Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Oberliga Nordost, Staffel Süd 1993/94

Spielbericht

13. Spieltag - Samstag, 20.11.1993 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - 1. SV Gera 1:0 (0:0)

FC Erzgebirge Aue: Jörg Weißflog - Detlef Müller, Volker Schmidt, Moudachirou Amadou - Frank Rietschel, Maik Faßl, Ronald Färber (81. Francis Makaya), Boris Lucic - Mirko Ullmann (68. Daniel Sonner), Mirko Reichel, Jan Schmidt; Trainer: Lutz Lindemann

1. SV Gera: Dirk Gottschalk - Jens Dambon, Andreas Thaler (80. Steven Theilig), Jörg Palke, Steffen Zipfel, Frank Lublow - Karsten Böttcher, Peter Kunzmann, Bert Ullrich, Matthias Jacob - Georgi Kondratjev (56. Torsten Feetz); Trainer: Udo Korn

Tore: 1:0 Jan Schmidt (47.)

Schiedsrichter: Karl-Heinz Gläser (Breitungen)

Zuschauer: 1400

Gelbe Karte: Mirko Ullmann / Steffen Zipfel, Karsten Böttcher

Auer Elf siegt knapp gegen Geraer Kicker

Nach dem überzeugenden und klaren Heimsieg über Hoyerswerda empfing die heimische Erzgebirgself erneut einen Mitstreiter, diesmal den 1. SV Gera, vor eigenem Publikum. Dabei hatte Trainer Lutz Lindemann bereits vor dem Spiel seine Aktiven gewarnt, denn Erfolgserlebnisse wie in der Vorwoche lassen sich wie gewöhnlich nicht wiederholen, zumal mit der Geraer Vertretung eine ganz anders geartete Elf auflief. Ganze Arbeit hatte der Gästetrainer Udo Korn bereits vor dem Anpfiff geleistet, denn seine Mannschaft wurde hervorragend eingestellt - mit Sicherheit ein Ergebnis sehr guter Beobachtungen, beim Spiel gegen Hoyerswerda. So war in den ersten dreißig Minuten ein ständiges Hin und Her zu beobachten. Die jeweiligen Sturmspitzen wurden eng markiert und keiner Elf gelang es, entscheidende Akzente im Spiel nach vorn zusetzen.

Ein 16-Meter-Schuß von Ullmann und ein 25-Meter-Freistoß vom Geraer Kunzmann wehrten beide Torhüter ab. Obwohl sich besonders im Mittelfeld der Kroate Lucic sichtlich mühte, eindrucksvolles Angriffsspiel zu entwickeln, konnte die heimische Elf erst in der Schlußviertelstunde der ersten Halbzeit klare Spielvorteile verbuchen. Die erste gefährliche Aktion vor dem Geraer Tor hatte Ullmann in der 40. Minute, doch dessen Kopfball verfehlte knapp das Gottschalk-Gebäuse. Ein Volleyschuß von der Strafraumgrenze durch Reichel und erneut ein Kopfball von Ullmann kurz vor dem Pausenpfiff, den ein Geraer Verteidiger vor der Torlinie schlug, brachten nicht die erhoffte Führung.

Zwei Minuten nach Wiederanpfiff gelang dann das 1:0 für Aue, Färber, der vor dem Spiel für sein 100. Punktspiel für die Gastgebermannschaft geehrt wurde, überraschte die gut eingestellte Abwehr der Gäste mit einem 40 Meter-Schuß aus der eigenen Hälfte. Jan Schmidt konnte das Leder am heranstürzenden Gottschalk vorbei ins Geraer Tor lupfen, nachdem er vorher überlegt verzögert hatte. Auch in den folgenden Minuten dominierte die heimische Elf weiter, aber gute Chancen durch Faßl mit Flachschuß und Jan Schmidt per Kopf brachten keine Vorentscheidung. Aues sonst gefährlichste Sturmspitze Ullmann wurde durch seinen Gegenspieler Palke gut beschattet und oftmals auch sehr hart bedrängt. In der Folge mußte der junge Mittelstürmer wegen einer Oberschenkelzerrung ausgewechselt und durch Sonner ersetzt werden: Auch wenn die Gäste jetzt offensiver wurden, so hatte Aue in der 72. Minute die Riesenchance zum zweiten Treffer. Nach einem Musterpaß von Lucic lief Reichel allein auf das Geraer Tor zu und hob den Ball über den Gästetorhüter, aber auch über die gegnerische Latte.

Gera versuchte zwar mit verhaltener Offensive zum Ausgleich zu kommen, konnte sich aber vor dem Auer Tor keine nennenswerte Torchance herausarbeiten. Der tiefe Schneeboden hatte zudem den Kräftehaushalt aller Aktiven stark geschrumpft, so daß in der Schlußviertelstunde keine spielerischen Akzente mehr gesetzt werden konnten. Lediglich Gottschalk, neben Jakob der auffälligste Gästespieler, konnte sich kurz vor Spielende nochmals auszeichnen. Einen direkten Freistoß vom diesmal besten Auer Akteur, Boris Lucic, konnte der Geraer Torwart mit guter Parade zunichte machen. Letztendlich gab es einen knappen, aber jederzeit verdienten Heimsieg der Auer Veilchen, die trotz des schweren Bodens die klar spielstärkste Elf waren. Da kämpferisch die Einstellung aller Aktiven stimmte, sollte die Mannschaft selbstbewußt zum Auswärtsspiel nach Bischofswerda reisen. Jürgen Ullmann, Freie Presse, 22.11.1993