beuckert seinen Meister. Ansonsten hatten die Leipziger meist bei Fehlern der Erzgebirger ihre besten Szenen. So bei einigen mißlungenen Abstößen, wie in der 52. Minute, als Filipovic von Beuckert den Ball vor die Füße bekam, er allein auf ihn zulief und der Torwart mit letztem Einsatz den Ball noch an die Latte lenkte.
In der zweiten Hälfte wurden die Auer mehr in die Defensive gedrängt. Im Umkehrspiel war für die Veilchen einiges möglich. "Bei den Kontern hätte ich mir da etwas mehr Entlastung erhofft", sprach Frank Lieberam nach dem Spiel. Der eingewechselte Valeriy Lakhmay brachte zwar noch einmal etwas Belebung ins Auer Spiel, doch für einen Auswärtssieg reichte es nicht. "Wir müssen mit dem Unentschieden zufrieden sein", brachte es Lieberam auf den Punkt. Stefan Unger, Freie Presse, 22.02.1999
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