Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1999/00

Spielbericht

12. Spieltag - Freitag, 22.10.1999 - 19:00

VfB Leipzig - FC Erzgebirge Aue 0:1 (0:1)


VfB Leipzig: Gunnar Grundmann - Ivica Bancic, Thorsten Görke (85. Michal Bordas), Burkhardt Reich, Dirk Dorbath (46. Peter Vougt) - Marco Rose, Frank Räbsch, Torsten Jülich, Frank Seifert - Alexander Dürr (66. Sebastian Gunkel), Fernando dos Santos; Trainer: Joachim Steffens

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Enrico Barth, Udo Tautenhahn, Hagen Schmidt - Radek Sionko, Peter Heidler, Petr Grund, Borislav Tomoski - Marek Nowacki (85. Steven Zweigler), Jörg Kirsten (68. Marian Pagels), Harun Isa (87. Holger Hasse); Trainer: Gerd Schädlich

Tore: 0:1 Harun Isa (36.)

Schiedsrichter: Mario Wehnert (Reichenbach)

Zuschauer: 2500

Gelbe Karte: Ivica Bancic, Alexander Dürr (2.) / Radek Sionko

Polizeischutz für bestohlene Sieger

Aue weiter auf Kurs dritte Liga

Seine Armbanduhr hat Harun Isa eingebüßt. Sie gehörte zum Diebesgut, das unbekannte Chaoten in der ersten Halbzeit aus der Auer Kabine geklaut haben. "Die Uhr war ein Geschenk von Hertha BSC", ärgerte sich der FCE-Stürmer, der sich beim Gastgeber auf seine Weise revanchierte. Mit seinem Treffer besiegelte er am Freitag die 0:1-Heimniederlage des VfB Leipzig gegen den FC Erzgebirge Aue. Die Fußballer aus dem Lößnitztal bleiben damit weiter auf Kurs in Richtung dritte Liga. Erstmals in dieser Saison verzichteten die Auer auf das Auslaufen nach dem Abpfiff. Trainer Gerd Schädlich fürchtete um die Sicherheit seiner Spieler. Die Wut über die Erfolglosigkeit des hoch gelobten VfB Leipzig schlägt bei dessen Anhang in Aggressionen um. Nachdem während der ersten Halbzeit die Kabinentür der Auer Mannschaft und der Schiedsrichter eingetreten worden war, nahmen die Bedrohungen der Gäste gegen Ende der Partie weiter zu. Manager Lutz Lindemann hatte vorsichtshalber Polizeischutz für die Heimfahrt organisiert. Ihren Sieg haben sich die Veilchen in der ersten Halbzeit verdient. Mit zunehmender Spielzeit mussten sie um die drei Punkte bangen. "Wir haben vorn einfach die Bälle nicht mehr unter Kontrolle bekommen. Und so kamen sie immer Post wendend zurück." Vor der Pause zeigte der FCE die gefälligere Spielanlage. Bis auf den Pfostenschuss von Frank Räbsch blieben die Messestädter blass. Das 1:0 entsprang einem Fehler der Leipziger, die im Mittelfeld den Schiedsrichter anschossen. Die Veilchen nutzten die Situation zu einem schnellen Gegenzug. Zwar konnte VfB-Keeper Gunnar Grundmann den Schuss von Marek Nowacki abwehren, aber gegen den nachsetzenden Isa war er machtlos. Trotz des wachsenden Drucks stand die Auer Abwehr nach der Pause sicher. Die größte Gelegenheit auf den Ausgleich bot sich nach einem Freistoß der Leipziger, als Radek Sionko aus vier Metern Entfernung Torwart Sven Beuckert anschoss. "Ich habe den Ball erst ganz spät gesehen. Und hinter mir stand ein Gegenspieler einschussbereit", begründete der Tscheche seinen Querschläger. "Aber zu deinem Glück, ich bin ja auch noch da", klopfte Sven Beuckert seinem Mitspieler beim Einsteigen in den Mannschaftsbus auf die Schultern. Uli Steudel, Freie Presse, Montag 25. Oktober 1999