Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1999/00

Spielbericht

17. Spieltag - Samstag, 11.12.1999 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - Hertha BSC II 2:1 (1:0)


FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Hagen Schmidt, Udo Tautenhahn, Enrico Barth - Radek Sionko, Peter Heidler (65. Marian Pagels), Petr Grund, Borislav Tomoski - Marek Nowacki (32. Steffen Binke), Jörg Kirsten, Harun Isa; Trainer: Gerd Schädlich

Hertha BSC II: René Renno - Pit Grundmann, Andreas Beister, Michael Steinhauf, Murat Salar - Carsten Sträßer, Dirk Kuhnert, Cem Karahan, Oliver Glöden (62. Benjamin Köhler) - Sven Kretschmer (62. Sascha Kadow), Ivica Olic; Trainer: Falko Götz

Tore: 1:0 Harun Isa (41.); 2:0 Jörg Kirsten (53.); 2:1 Levent Demiray (88.)

Schiedsrichter: Yves Reimer (Rathenow)

Zuschauer: 2000

Gelbe Karte: Udo Tautenhahn (3.), Jörg Kirsten (3.) / Pit Grundmann, Andreas Beister (2.), Murat Salar (2.), Ivica Olic (2.)

Tomoski setzt Glanzlicht vor der Weihnachtspause

Erleichtert verabschiedeten sich die Fußballer des FC Erzgebirge Aue am Sonnabend in die Weihnachtspause. Der Kräfteverschleiß war im letzten Spiel der Hinrunde bei einigen Akteuren offenkundig. Trotzdem überwintern die Veilchen nach dem 2:1-Erfolg gegen die Amateure von Hertha BSC mit 33 Punkten auf dem dritten Platz der Regionalliga, was vor der Saison angesichts der enormen finanziellen Vorteile anderer Vereine nur große Optimisten für möglich gehalten hatten. Gegen die Hertha-Bubis aus Berlin begannen die Erzgebirger mit Volldampf. Borislav Tomoski traf bereits in der fünften Minute den Pfosten und avancierte anschließend zum besten Mann auf dem Platz. Der Mazedonier zeigte sich lauffreudig wie lange nicht und hatte die meisten Ballkontakte. "Ich habe mich heute richtig gut gefühlt. Aber jetzt freue ich mich auf den Urlaub", sagte Tomoski, der zusammen mit Landsmann Harun Isa in dieser Woche ins heimatliche Tetovo reist. Beide haben für das Hallenturnier in Riesa frei bekommen, Auch die zweite Großchance wurde von Tomoski eingeleitet. Nach Doppelaß mit Marek Nowacki bediente er Jörg Kirsten, dessen Schuss (10.) nur das Lattenkreuz traf. Es dauerte bis kurz vor der Pause, ehe das erlösende 1:0 fiel. Radek Sionkos Kopfball sprang vom Innenpfosten ins Feld zurück, und Isa staubte ab. Erneut jubelten die Fans in der 53. Minute. Wieder war Tomoski der Ausgangspunkt. Zwar konnte Hertha-Keeper René Renno den Auer Steffen Binke gerade noch stoppen, nicht aber den Ball. Jörg Kirsten versenkte das Leder im leeren Tor. Das Anschlusstor durch einen direkt verwandelten Freistoß von Levent Demiray (88.) sorgte kurzzeitig noch einmal für Spannung. "Dass wir nach der ersten Halbserie so gut dastehen, hätte ich während der Vorbereitung auf die Saison nicht für möglich gehalten. Aber mit den beiden Tschechen haben wir uns noch einmal verstärkt, und die Mannschaft hat sich immer besser zusammen gefunden. Wie bei einem Puzzle haben viele Bausteine zum Erfolg beigetragen", meinte Kapitän Enrico Barth. Uli Steudel, Freie Presse, Montag 13. Dezember 1999

Dreimal Pfosten - weggesteckt

Es gibt Zuschauer, die fünf Minuten später kommen und fünf Minuten früher gehen. Sie haben beim 2:1 des FC Erzgebirge gegen Herthas Amateure einen würdigen, wenn auch nicht unbedingt furiosen Abschluss der Halbserie gesehen. Die nervöse Anfangs- und die hektische Endphase trübten das Bild ansonsten ein wenig. Kurz nach dem Freistoßtor von Berlins Demiray (88.) fetzten sich sogar Torhüter Sven Beuckert und Kapitän Enrico Barth aufs Heftigste. "Beucke" klebte bei einem Pass in den Auer Strafraum auf der Linie, bekannte später: "Da musste ich hin." Alles andere als ein FCE-Sieg hätte das Spiel allerdings auf den Kopf gestellt. Neben den Toren von Harun Isa (42.) und Jörg Kirsten (53.) stand gleich dreimal der Pfosten im Weg (Tomoski, Kirsten, Sionko), wurde Isa ein klarer Elfer verwehrt (44.). Auch Fahrlässigkeit bei der Chancenverwertung war im Spiel. Trainer Gerd Schädlich sprach von "Egoismus und meinte den eigensinnigen Isa, der die Fans andererseits mit zwei, drei Zaubertricks verzückte. Fast ohne Fehl und Tadel: Borislav Tomoski und Radek Sionko, der beide Treffer vorbereitete! Platz drei war der verdiente Lohn. Tino Künzel, Chemnitzer Morgenpost, Montag 13. Dezember 1999