Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1998/99

Spielbericht

31. Spieltag - Freitag, 23.04.1999 - 19:00

FC Erzgebirge Aue - VfB Leipzig 0:1 (0:0)


FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Steven Zweigler (39. Holger Hasse), Mentor Miftari, Hagen Schmidt - Frank Seinig, Ronny Thielemann, Borislav Tomoski, Enrico Barth, Valeriy Lakhmay (82. Uwe Kramer) - Marian Pagels (62. Mike Sadlo), Marek Nowacki; Trainer: Holger Erler

VfB Leipzig: Gunnar Grundmann - Matthias Dehoust, Frank Edmond, Ivica Bancic - Torsten Jülich, Niclas Nylen, Ronald Werner, Patrick Hornung, Marco Rose (83. Reimund Mimuß) - Igor Lazic (57. Frank Seifert), Marco Dittgen (57. Fernando dos Santos); Trainer: Dragoslav Stepanovic

Tore: 0:1 Frank Seifert (60.)

Schiedsrichter: Michael Wendorf (Gransee)

Zuschauer: 2800

Gelbe Karte: Hagen Schmidt (14.) / Torsten Jülich, Ivica Bancic (2.), Fernando dos Santos, Niclas Nylen (2.)

Leipzig gewinnt glücklich

Aue unterliegt Titelanwärter mit 0:1

Auch das fünfte Spiel unter Dragoslav Stepanovic gewann der VfB Leipzig. Die Blau-Weißen bezwangen Erzgebirge Aue im Lößnitztal äußerst glücklich mit 1:0. In einem Spiel, in dem klare Torchancen fehlten, wahrte sich der VfB eine hauchdünne Chance auf die Meisterschaft in der Fußball-Regionalliga. Aue begann auf der Libero-Position mit Mentor Miftari für den gesperrten Udo Tautenhahn. Der Kosovo-Albaner brachte, nachdem er fast ein Jahr nicht mehr auf dieser Position gespielt hatte, eine ordentliche Leistung. "Ein Lichtblick gerade vor dem so wichtigen Pokalfight in Plauen", sagte Miftaris Teamchef Lutz Lindemann nach dem Spiel. Nach 39 Minuten war die Generalprobe für das Match kommende Woche perfekt. Spielte doch der FCE ab diesem Zeitpunkt - wenn auch unfreiwillig - mit dem Team, das wohl auch in Plauen auflaufen wird. Steven Zweigler, der im Pokalendspiel gesperrt ist, war im gegnerischen Strafraum mit Marco Rose zusammengeprallt. Während Rose mit einem Kopfverband weiterspielen konnte, mußte Zweigler mit einer Kopfverletzung vom Platz. Für ihn kam Holger Hasse. Zweiglers Manndeckerpart spielte fortan Enrico Barth, während Hasse ins Mittelfeld rückte.

Die Auer begannen das Spiel zu passiv, ließen sich in den ersten 25 Minuten zu sehr in die Defensive drängen. Erst dann gelang es ihnen, sich aus der Umklammerung der Leipziger zu lösen, die bis dahin allerdings keine klare Torchance erarbeitet hatten. Auch die "Veilchen" agierten später unmittelbar vor dem gegnerischen Tor gewohnt schwach. Möglichkeiten ergaben sich nur bei Standards, Ecken von Tomoski und Lachmai sowie Freistößen.

In der zweiten Hälfte begann Aue druckvoll, hatte den Gegner fest im Griff. Eine Schlafwageneinlage in der Hintermannschaft war es dann wieder, die die Gastgeber ins Hintertreffen brachte: Seifert, der kurz zuvor für Lazic ins Spiel gekommen war, schoß den Ball zum 0:1 ins Netz. Die "Veilchen" ließen sich nicht aus dem Konzept bringen, machten weiter Druck, ohne jedoch zum Ausgleich zu kommen. Dafür agierten sie im Sechzehner einfach zu harmlos.

Bayreuths Torschützenkönig Werner Thomas (bislang 24 Treffer) mochte wohl schon gar nicht mehr mit ansehen, was die Auer im Leipziger Strafraum fabrizierten. Der 28jährige Bayernliga-Spieler wird von Aue umworben. Gestern Abend traf er sich mit FCE-Präsident Uwe Leonhardt. Zuvor hatte er sich mit Freundin, Schwager und Vater ein Bild von der Auer Fußballszene gemacht. "Die Atmosphäre hier im Stadion ist ja wirklich sensationell."

Lutz Wasczik, der Präsident des Chemnitzer FC, war mit seinem Team ebenfalls im Stadion. Über einen Sieg der Auer wäre er "nicht böse gewesen". So aber mußten seine Jungs nun den Staffelsieg gegen Union Berlin perfekt machen. Leipzigs Trainer Dragoslav Stepanovic meinte nach dem Spiel: "Wir haben zwei ausgeglichene Mannschaften gesehen, was die taktische Ordnung betrifft. Das wichtigste Spiel meiner Mannschaft gegen diese Auer und in diesem Stadion war das bislang schwerste. Wir haben glücklich gewonnen."

Aues Teamchef Lutz Lindemann resümierte mal wieder: "Der Unterschied zwischen uns und den Mannschaften, die in der Tabelle vor uns stehen, ist der, daß wir keine Tore schießen." Daniela Hommel-Kreisel, Vogtlandanzeiger, 24.04.1999