Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2021/22

Spielbericht

12. Spieltag - Samstag, 30.10.2021 - 13:30

Hannover 96 - FC Erzgebirge Aue 1:1 (1:1)


Hannover 96: Martin Hansen - Sei Muroya, Marcel Franke, Julian Börner (19. Luka Krajnc), Niklas Hult - Gael Ondoua (71. Tom Trybull), Dominik Kaiser (55. Sebastian Ernst) - Sebastian Stolze (71. Florent Muslija), Sebastian Kerk, Linton Maina (55. Hendrik Weydandt) - Maximilian Beier; Trainer: Jan Zimmermann

Kader: Marlon Sündermann, Jannik Dehm, Mike Frantz, Lawrence Ennali

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - John-Patrick Strauß, Anthony Barylla, Sören Gonther, Dirk Carlson - Sam Schreck, Jan Hochscheidt - Nicolas Kühn, Omar Sijaric (90+2. Tom Baumgart) - Dimitrij Nazarov (78. Babacar Gueye), Antonio Jonjic (68. Nikola Trujic); Trainer: Carsten Müller

Kader: Tim Kips, Philipp Klewin, Franco Schädlich, Erik Majetschak, Sascha Härtel, Antonio Mance

Tore: 1:0 Sebastian Kerk (4.); 1:1 Dimitrij Nazarov (45+1. / Omar Sijaric)

Schiedsrichter: Michael Bacher (Amerang-Kirchensur)

Zuschauer: 9300 (davon 250 Auer Fans)

Gelbe Karte: Sebastian Ernst, Tom Trybull, Sebastian Stolze, Sei Muroya / Dirk Carlson (3.), Omar Sijaric

Aue war dem Sieg nahe

Erzgebirge Aue hat mit einem 1-1 einen wichtigen Zähler für den Klassenerhalt gesammelt. Bei Hannover 96 hatten die Veilchen allerdings auch Topchancen in der Schlußphase des Spiels, um den ersten Auswärtsdreier der Spielzeit einzufahren. Unter dem Strich geht das Resultat aber in Ordnung, da Hannover in der ersten Hälfte das Team mit dem besseren Chancen war. Da hätten sich die Gäste über einen höheren Rückstand nicht beschweren können. „Andere wären froh, wenn sie mit einem Unentschieden in Hannover heimfahren. Aber wir haben die Hypothek der ersten Wochen und Monate der Saison und laufen den Punkten hinterher“, sagte der Teamchef des FC Erzgebirge Aue nach dem Unentschieden in Hannover. Torschütze Nazarov, der den Ausgleich unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff besorgte: "Wir haben eines unserer besten Auswärtsspiele seit langem gemacht. Leider wurden wir nicht mit einem Sieg belohnt.“ Andererseits sieht er eine große Entwicklung in der Mannschaft. „Wir haben vieles herausgespielt, das waren keine Zufallsprodukte. Es war der nächste Schritt in die richtige Richtung.“ Für Dima war es das erste Saisontor für die Veilchen und auch zugleich sein 35. Tor in der Zweiten Liga für die Auer. Damit zog er im ewigen Zweitliga-Torschützen-Ranking hinter Jan Hochscheidt (38 Tore) auf den zweiten Platz.

