Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2021/22

Spielbericht

10. Spieltag - Samstag, 16.10.2021 - 13:30

Karlsruher SC - FC Erzgebirge Aue 2:1 (0:0)


Karlsruher SC: Marius Gersbeck - Marco Thiede, Daniel Gordon, Christoph Kobald, Philip Heise - Tim Breithaupt (40. Fabian Schleusener), Jerome Gondorf, Marvin Wanitzek - Kyoung-Rok Choi (77. Fabio Kaufmann), Marc Lorenz (77. Lucas Cueto) - Philipp Hofmann (82. Markus Kuster); Trainer: Christian Eichner

Kader: Felix Irorere, Jannis Rabold, Kilian Jakob, Malik Batmaz, Dominik Kother

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Anthony Barylla, Sören Gonther, Gaëtan Bussmann, Dirk Carlson (61. Sascha Härtel) - Clemens Fandrich, Sam Schreck - Nicolas Kühn (76. Jan Hochscheidt), Ben Zolinski (61. Dimitrij Nazarov) - Antonio Jonjic (76. Antonio Mance), Babacar Gueye (61. Omar Sijaric); Trainer: Carsten Müller

Kader: Philipp Klewin, Ramzi Ferjani, Erik Majetschak, John-Patrick Strauß

Tore: 1:0 Fabian Schleusener (46.); 2:0 Philipp Hofmann (67.); 2:1 Anthony Barylla (83.)

Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach)

Zuschauer: 12000

Gelbe Karte: Tim Breithaupt / Sam Schreck, Clemens Fandrich (3.), Antonio Mance, Jan Hochscheidt

Rote Karte: Marius Gersbeck (80., Foulspiel) / -

Aue verliert beim KSC

Erzgebirge Aue muss weiter auf den ersten Saisonsieg warten. Nach einer guten ersten Halbzeit kassierten die Veilchen 46 Sekunden nach dem Anpfiff der zweiten Hälfte ein Gegentor. Am Ende stand mit dem 1-2 die sechste Niederlage in der Liga der zu Buche. Damit stellten die Auer ihren eigenen Negativrekord in der 2. Bundesliga ein. In der Saison 2007/08 waren sie vom 22. bis 31. Spieltag ebenfalls in 10 Punktspielen ohne Sieg (0/5/5) geblieben. „Wir hatten uns einen ordentlichen Plan zurechtgelegt und gut begonnen. Bei den Chancen fehlte uns vielleicht die letzte Überzeugung und Konsequenz. Dennoch hatte ich ein gutes Gefühl“, sagte Müller, der mit Teamchef Marc Hensel derzeit die sportlich Verantwortung trägt.

Viel Grund zum Wechseln hatten das Auer Trainerduo nicht. Messeguem fehlte rotgesperrt und Strauß musste auf der Bank Platz nehmen. Dafür rückten Kühn und Schreck in der Startaufstellung. Für Schreck war es das Debüt in der Anfangsformation. Die Partie in der Baustelle Wildpark begann zwar ohne das große Abtasten, aber dennoch ganz zäh. In der ersten Viertelstunde passierte zunächst recht wenig auf dem Feld. Viel Kampf, etliche Fehlpässe, kaum Spielfluss - Torchancen ergaben sich so keine. Dann kam Aue langsam auf. Erst zog Kühn über die rechte Seite in den Strafraum, sein Abschluss konnte der Karlsruher Schlussmann Gersbeck mit einer Fußabwehr klären (16.). Nur zwei Minuten später legte Gueye den Ball an Gersbeck und am Tor vorbei. Es folgte wieder viel Leerlauf auf beiden Seiten. Karlsruhe konnte sich gegen die aufmerksame FCE-Defensive nicht ins Szene setzen, Zolinski vergab auf der Gegenseite die mögliche Führung (26.) per Kopf. Defensiv ließen die Gäste bis zur 36. Minute nichts zu, erst dann gab es einen Abschluss der Hausherren aus der Distanz. Wenige Augenblicke später versuchte es Lorenz per Flugkopfball. Aber auch er zielte nicht genau, der Ball geht rechts vorbei. KSC-Trainer Eichner reagierte auf den harmlosen Auftritt seiner Elf, brachte noch vor der Pause Schleusener für den jungen Breithaupt. Kurz vor dem Halbzeitpfiff setzte Choi eine Kopfverlängerung von Schleusener aus spitzem Winkel ans rechte Außennetz (44.).

