Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1999/00

Spielbericht

13. Spieltag - Samstag, 06.11.1999 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - Tennis Borussia Berlin II 2:0 (0:0)


FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Hagen Schmidt, Udo Tautenhahn, Enrico Barth - Radek Sionko, Peter Heidler, Petr Grund, Borislav Tomoski - Marek Nowacki (52. Marian Pagels), Jörg Kirsten, Harun Isa; Trainer: Gerd Schädlich

Tennis Borussia Berlin II: Thaddäus Bohne - Mike Frank, Abdou-Rahman Nije (63. Kostas Pantios), Taskin Aksoy, Manuel Benthin - Ifet Taljevic (75. Igor Momirowski), Janusz Coralic, Tonci Boban, Elvis Jelmazi (58. Dirk Muschiol), Guido Krempler - Dusko Adamovic; Trainer: Robert Jaspert

Tore: 1:0 Harun Isa (55.); 2:0 Hagen Schmidt (57.)

Schiedsrichter: Burkhard Pleßke (Coppanz)

Zuschauer: 2300

Gelbe Karte: Borislav Tomoski (2.), Jörg Kirsten, Marian Pagels (3.) / Elvis Jelmazi, Dirk Muschiol

Rote Karte: - / Manuel Benthin (63., Notbremse)

Fünfter Zu-Null-Sieg der Veilchen in Folge

Pflichtaufgabe erfüllt. Dank einer Steigerung in der zweiten Halbzeit hat der FC Erzgebirge Aue gegen den Tabellenletzten. die Amateure von Tennis Borussia Berlin, verdient mit 2:0 (0:0) gewonnen. Nach ihrem fünften Zu-Null-Sieg in Folge klettern die Veilchen auf Rang drei der Tabelle und dürfen sich über 10.000 Mark freuen. Die gibt es als Startgeld für das Hallenturnier um den Super-Regio-Cup am 18. Dezember in Riesa, für den sich die ersten Sieben des gegenwärtigen Tabellenstandes qualifiziert haben. Das Heimspiel gegen das Schlusslicht wurde am Samstag zur erwartet schweren Aufgabe. Bei regnerischem Herbstwetter fanden die Gastgeber zunächst kein Mittel gegen die sehr defensiv eingestellten TeBe-Amateure. "Wir haben viel zu kompliziert gespielt. Erst in der zweiten Halbzeit konnten wir das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten, meinte FCE-Stürmer Jörg Kirsten, der in der 8. Minute das erste Achtungszeichen setzte. Aber sein Schuss fand ebenso wenig das Ziel wie alle anderen Versuche vor dem Seitenwechsel.

Dieses Abseitstor von Aues Stürmer Jörg Kirsten gab Schiedrichter Pleßke nicht. TeBe-Torhüter Bohne war bereits geschlagen. Foto: Kruczynski

Zu viele Einzelaktionen führten immer wieder zu Ballverlusten. Besonders Marek Nowacki verlor auffällig viele Zweikämpfe und wurde später ausgewechselt. Einzig Libero Udo Tautenhahn agierte durchweg souverän, behielt stets die Übersicht und riss seine Vorderleute immer wieder mit. Das sollte sich mit zunehmender Spielzeit auszahlen. Gegen Ende des ersten Durchgangs wurde Harun Isa im Strafraum umgerissen, aber der Pfiff blieb aus. Nach einem weiten Abschlag von Torhüter Sven Beuckert leitete schließlich der eingewechselte Marian Pagels das 1:0 (55.) ein. Harun Isa kam völlig frei im Strafraum an den Ball und vollendete eiskalt. Zwei Minuten später setzte Hagen Schmidt mit dem 2:0 noch eins drauf. Damit war die Partie eigentlich gelaufen, zumal TeBe-Manndecker Manuel Benthin nach einer Notbremse gegen Kirsten die rote Karte sah. In der Schlussphase hätte der Sieg eigentlich höher ausfallen müssen. Die größte Chance vergab Kirsten, der nur den Pfosten traf. "Normalerweise lasse ich mir so etwas nicht entgehen. Aber ich hatte kurz zuvor den Ellenbogen meines Gegenspielers an den Hinterkopf bekommen, war wohl noch etwas wirr", entschuldigte sich der Torjäger, der trotz blutender Wunde, ohne sich verbinden zu lassen, bis zum Abpfiff weiterkämpfte. Uli Steudel, Freie Presse, Montag 8. November 1999

Familien-Treffen bei TeBe-Spiel

FC Erzgebirge Aue besiegt Tabellenschlusslicht aus Berlin mit 2:0

Fast hätte es ja geklappt mit dem ersten Tor für den FC Erzgebirge Aue. Zweimal war Radek Sionko in der Schlussphase des Duells gegen die TeBe-Amateure aus Berlin, das die Veilchen mit 2:0 gewonnen haben, einem Treffer nahe. Aber in der 81. Minute legte er nach einem sehenswerten Konter über Udo Tautenhahn und Harun Isa im Strafraum ab, statt selbst zu vollenden. Kurz vor dem Abpfiff behinderten sich Borislav Tomoski und Radek Sionko gegenseitig, so dass keiner von beiden zum Schuss kam. Dabei hätte der Tscheche so gern gerade an diesem Sonnabend einmal getroffen. Denn erstmals verfolgten seine Eltern eine Partie im Lößnitztal. Und Vater Rostislav versteht etwas vom Fußball. 1976 war er mit Banik Ostrava tschechischer Meister. "Im letzten Spiel der Saison gegen Pilsen habe ich das entscheidende 1:0 gemacht", erinnert sich der ehemalige Stürmer. Im Europacup der Landesmeister ist Banik dann in der zweiten Runde gegen Bayern München ausgeschieden. "Aber das Heimspiel haben wir 2:1 gewonnen", erklärt der 49-Jährige stolz, denn bei den Gegnern standen mehrere Weltmeister im Team. In München gewannen die Bayern mit 5:0. Dass der Name Sionko in Fußballkreisen auch heute noch bestens bekannt ist, dafür sorgen die drei Söhne. Radek, der älteste hat beim FCE auf Anhieb einen Stammplatz erkämpft und träumt schon mal von der Bundesliga. Der 22-jährige Libor ist bisher am erfolgreichsten, hat gerade mit Sparta Prag in der Champions-League die nächste Runde erreicht. Und der 17-jährige Michal, der seine Eltern ins Erzgebirge begleitet hatte, hofft bei Banik Ostrava auf den Sprung in die Männermannschaft. Dass aus einem Tor noch nichts geworden ist, ärgerte Eva und Rostislav Sionko keineswegs. "Radek hat trotzdem ein gutes Spiel gemacht. Auf seiner Position geht es ja auch nicht um das Toreschießen. In Aue hat er jedenfalls einen guten Verein gefunden", meinten die Eltern nach ihrer mehrtägigen Stippvisite im Lößnitztal. Uli Steudel, Freie Presse-Lokalsport Aue, Montag 8. November 1999