Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1998/99

Spielbericht

28. Spieltag - Samstag, 03.04.1999 - 14:00

FSV Zwickau - FC Erzgebirge Aue 1:0 (1:0)


FSV Zwickau: René Groß - Andre Barylla, Holm Pinder, Ragne Fernandes Da Paixao - Ronny Jank (70. Ondrej Danko), Frank Nierlich, Torsten Ziegner, Torsten Viertel, André Schuster (89. Jens Feix) - Veselin Popovic, Rocco Milde (20. Alexander Besser); Trainer: Hans-Jürgen Dörner

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Steven Zweigler (63. Mike Sadlo), Udo Tautenhahn, Hagen Schmidt - Frank Seinig (63. Marek Nowacki), Borislav Tomoski, Enrico Barth, Valeriy Lakhmay, Holger Hasse - Ronny Thielemann, Marian Pagels; Trainer: Holger Erler

Tore: 1:0 Rocco Milde (9.)

Schiedsrichter: Robert Sturm (Berlin)

Zuschauer: 7564

Gelbe Karte: André Schuster, Alexander Besser / Hagen Schmidt (13.), Udo Tautenhahn (10.), Frank Seinig (4.)

Milde der Vollstrecker

FSV Zwickau läßt beim 1:0 gegen Aue viele Wünsche offen

Hagen Schmidt, einer der auffälligsten Auer, war sauer, um nicht zu sagen stink-sauer: "Wir haben keine Durchschlagskraft, praktisch keine Stürmer. Es tut mir leid, aber es ist eine Katastrophe", wetterte der Schwarzschopf, bevor er im Tunnel des Westsachsenstadions verschwand. Dort trabten auch die ausgepumpten Zwickauer Regionalliga-Fußballer in Richtung Kabine, sie hatten wesentlich bessere Laune. Mit 1:0 (1:0) entschieden die Platzherren das brisante Derby gegen den FC Erzgebirge Aue für sich. FSV-Torjäger Rocco Milde hatte völlig unbedrängt in der 9. Minute mit einem trockenen Schuß ins kurze Eck das goldene Tor erzielt.

Genau dieser Spieler, der kurz danach mit einer Oberschenkelverletzung aufgeben mußte, machte am Sonnabend den Unterschied aus: "Er hat uns gezeigt, wie man im Strafraum reagieren muß. So einen Vollstrecker haben wir nicht, deshalb stehen wir mit leeren Händen da, obwohl wir besser waren", schätzte FCE-Coach Lutz Lindemann ein. Der verantwortliche Mann der Veilchen traf damit den Nagel auf den Kopf. Seine Mannschaft war in der insgesamt fairen Begegnung besonders in der zweiten Hälfte spielbestimmend. Aue rannte unverdrossen an, doch alles Engagement verpuffte im Strafraum wie eine große Seifenblase oder wurde eine Beute des sicheren FSV-Keepers Rene Groß.

Unter dem Strich bleibt für die Männer eines erleichterten "Dixie" Dörner ein etwas glücklicher Sieg in einem spielerisch schwachen Derby mit vielen Pfiffen von den Rängen. Dazu kommen drei wichtige Punkte und jede Menge Anlaß zum Nachdenken. Besonders im Mittelfeld "klemmte die Säge" mächtig. Hier wurden die ordnende Hand von Heiko Cramer und die Kampfkraft der gesperrten Peter Keller schmerzlich vermißt. Auch Libero Holm Pinder, der in der Halbzeit gespritzt werden mußte und trotzdem durchhielt, kritisierte seine Vorderleute: "Auf die Abwehr wird immer geschimpft. Doch diesmal standen wir bereits im Mittelfeld zu weit vom Gegenspieler weg." Thomas Treptow, Freie Presse, 06.04.1999