Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1999/00

Spielbericht

22. Spieltag - Dienstag, 18.04.2000 - 19:00

FC Erzgebirge Aue - Lok Altmark Stendal 2:3 (1:0)


FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Hagen Schmidt, Steven Zweigler, Frank Seinig - Peter Heidler (66. Falk Terjek), Radek Sionko, Borislav Tomoski, Marek Nowacki (66. Pavel Vasicek), Petr Grund (58. Marian Pagels) - Jörg Kirsten, Harun Isa; Trainer: Gerd Schädlich

Lok Altmark Stendal: Kevin Nethe - Arek Zarczynski, Kemo Ceesay, Randy Gottwald - Holm Kraska, Thomas Lässig, Jörn Schulz, Daniel Stingl, Steve Garlipp, Timo Lesch - Marcello Bellomo (78. Rashin Wurie); Trainer: Wofgang Sandhowe

Tore: 1:0 Harun Isa (5.); 1:1 Randy Gottwald (48.); 1:2 Arek Zarczynski (68.); 1:3 Arek Zarczynski (81.); 2:3 Harun Isa (Foulelfmeter, 85.)

Schiedsrichter: Jens Cyrklaff (Laubsdorf)

Zuschauer: 2000

Gelbe Karte: Marek Nowacki (3.), Petr Grund (2.) / Thomas Lässig (3.), Daniel Stingl (2.), Steve Garlipp

Aue für schwaches Spiel bestraft

Der FC Erzgebirge Aue hat sich auf dem Weg in dritte Liga einen Ausrutscher geleistet. In einem Nachholspiel der Fußball-Regionalliga verlor die Mannschaft von Trainer Gerd Schädlich gestern auf eigenem Platz gegen Altmark Stendal. Hatten die Auer beim 1:0 gegen den BFC noch Glück, wurden sie diesmal für ihr schwaches Spiel bestraft. Die Gastgeber erwischten einen Start nach Maß. In der 5. Minute kam Harun Isa im Strafraum frei zum Schuss und ließ Keeper Nethe keine Chance. Auch danach blieb der FCE überlegen, doch bei einem Knaller von Jörg Kirsten (26.) stand der Pfosten im Weg. Aues Torhüter Sven Beuckert wurde nur einmal ernsthaft geprüft. Als Lässig (28.) im Strafraum frei zum Schuss kam, verhinderte er mit einer großen Parade das 1:1. Der Ausgleich fiel zum Entsetzen der FCE-Fans nach dem Wechsel. Und nach dem Treffer durch Gottwald (48.) verloren die Veilchen total den Faden, sie wurden teilweise vorgeführt. Bezeichnend die Situation als Radek Sionko kläglich eine Riesenchance verstolperte und fast im Gegenzug Zarczynski (68.) die Stendaler Führung schoss. Der gleiche Spieler erhöhte nach einem Konter auf 3:1. Isa (85.) gelang mit einem schmeichelhaften Elfmetertor nur noch der Anschluss. In der turbulenten Schlussphase, in der Kirsten verletzt ausscheiden und Aue mit zehn Mann weiterspielen musste, hielt Nethe die drei Punkte fest. Uli Steudel, Freie Presse, Mittwoch 19. April 2000

Pleite doppelt bitter

FCE-Fans erwarten Wiedergutmachung gegen VfB Leipzig

"Es wird wohl wieder eine Null im Ergebnis stehen", hatte die Altmark-Zeitung vor dem Regionalliga-Nachholspiel am Dienstag geunkt und damit den FSV Lok Stendal gemeint. Aber selbst Journalisten können sich eben irren. Denn die Gäste führten in der zweiten Halbzeit den haushoch favorisierten FC Erzgebirge Aue vor und wandelten den 0:1-Rückstand in einen 3:2-Auswärtserfolg um. Dass die Veilchen weit unter Normalform spielten, lag nicht an den Besetzungsproblemen in der Abwehrkette, obwohl der zweifache Torschütze Arek Zarczynski bei seinen Treffern jeweils völlig frei zum Zuge kam. Denn einige Leistungsträger, die den erfolgreichen Herbst mitgestalteten, enttäuschten auf der ganzen Linie. Peter Heidler, erstmals wieder in der Anfangsaufstellung, war nur ein Schatten des Hinrunden-Heidlers. Bei anderen Akteuren stimmt offenbar die Einstellung nicht. Borislav Tomoski wirkte wie schon gegen den BFC lustlos, auch Marek Nowacki enttäuschte zum wiederholten Male. Doch Trainer Gerd Schädlich fehlen die Alternativen. "Wir müssen mit beiden sprechen und hoffen, dass sie kapieren, worum es hier geht", schimpfte der Coach. Denn eigentlich sollte nach dem Stendal-Spiel die Marke von 50 Punkten überschritten sein. Kühne Optimisten liebäugelten ja sogar noch mit der Tabellenspitze. Deshalb wirkt die Heimniederlage doppelt bitter, da eine Stunde später Dynamo Dresden im Duell der Kinowelt-Vereine wie von Insidern erwartet Spitzenreiter Union Berlin mit 3:0 besiegt hatte. "Wir haben uns eine Riesenchance verbaut", ärgerte sich Präsident Uwe Leonhardt, der aber eher moderate Töne anschlug. "Wir werden jetzt nicht wie Tiefflieger über die Mannschaft herfallen. Bis Sonnabend muss der Trainer ihr wieder Selbstvertrauen einimpfen und die Spieler für den VfB Leipzig aufbauen. Denn wir dürfen nicht unser Ziel aus den Augen verlieren, und das heißt dritte Liga." Am Oster-Sonnabend steigt gewissermaßen die Generalprobe für das Pokalfinale, das voraussichtlich am 27. Mai an gleicher Stelle stattfindet. Darauf haben sich der FC Erzgebirge Aue und der VfB Leipzig im Prinzip schon geeinigt, allerdings ist für diesen Tag auch das erste Relegationsspiel um den Aufstieg in die 2. Bundesliga angesetzt. Nach der Pleite gegen Stendal dürfte für den FCE dieser Zug aber endgültig abgefahren sein. Für die Veilchen geht es am Sonnabend, Anstoß 14 Uhr, in erster Linie darum, ihr Leistungspotenzial wieder auszuschöpfen, um weitere Punkte zu sammeln. Sonst rückt die bereits auf sichere Distanz geglaubte Konkurrenz um die Qualifikationsplätze für die dritte Liga bedrohlich näher. Außerdem haben die 2.000 Zuschauer vom Dienstagabend eine Wiedergutmachung verdient.

Uli Steudel, Freie Presse-Lokalsport Aue, Donnerstag 20. April 2000