|
Chemnitzer SV: Jens Lämmel - Tino Wächtler (60. Michael Jung), Andreas Kahl, Steffen Büttner, Andreas Müller - Dirk Neubert, Sven Wende, Torsten Gläser, Reno Achenbach - John Bemme, Volker Barthel; Trainer: Manfred Fuchs
FC Erzgebirge Aue: Jörg Weißflog - Detlef Müller, Volker Schmidt, Moudachirou Amadou - Frank Rietschel, Maik Faßl, Ronald Färber, Boris Lucic - Mirko Ullmann, Mirko Reichel, Daniel Sonner (80. Francis Makaya); Trainer: Lutz Lindemann
Tore: 0:1 Maik Faßl (22.); 0:2 Mirko Ullmann (72.)
Schiedsrichter: Volker Meinel (Plauen)
Zuschauer: 700 im Stadion an der Beyerstraße
Gelbe Karte: Reno Achenbach, Volker Barthel / Maik Faßl
Nichts anbrennen lassen
Mit einem hochverdienten 0:2-Auswärtssieg beim Chemnitzer SV 51 blieben die Spieler des FC Erzgebirge Aue in der Fußball-Amateuroberliga weiter auf Erfolgskurs. Die Partie im Chemnitzer Stadion an der Beyerstraße fand bei äußerst widrigen Bedingungen statt: Regen, Nebel, Kälte. Was jedoch beide Mannschaften dem Publikum boten, ließ die Begleitumstände vergessen. Die 700 Zuschauer, davon die Hälfte aus Aue, sahen ein gutklassiges Bezirksderby mit einem verdienten Sieger.
Hatte noch vor dem Spiel der Chemnitzer Trainer Manfred Fuchs davon gesprochen, dem sogenannten Großen ein Schnippchen schlagen zu wollen, so mußte er nach Spielschluß die Überlegenheit der Gäste neidlos anerkennen. "Aue war heute einfach druckvoller. Gegen diese Truppe war nichts zu gewinnen." Für Lutz Lindemann ist der Erfolg das Produkt "einer geschlossenen Mannschaftsleistung, ein verdienter Sieg, der den Weg nach oben weiter begradigt."
Die Begegnung begann mit einem Pfostenschuß durch Kapitän Ronald Färber (6.). Beide Mannschaften versteckten sich nicht, trugen so zu einem gefälligen Spiel bei. Volker Barthel setzte bei den Chemnitzern mit einem 20-Meter- Hinterhaltschuß (12.) ein erstes Achtungszeichen. Maik Faßl, er erhielt den Vorzug vor dem wiedergenesenen Torsten Pöhland, schaffte in der 22. Minute die Führung. Eine Eingabe von Boris Lucic jagte er aus 12 Metern, unhaltbar für Jens Lämmel im Chemnitzer Gehäuse, ins rechte untere Eck.
Die frühe Führung verlieh den Gästen zusätzliche Sicherheit. Aue, im Vergleich zum letzten Heimspiel gegen Sachsen Leipzig nur auf einer Position verändert (Müller für den gesperrten Jan Schmidt), wirkte gedanklich schneller. Bei einem 25-Meter-Knaller von Frank Rietschel (30.) mußte Lämmel sein ganzes Können zeigen. Die Gastgeber besaßen ihre stärksten Phasen bei Standardsituationen. Einen Flugkopfball von Barthel nach Chemnitzer Ecke parierte Jörg Weißflog (33.). Eine Minute später ging ein Kopfball von Andreas Kahl, wiederum nach Ecke, nur knapp am Auer Gehäuse vorbei. Praktisch im Gegenzug verfehlte Daniel Sonner nur um Zentimeter das Gehäuse der Platzbesitzer.
Die zweite Halbzeit sah einen stark beginnenden Gast. Mirko Reichel wurde in der 48. Minute im Strafraum im letzten Moment noch abgeblockt. Mirko Ullmann verfehlte nach einer Stunde Spielzeit mit einem Kopfball knapp das Tor. Zwei Minuten später konnte ein Chemnitzer Abwehrspieler einen 18-Meter-Schuß von Boris Lucic gerade noch zur Ecke abwehren. Einen schönen Angriffszug über Volker Schmidt, Lucic und Reichel schloß Ullmann mit einem Pfostenschuß ab (70.). Mit seinem 11. Saisontreffer gelang dem Auer Stürmer in der 72. Minute doch die Entscheidung. Eine Flanke von Reichel verpaßten zwei Chemnitzer Abwehrspieler. Aus 14 Metern schmetterte Ullmann das Leder unhaltbar ins Tor. Mit dem 0:2 im Rücken spielte Aue seinen dritten Auswärtssieg der Saison sicher nach Hause. RL, Freie Presse, 08.11.1993
| 