Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1998/99

Spielbericht

24. Spieltag - Samstag, 06.03.1999 - 14:00

Chemnitzer FC - FC Erzgebirge Aue 2:0 (1:0)


Chemnitzer FC: Antonio Ananiev - Jan Schmidt (64. Lutz Wienhold), Thomas Laudeley, Ulf Mehlhorn - Torsten Bittermann, Sven Köhler, Alexander Tetzner, Jens König, Kay-Uwe Jendrossek (84. Hendrik Liebers) - Jörg Schmidt, Mirko Ullmann (69. Danilo Kunze); Trainer: Christoph Franke

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Hagen Schmidt, Udo Tautenhahn, Enrico Barth - Ronny Thielemann, Mentor Miftari, Frank Seinig (57. Marian Pagels), Borislav Tomoski, Holger Hasse - Marek Nowacki (50. Steven Zweigler), Ronny Kretschmer (57. Valeriy Lakhmay); Trainer: Frank Lieberam

Tore: 1:0 Sven Köhler (38.); 2:0 Alexander Tetzner (50.)

Schiedsrichter: Torsten Koop (Lüttenmark)

Zuschauer: 6300

Gelbe Karte: Alexander Tetzner, Jens König / Enrico Barth (5.), Frank Seinig

Gelb/Rote Karte: - / Hagen Schmidt (47., Handspiel), Holger Hasse (68., Meckern)

Besondere Vorkommnisse: Letztes Spiel von Aues Trainer Frank Lieberam, bevor am 08.03.1999 Holger Erler bis Saisonende den Posten übernahm.

Himmelblaue zwischen Glanz und Elend

Zwei gelb-rote Karten gegen Aue schocken Gastgeber

Der Chemnitzer FC bleibt sich treu. Wie schon in der Vorwoche in Erfurt schwankten die Leistungen der Elf zwischen Glanz und Elend. Gegen den FC Erzgebirge Aue reichten am Sonnabend zehn Minuten vor und zehn Minuten nach der Pause couragierter Angriffsfußball, um 2:0 (1:0) zu gewinnen und damit den Anschluß an den Tabellenführer VfB Leipzig zu halten. Beide Tore waren dabei Glanzpunkte in einem an Strafraumszenen armen Spiel. Zunächst brillierte Sven Köhler (38.) mit guter Schußtechnik und platzierte aus 20 Metern den Ball ins Netz. Dann war es Alexander Tetzner (50.), der mit einem gekonnten Heber ins Tordreieck Aues Schlußmann Sven Beuckert keine Chance ließ.

Die Auer Holger Hasse (links) und Enrico Barth versuchen gemeinsam, dem Chemnitzer Jörg Schmidt das Leder abzujagen. Foto: Karl Wagner

Warum aber die Himmelblauen gegen eine um zwei Spieler dezimierte Auer Mannschaft - Hagen Schmidt und Holger Hasse erhielten die gelb-rote Karte - völlig von der Rolle kamen, konnte keiner so richtig erklären. Trainer Christoph Franke vermutete in den Köpfen seiner Spieler eine Sperre. Libero Thomas Laudeley konnte auch nur den Kopf darüber schütteln, welche Probleme seine Elf gegen neun Auer bekommen konnte. "Als der erste Auer vom Platz gestellt wurde, habe ich schon geahnt, was wird", bekannte er ehrlich. Anstatt Gegner und Ball laufen zu lassen, wurde sich in vielen unnötigen Zweikämpfen aufgerieben.

Zu Recht stellte FCE-Trainer Frank Lieberam gerade in dieser Phase seinen Spielern das beste Zeugnis aus. "Wenn wir von Anfang an so konzentriert und engagiert in die Zweikämpfe gegangen wären, hätte das Spiel einen anderen Verlauf genommen", konstatierte er. Der Mut des Trainers, jungen Akteuren eine Chance zu geben, wurde nicht belohnt, Sowohl für Ronny Kretschmer als auch für Frank Seinig waren die Ansprüche, die an solch ein Derby gestellt werden, zu hoch. Hinzu kam, daß Borislav Tomoski ein Schatten seiner selbst war und Mentor Miftari nach gutem Beginn immer mehr in der Bedeutungslosigkeit versank. Der FCE hätte an diesem Tag mehr Männer von der Klasse eines Udo Tautenhahn gebraucht. Dann wäre das Treffen vielleicht anders ausgegangen und Aue hätte mit elf Mann zu Ende gespielt. Stefan Geyler, Freie Presse, 08.03.1999