Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Oberliga Nordost, Staffel Süd 1993/94

Spielbericht

5. Spieltag - Samstag, 11.09.1993 - 14:00

Rot-Weiß Erfurt - FC Erzgebirge Aue 1:0 (1:0)

Rot-Weiß Erfurt: Steffen Kraus - Heiko Leinhos, Jens Große (83. Heiko Nowak), Steffen Schmidt, Frank Dünger - Marco Weißhaupt (67. Alexander Langbein), Piet Schönberg, Heiko Cramer, Jens Kempe, Thomas Bertram - Daniel Bärwolf; Trainer: Klaus Goldbach

FC Erzgebirge Aue: Jörg Weißflog - Jan Schmidt, Detlef Müller, Moudachirou Amadou - Frank Rietschel, Milan Havlik, Daniel Sonner, Boris Lucic - Mirko Ullmann, Mirko Reichel (80. Francis Makaya), Maik Faßl (60. Ronny Thielemann); Trainer: Lutz Lindemann

Tore: 1:0 Heiko Cramer (34.)

Schiedsrichter: Volker Riedel (Riesa)

Zuschauer: 1350

Gelbe Karte: Thomas Bertram / Mirko Reichel

Aue spielt, Erfurt trifft

Im 72. Punktspiel beider Vereine gegeneinander gab es einen glücklichen Sieger. Durch eine Einzelleistung kam der FC Rot-Weiß-Erfurt zu einem schmeichelhaften 1:0-Heimerfolg. Die Gäste aus dem Lößnitztal waren in allen Belangen den Gastgebern ein gleichwertiger Partner, über weite Strecken des Spiels sogar die dominierende Mannschaft. Insgesamt wurde die Begegnung einem Spitzenspiel in der Amateur-Oberliga gerecht.

1350 Zuschauer sahen im Erfurter Steigerwaldstadion eine gutklassige Partie. Der FC Erzgebirge Aue hatte die Mannschaft umformiert. Für den verletzten Volker Schmidt spielte Detlef Müller Libero, der Engländer Daniel Sonner kam erstmals im Auer Dreß zum Einsatz. Auch der Schwarzafrikaner Amadou konnte nach seiner Rot-Sperre wieder auflaufen. So hatte Coach Lutz Lindemann bis auf Ronald Färber (Muskelfaserriß) sein gegenwärtig stärkstes Aufgebot zur Verfügung.

Was die Mannschaft in den 90 Spielminuten bot, konnte sich sehen lassen. Der FC Erzgebirge spielte von Beginn an druckvoll. Mirko Ullmann setzte das erste Achtungszeichen. Sein 16-Meter-Schuß (4.) verfehlte nur knapp das Ziel. Die Riesenmöglichkeit zum Führungstreffer besaß Daniel Sonner in der 12. Minute. Nach Paß von Ullmann jagte der Engländer das Leder um Millimeter über die Querlatte. Vier Minuten später hätte Sonner erneut ein Tor erzielen können. Aber sein Kopfball verfehlte ebenso das Ziel. Die Gastgeber kamen erst nach 25 Minuten zur ersten Tormöglichkeit. Ein Freistoß von Steffen Schmidt landete neben dem Weißflog-Gehäuse. Völlig überraschend dann die 1:0-Führung der Erfurter in der 34. Minute. Heiko Cramer wurde vor dem Auer Strafraum nicht energisch genug angegriffen und schoß urplötzlich aus 20 Metern ab.

Nach dem Seitenwechsel hatten die Gastgeber bei einem Pfostenschuß von Daniel Bärwolf die erste Torchance (48.). Im Gegenzug scheiterte Jan Schmidt mit einem Kopfball nach Freistoß von Boris Lucic am Erfurter Schlußmann Steffen Kraus. Aue setzte seine gefällige Spielweise fort, schnürte den Gastgeber stellenweise in dessen eigener Hälfte völlig ein. Ausgleichsmöglichkeiten hatten Faßl (58.), Ullmann (70.), Lucic (88.) und Havlik (90.).

Die letzten 15 Minuten wurden zum Spiel auf ein Tor. Erfurt, längst nur noch auf die Sicherung des eigenen Strafraumes bedacht, kam nicht mehr über die Mittellinie. Mit viel Glück schaffen die Blumenstädter den Doppelgewinn nach Hause. Am Ende mußte man konstatieren, daß allein die überzeugende spielerische Vorstellung des FC Erzgebirge Aue an diesem Tag nicht ausreichte, um beim Staffelfavoriten eine Punkteteilung zu erzielen.

Nach Spielschluß sah man Trainer Lutz Lindemann die Enttäuschung an. An seiner einstigen Wirkungsstätte als Spieler hatte seine Truppe guten Fußball geboten und trotzdem verloren. "Individuelle Fehler führten zum Tor, vom Ergebnis bin ich enttäuscht, von der Leistung nicht. Diese Mannschaft wird ihren Weg gehen - jetzt erst recht." RL, Freie Presse, 13.09.1993