Nach dem Seitenwechsel war keine Minute um, da lag Aue plötzlich zurück. Eigentlich schien die Situation geklärt, doch der KSC brachte durch Thiede den Ball noch einmal in den Strafraum. Dort nahm Schleusener ihn mit dem Rücken zum Tor an, dreht sich am Elfmeterpunkt - ohne Gegenwehr der Auer - um die eigene Achse und schiebt den Ball rechts ein. Männel war scheinbar die Sicht versperrt. Ein Wirkungstreffer! Die Gäste zeigten sich verunsichert und brauchten etwas, um den Schock aus den Gliedern zu bekommen. Karlsruhe nun im Aufwind, drängte auf das 2-0. Kobald (53./55.) und Wanitzek (62.) näherten sich diesen mit guten Gelegenheiten an. Aue hat durch Jonjic (56.) eine Gelegenheit vom linken Strafraumeck– aber drüber. Aue war in den eigenen Angriffen im letzten Drittel insgesamt zu ungenau. Stattdessen klingelte es auf der anderen Seite. Heise dringt von links in den Strafraum ein, umringt von vier Auer Spielern. Dennoch kann er auf Hofmann ablegen. Der lässt Bussmann noch ins Leere laufen und zieht ab. Von Bussmann noch abgefälscht landet Hofmann Abschluss unhaltbar für Männel im Tor zum 2-0 (67.). Die 2-0 Führung der Hausherren ist zu diesen Zeitpunkt absolut verdient. Der KSC spielt eine ganz andere 2. Halbzeit und lässt Aue auch nicht mehr zu Kontern kommen. Trotzdem steckten die Gäste nicht auf. Nach einem Freistoß nimmt Härtel (71.) den Ball mit der Brust an, schießt aber zu zentral – Gersbeck klärt ohne Probleme. Danach kommen Hochscheidt und Mance in die Partie (76.). Die Gastgeber hatten die Partie nun weitgehend im Griff, machten es aber zehn Minuten vor dem regulären Ende noch einmal selbst spannend. Keeper Gersbeck flog nach einem völlig unnötigen Foul gegen Sijaric außerhalb des Strafraums mit glatt Rot vom Platz. Den fälligen Freistoß verwandelte Barylla direkt aus etwa 25 Metern (83.). Aue warf nun natürlich alles nach vorne. In der sechsminütigen Nachspielzeit rennt Torwart Männel bei einer Ecke schon in der zweiten Nachspielminute nach vorn. Mance köpft aber links vorbei. Dann kommt Hochscheidt, im Anschluss einer weiteren Ecke, am hinteren Fünfereck zum Kopfball - zu schwach (90. +3). Zweit Minuten später flankt Nazarov von links außen und findet im Fünfer Bussmann. Der Franzose bekommt die Fußspitze dran und scheitert an einer guten Parade von Kuster im KSC Kasten. (Burg)

Tranerstimmen

Marc Hensel (Teamchef Aue): "Wir waren in der ersten Halbzeit klar die spielstärkere Mannschaft. Wir haben am Ende doppelt so viele Torchancen wie der Gegner. Das ist in Karlsruhe nicht selbstverständlich. Trotzdem zählt am Ende das Ergebnis. Wenn wir so aus der Pause kommen ... das reicht dann gegen den KSC, wenn man zehn, 15 Minuten nicht so aktiv die Zweikämpfe sucht. Das sind Tore, die dürfen so nicht fallen. Wenn wir nicht daran arbeiten, über 90 Minuten jeden Zweikampf als den wichtigsten zu betrachten und ihn so zu führen, dann werden wir immer wieder solche Gegentore bekommen. Wenn wir dazu unsere guten Chancen so vergeben, dann wird es schwer."

Christian Eichner (Karlsruhe): "Ich hatte so ein Spiel erwartet, wie es sich in der ersten Halbzeit gezeigt hat. Uns war klar, dass Aue mit einem ähnlichen Plan wie gegen den HSV auftreten wird. Es ist nicht einfach, so einen Gegner zu bespielen und richtige Entscheidungen zu treffen. Wir haben die ein oder andere falsche Entscheidung getroffen und schlechte Ballkontakte gehabt. Ich will es einmal sachlich formulieren: Ballbesitz ist in dieser Liga nichts wert. Entscheidend ist, was in den Strafräumen passiert. Das hat man heute in der ersten Halbzeit gesehen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann viel besser gemacht. Ein großes Lob für Philip Heise und das zweite Tor. Es ist aber so, dass die Spiele erst entschieden sind, wenn die Mannschaften vom Hof sind. Wir haben aber wieder dem Gegner die Hand gereicht und ihm Zutritt zur Manege gegeben."