Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1999/00

Spielbericht

29. Spieltag - Samstag, 22.04.2000 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - VfB Leipzig 2:0 (1:0)


FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Hagen Schmidt, Steven Zweigler, Frank Seinig - Radek Sionko, Pavel Vasicek, Petr Grund, Marian Pagels, Borislav Tomoski (90. Rico Reinold) - Marek Nowacki, Harun Isa (18. Falk Terjek, 55. Peter Heidler); Trainer: Gerd Schädlich

VfB Leipzig: Gunnar Grundmann - Thorsten Görke, Burkhardt Reich, Michal Bordas - Ronald Werner, Heiko Brestrich, Kai Metzner (46. Torsten Jülich), Frank Räbsch (60. Frank Seifert), Marco Rose - Maik Kunze, Alexander Dürr; Trainer: Joachim Steffens

Tore: 1:0 Marek Nowacki (17.); 2:0 Marek Nowacki (89.)

Schiedsrichter: Markus Scheibel (Breitenhagen)

Zuschauer: 3200

Gelbe Karte: Steven Zweigler (4.), Hagen Schmidt (10., gesperrt), Radek Sionko (4.) / Burkhardt Reich (3.), Frank Räbsch (2.)

Gelb/Rote Karte: - / Heiko Brestrich (68., Meckern)

Mit Kampfgeist Fans überzeugt

Einen ganz wichtigen Sieg feierte der FC Erzgebirge Aue am Sonnabend gegen den VfB Leipzig. Mit dem 2:0 (1:0) rehabilitierten sich die Veilchen nicht nur für die Heimniederlage gegen Stendal, sondern durchbrachen auch die Marke von 50 Punkten. Damit dürften sie von ihrem Weg in die dritte Liga nicht mehr abzubringen sein. "Wir haben zurzeit Probleme, guten Fußball zu spielen. Deshalb mussten wir unseren ganzen Kampfgeist in die Waagschale werfen. Das war heute die Grundlage des Erfolges", fasste Trainer Gerd Schädlich zusammen. Der FCE begann druckvoll. Bereits in der 9. Minute verpassten Borislav Tomoski und Frank Seinig eine Ecke nur knapp. Gut eine Viertelstunde war gespielt, als Marek Nowacki eine Freistoß-Eingabe von Petr Grund zum 1:0 verwandelte. Kurz darauf köpfte Seinig das Leder am Pfosten vorbei. Der größten Chance der Gäste (33.) ging ein kapitaler Fehler von Grund voraus. Nach seinem missglückten Rückpass konnte er sich bei Torhüter Sven Beuckert bedanken, dass dieser reaktionsschnell den Strafraum verlassen hatte und einen Moment vor Maik Kunze am Ball war. "Wir hatten uns vorgenommen, dass jeder den Fehler des anderen ausbügelt. Nach der Niederlage vom Dienstag haben wir den Fans heute gezeigt, dass wir doch noch eine Mannschaft sind", beschwor der Keeper das Zusammengehörigkeitsgefühl, Obwohl die Gäste optisch das gefälligere Spiel boten, kamen sie doch kaum zu herausgespielten Chancen. Stattdessen wurde gemeckert, wofür Heiko Brestrich gleich zweimal verwarnt und bereits in der 68. Minute zum Duschen geschickt wurde. In Überzahl gelang dem FCE freilich auch nicht viel, zumal bei Kontern der entscheidende Pass meist einen Tick zu spät kam. Einmal allerdings schnappte die Abseitsfalle nicht zu. Nowacki lief allein aufs Tor, vernaschte den Keeper und einen zurückgelaufenen Verteidiger, ehe er zum 2:0 einschob. "Der Pass kam genau zum richtigen Zeitpunkt", freute sich der zweifache Torschütze. Uli Steudel, Freie Presse, Dienstag 25. April 2000

Gefahr für Leipzigs Abwehr (Frank Räbsch,links und Burkhard Reich) durch Aues Hagen Schmidt (rechts). Foto: Kruczynski

Zweifel wecken Kampfgeist

FCE bezwingt VfB Leipzig mit 2:0 - Hoffen auf Rückkehrer

Erleichterung - so könnte man den Gemütszustand bei Verantwortlichen und Spielern des FC Erzgebirge Aue nach dem 2:0-Erfolg gegen den VfB Leipzig auf einen Nenner bringen. Denn nach dem unerwarteten Debakel im Nachholspiel der Fußball-Regionalliga gegen Stendal waren plötzlich noch einmal leichte Zweifel an der Qualifikation für die dritte Liga aufgekommen. Diese dürften nun endgültig ausgeräumt sein. Ohne spielerisch zu glänzen, haben die Veilchen ihr Punktekonto auf mehr als 50 geschraubt und nähern sich damit jenen Zahlen, die letzte Sicherheit geben. Obwohl die Gastgeber gegen den ehemaligen Bundesligisten aus der Messestadt fast auf ihr letztes Aufgebot zurückgreifen mussten, ließen sie von Beginn an ihren Siegeswillen erkennen. Selbst als mit Harun Isa, der nach der Saison voraussichtlich zu Union Berlin wechselt, bereits nach einer Viertelstunde ein weiterer Leistungsträger verletzt vom Feld musste, gab es keinen Knick in der kämpferischen Einstellung der Veilchen. Nur Falk Terjek, für Isa gekommen, wurde für seinen Einsatz vom Trainer mit der Höchststrafe bedacht - Auswechslung nach knapp einer Stunde. Bis Freitag, wenn die Auer bei den Amateuren von Tennis Borussia Berlin antreten müssen, dürfte sich die personelle Situation allerdings wieder etwas verbessern, Trainer Gerd Schädlich rechnet mit der Rückkehr von Jörg Kirsten, Holger Hasse und Kapitän Enrico Barth, für den außerdem ein Dreijahresvertrag zur Unterschrift bereit liegt. Die Planungen für die dritte Liga werden nun mit aller Konsequenz vorangetrieben, auch wenn sich viele noch nicht am Saisonziel angekommen sehen. "Wir brauchen mindestens 55 Punkte, davon gehe ich nicht ab sagte etwa der verletzte Libero Udo Tautenhahn, der in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen kann. Der gerissene Muskel ist zwar wieder zusammengewachsen, aber an Belastung des Beins im Training ist gegenwärtig noch nicht zu denken. Diese Woche beginnt Tautenhahn mit einem Reha-Programm in Chemnitz. Ersatzlibero Steven Zweigler, der nach dem Ausfall von Barth und Kirsten mit der Kapitänsbinde auflief, möchte nicht so sehr auf den Punktestand blicken. "Wir müssen von Spiel zu Spiel denken, uns immer ganz auf den nächsten Gegner konzentrieren. Dann werden wir am Ende auch die nötigen Punkte für die dritte Liga haben", so der Routinier. Für Youngster Frank Seinig, der durch den Ausfall von Barth zu seinen ersten Regionalliga-Einsätzen als Manndecker gekommen ist, war der Sieg gegen den VfB aber ein großer Schritt für die Qualifikation. "Wir müssten uns schon ziemlich dämlich anstellen, wenn wir es jetzt nicht mehr schaffen sollten." Uli Steudel, Freie Presse-Lokalsport Aue, Dienstag 25. April 2000