Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1999/00

Spielbericht

34. Spieltag - Samstag, 20.05.2000 - 14:00

Hertha BSC II - FC Erzgebirge Aue 2:0 (0:0)


Hertha BSC II: Eldin Dzaferi - Abdoul-Salam Thiam, Michael Steinhauf, Pit Grundmann (68. Espen Hagh) - Gino Laubinger, Carsten Sträßer, Thorben Marx, Steven-Matthias Meier, Andreas Biermann (59. Dirk Kuhnert) - Sascha Kadow, Benjamin Köhler (59. Yaw Donkor); Trainer: Falko Götz

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Hagen Schmidt, Holger Hasse, Enrico Barth - Peter Heidler (59. Falk Terjek), Radek Sionko (59. Steven Zweigler), Borislav Tomoski, Pavel Vasicek, Marian Pagels - Jörg Kirsten (59. Marek Nowacki), Harun Isa; Trainer: Gerd Schädlich

Tore: 1:0 Steven-Matthias Meier (50.); 2:0 Yaw Donkor (61.)

Schiedsrichter: Andy Ruzik (Tangermünde)

Zuschauer: 209

Gelbe Karte: Pit Grundmann (3.) / Steven Zweigler (7.)

Verpatzte Generalprobe

FC Erzgebirge Aue unterliegt bei Amateuren von Hertha BSC 0:2

Die Auer haben nicht nur die Generalprobe für das Pokalfinale gegen den VfB Leipzig verpatzt, sondern vergaben auch die Chance, die Regionalliga als Vize-Meister zu beenden. Dafür hätte angesichts der Niederlage des Dresdner SC bereits ein Unentschieden gereicht - und das war bei den Amateuren von Hertha BSC allemal drin. "Wir haben uns selbst geschlagen", ärgerte sich Trainer Gerd Schädlich. Chancen besaß seine Mannschaft vor allem in der ersten Halbzeit, als sie deutlich überlegen war und zahlreiche Möglichkeiten zur Führung besaß. Die Abwehr der Gäste stand sicher, im Mittelfeld lief der Ball gut durch die eigenen Reihen, und vorn bildeten der quirlige Isa und Torjäger Kirsten wieder ein gefährliches Duo. Nur mit dem Verwerten der Chancen wollte es diesmal überhaupt nicht klappen. Insbesondere Kirsten hatte sein Pulver wohl schon in Eisenhüttenstadt, wo ihm drei Tore gelungen waren, verschossen. Erst traf er nach einem indirekten Freistoß aus wenigen Metern nur einen auf der Linie postierten Herthaner (13.), dann verfehlte er mit einem Direktschuss nach Flanke von Isa knapp das Gehäuse (20.). Und schließlich ließ er auch die dickste Gelegenheit aus, als er nach einem Klassepass von Tomoski allein auf das Berliner Tor zusteuerte, den Ball aber dem herauseilenden Dzaferi fast in die' Arme schob (30.). Zwischen- durch hatte noch Sionko nach Eingabe von Pagels freistehend den Ball nicht richtig getroffen (26.). "Mit unseren Chancen sind wir leichtfertig, ja fast schon überheblich umgegangen", bemängelte Schädlich. Jene Überheblichkeit, die sich beim Auslassen der Chancen offenbarte, schlich sich allmählich auch in den hinteren Reihen ein. So hätte Torwart Beuckert mit einem total missglückten Abwehrschlag beinahe die Hertha-Führung ermöglicht, doch bei Marx' Schuss auf das von Beuckert verlassene Tor konnte Hasse gerade noch retten (32.). Nach dem Wechsel war es mit der Auer Herrlichkeit ganz vorbei. Nach einer Ecke konnte erst Thiam den Ball per Kopf verlängern und Meier nahezu unbehelligt aus Nahdistanz einschießen. Mit diesem Treffer war der Spielverlauf der ersten Halbzeit auf den Kopf gestellt. Als dann gute zehn Minuten später der gerade eingewechselte Donkor mit einem trockenen Flachschuss von der Strafraumgrenze auf 2:0 erhöhte, war alles entschieden. Sascha Stolz, Freie Presse, Montag 22. Mai 2000

Spielszene aus der 1. Halbzeit. Foto: Burg

"Jockel" Kirsten trifft nicht

Der FC Erzgebirge Auer verlor sein letztes Regionalliga-Punktspiel bei den Amateuren von Hertha BSC mit 0:2. Dennoch landen die Veilchen in der Abschlusstabelle auf dem dritten Rang und qualifizieren sich für die neue dritte Liga. Der FC Erzgebirge begann offensiv, wollte das Spiel unbedingt gewinnen, um sich die theoretische Chance auf den zweiten Tabellenplatz zu erhalten. So ging die erste Hälfte klar an die Erzgebirger, einziges Manko: die Chancenverwertung. Allein Goalgetter Jörg Kirsten hätte sich an die Spitze der Regionalliga-Torschützenliste schießen können. Doch "Jockel" vergab in den ersten 30 Minuten drei Riesen. Weitere Chancen für den FCE vergaben Barth (16.) und Sionko (26.). "Wer solche Chancen so leichtfertig, fast überheblich vergibt, steht am Ende mit leeren Händen da", resümierte später FCE-Coach Gerd Schädlich. Diese alte Fußballweisheit traf einmal mehr, fast folgerichtig, ein. Die Hertha Bubis, im ersten Durchgang ohne Chance, kamen fünf Minuten nach Wiederanpfiff erstmals gefährlich vor das Beuckert - Gehäuse, schon stand es 1:0. Matthias Meier schob nach Vorarbeit von Köhler aus Nahdistanz ein. Ein erneuter direkter Freistoß im Hertha-Strafraum sollte die einzige nennenswerte FCE-Chance der zweiten Hälfte werden. Doch auch dieses Mal wurde der Schuss von Pagels aus zehn Metern von den Hertha Spielern abgeblockt. Gleich fünf neue Akteure betraten in der 59. Minute das Spielfeld. Dabei bewies der letztmalig als Hertha-Coach amtierende Falko Götz eine glückliche Hand. Denn mit ihren ersten Ballberührungen hebelten Kunert und Donkor die FCE-Hintermannschaft aus und sorgten mit dem 2:0 für die Vorentscheidung. Nun öffnete der Himmel seine Schleusen, ein wolkenbruchartiger Hagelschauer ging nieder und verhinderte eine Schlussphase unter regulären Bedingungen. Obwohl es beim 0:2 blieb, feierten die knapp 200 Auer Fans ihr Team, bedankten sich auf diese Weise für eine Supersaison. Bing, Vogtlandanzeiger, Montag 22. Mai 2000