Aues Teamchef Marc Hensel war im Vergleich zum 1-0 gegen Ingolstadt eine Woche zuvor, zu gleich drei Änderungen gezwungen: Statt der angeschlagenen Bussmann, Zolinski sowie dem gesprerrten Fandrich begannen Carlson, Hochscheidt und Sijaric. Die Gastgeber erwischten einen Traumstart. Ein Abschlag von Männel kommt postwendend zurück, Barylla will gegen Kerk klären, schiesst ihn aber nur an. Kerk behauptet sich stark und knallt den Ball aus 17 Metern hoch ins linke Eck. Das fünfte Saisontor von Kerk. Anschließend spielten die Niedersachsen mit dem Selbstbewusstsein aus der gewonnen Pokalpartie gegen Düsseldorf schnell und schnörkellos nach vorn. Über die Außen kamen immer wieder gefährliche Flanken vor das Tor, die Möglichkeiten von Ondoua (12.) und Beier (17.) blieben aber ungenutzt. Der FC Erzgebirge steckte den Rückschlag jedoch weg, kurbelte immer wieder die Offensive an. Ab Mitte der ersten Hälfte spielte sich Dimitrij Nazarov in den Vordergrund. Erst zwingt er Hansen im 96-Tor zu einer Parade (21.) und kurz darauf schließt er ein Zuspiel von Hochschscheidt sofort ab – jedoch drüber. Das in der Offensive etwas dynamischere und auch gefährlichere Team war Hannover, das schon früh im Spiel das Pech hatte, Börner in der Abwehr mit Oberschenkelproblemen gegen Krajnc austauschen zu müssen. Nachdem Ondoua die Riesenchance auf das 2-0 liegen gelassen hatte (40.) aber nur Gonther anschoß anstatt ins Tor, bestrafte Nazarov, Aues gefährlichster Mann, die 96-Nachlässigkeit. Ein Einwurf auf der rechten Seite wird von Sijari? per Kopf in den Lauf von Nazarov verlängert, der Franke völlig problemlos abschüttelt und von rechts in den Strafraum zieht. Vor Keeper Hansen müsste der Zehner der Gäste eigentlich in der Mitte den völlig freien Jonjic bedienen, macht es aber aus spitzem Winkel selbst und trifft wuchtig per Aufsetzer ins lange Eck.

Nach Wiederbeginn veränderte sich das Geschehen ein wenig. Denn nun gelang es Hannover nicht mehr, die Abwehr der Gäste in ähnlicher Weise in Bedrängnis zu bringen wie noch vor dem Seitenwechsel. Einzig ein Distanzschuss von Weydandt (57.) und ein Kopfball des ebenfalls eingewechselten Trybull (76.) sorgten für Gefahr für das Tor von Männel. Hannover wirkte danach lethargisch im Offensivspiel, es fehlt an Tempo und Kreativität. Das engagiertere und bemühtere Team in der zweiten Hälfte war der FC Erzgebirge, der allerdings zunächst weiter Probleme hatte, seine Spielanteile auch in gute Chancen umzumünzen. In der Schlußphase waren sie den Sieg sehr nahe. Joker Trujic rutschte der Ball aber in bester Position ebenso ab (78.) wie sein Volley-Versuch (82.) der über den Kasten ging. Der agile Kühn wiederum scheiterte aus spitzem Winkel am Außenpfosten (81.) und wenig später auch Strauß (85.) in noch besserer vor dem halbleeren Tor. Nach Vorlage über die linke Seite kommt Strauß halbrechts aus sieben Metern völlig frei vor dem 96-Tor zum Abschluss. Doch er trifft den Ball nicht richtig, der so nach rechts wegtrudelt. Was für eine Gelegenheit zum Siegtreffer. (Burg)

Trainerstimmen

Marc Hensel (Teamchef Aue): "Wir hatten heute einen Dreier mehr als verdient. Der Weg und unsere Spielphilosophie sind klar zu erkennen. Das Gebirge an sich zieht super mit. Dafür bin ich sehr dankbar. Wir müssen die Dinger einfach über die Linie drücken. Ich habe selten eine Mannschaft gesehen, die Hannover so bespielt hat."

Jan Zimmermann (Trainer Hannover): "Wir sind alle sehr enttäuscht. Ich denke, wir sind heute sehr gut reingekommen ins Spiel, und gehen verdient 1-0 in Führung. In der ersten halben Stunde müssen wir diese Führung dann ausbauen und können eigentlich alles klar machen. Die Verletzung von Julian Börner war dann natürlich ein Nackenschlag. In der 45. Minute bekommen wir dann mit dem Halbzeitpfiff das 1-1. Das hat die Jungs aus der Bahn geworfen, das hat man gemerkt. In der zweiten Halbzeit waren wir dann nicht so klar in unserem Spiel und hatten große Probleme, die langen Bälle der Auer zu verteidigen. Die Jungs wollten, das hat man gesehen. Kämpferisch mache ich den Jungs keinen Vorwurf. Nochmal: Wer solche Chancen in der ersten Halbzeit hat, der muss das Spiel einfach zumachen."