Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2021/22

Spielbericht

13. Spieltag - Sonntag, 07.11.2021 - 13:30

FC Erzgebirge Aue - 1. FC Heidenheim 2:0 (2:0)


FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - John-Patrick Strauß, Anthony Barylla, Sören Gonther, Dirk Carlson (76. Erik Majetschak) - Sam Schreck, Soufiane Messeguem - Nicolas Kühn (88. Tom Baumgart), Omar Sijaric (62. Ben Zolinski) - Dimitrij Nazarov (76. Jan Hochscheidt), Antonio Jonjic (76. Nikola Trujic); Trainer: Pavel Dotchev

Kader: Philipp Klewin, Sascha Härtel, Antonio Mance, Babacar Gueye

1. FC Heidenheim: Kevin Müller - Marnon Busch, Patrick Mainka, Oliver Hüsing, Jonas Föhrenbach (65. Florian Pick) - Norman Theuerkauf, Dzenis Burnic (46. Jan Schöppner) - Robert Leipertz (46. Maurice Malone), Denis Thomalla (46. Christian Kühlwetter), Tobias Mohr (65. Stefan Schimmer) - Tim Kleindienst; Trainer: Frank Schmidt

Kader: Vitus Eicher, Melvin Ramusovic, Kevin Sessa, Andreas Geipl

Tore: 1:0 Antonio Jonjic (34. / Nicolas Kühn); 2:0 Antonio Jonjic (45. / Dimitrij Nazarov)

Schiedsrichter: Christof Günsch (Marburg)

Zuschauer: 6899

Gelbe Karte: Sam Schreck (3.) / Maurice Malone, Jan Schöppner, Jonas Föhrenbach

Doppelpack von Jonjic sorgt für drei Punkte

Der FC Erzgebirge Aue sammelt im Keller der 2. Bundesliga weiterhin fleißig Punkte. Gegen die Gäste aus Heidenheim überzeugten die Veilchen mit einer reifen und konzentrierten Leistung, aus der einer noch herausragte: Doppeltorschütze Antonio Jonjic. Der Tabellenvorletzte bleibt durch diesen Sieg damit im dritten Spiel in Folge ungeschlagen. Aues Teamchef Marc Hensel verfällt aber noch lange nicht in Euphorie: „Wir haben jetzt diese kleine Serie gespielt, wir mussten sie aber auch spielen. Sonst wären wir jetzt vielleicht schon abgeschlagen.“

Hensel, der zum ersten Mal gemeinsam mit dem Sportlichen Leiter Pavel Dotchev coachte, nahm lediglich eine Änderung in seiner Startelf vor: Messeguem rückte nach abgebrummter Rotsperre für Jan Hochscheidt in die Startelf. Auf der Tribüne schaute Clemens Fandrich, der seit Donnerstag wegen einer angeblichen, aber durch nichts bewiesenen Spuckattacke gegen Linienrichter Roman Potemkin im Ingolstadt-Match für sieben Monate gesperrt ist, zu. Mit dem Urteil des DFB-Sportgerichts gegen den 30-Jährigen will sich der FCE nicht abfinden. Vereinsvorstand und Rechtsanwalt Kay Werner erwartet im Berufungsverfahren ein abgemildertes Urteil. Gegebenenfalls will der Club sogar vor ein ordentliches Gericht ziehen.

Nach einer kurzen Abtastphase nahm das Spiel dann Fahrt auf - und das lag an beiden Mannschaften. Jonjic blockte einen Abschluß von Leipertz (5.), der aus 6m frei zum Abschluß kommt. Auf der Gegenseite agiert Mainka gegen Sijaric (7.) etwas zu lässig. Der Auer spitzelt den Ball aufs Tor, aber Keeper Müller packt entschlossen zu. In der Folge bleibt es ein unterhaltsames Spiel mit leichten Vorteilen für die Gastgeber, die auch gegen den Ball sehr aufmerksam und mit der nötigen Aggressivität agieren. Weitere Gelegenheiten ergeben sich auf beide Seiten: Nazarov mit dem Kopf übers Tor (20.), nach schöner Vorarbeit von Jonjic und Strauß, sowie Busch (30.) mit einem Dropkick ebenfalls übers Tor. Dann bietet sich Kühn (32.) eine Riesengelegenheit nach Rückpaß von Jonjic. Sein Abschluss ist aber zu zentral und kann so von Müller mit dem Fuß pariert werden.

Wenig später dann die durchaus verdiente Führung für die Gastgeber. Kühn dribbelt sich durchs Zentrum und legt dann raus auf die linke Seite zu Jonjic. Der Offensivmann geht gegen Busch ins Dribbling, zieht dann in die Mitte und schließt aus 15 Metern präzise mit dem rechten Fuß ab. Vom rechten Innenpfosten klatscht die Kugel ins Netz. Müller verharrt auf der Linie, auch weil er spekuliert ob Nazarov noch an den Ball kommt oder nicht. Die Gäste waren sofort um eine Antwort bemüht. Burnic bedient Leipertz, der ins leere Tor einschiebt (36.). Aber Schieri Günsch entscheidet sofort auf Foul von Burnic gegen Carlson. 120 Sekunden später direkt die nächste dicke Chance für den FCH: Dieses Mal brachte Leipertz den Ball nicht im Kasten unter, sondern scheiterte an einer starken Parade von Männel (38.), der den linken Arm hochriss und so den sicheren Ausgleich vereitelte. Die Gäste machen zwar in dieser Pahse spürbar mehr und wollen den Ausgleich. Aber dann kontert Aue in der 45. Minute eiskalt. Nazarov spielte herrlich in die Schnittstelle und bereitete das zweite Tor von Jonjic mustergültig vor. Der Angreifer bleibt 14 Meter vor Müller cool und vollstreckt kaltschnäuzig links unten ins Eck. Hüsings Abwehraktion kommt zu spät.

Während der insgesamt zerfahrenen zweiten Hälfte gelang es den Gästen kaum, Aue-Torwart Männel vor schwierige Aufgaben zu stellen. Gegen die aufmerksame Defensivarbeit der „Veilchen“ fehlten die nötigen Ideen und die letzte Präzision. Bis zum Spielende machten es die Heidenheimer dem FC Erzgebirge viel zu einfach, Hereingaben in den Strafraum zu klären. Auch mit Schüssen aus der Distanz konnte das Team von Frank Schmidt den Veilchen vor keine Herausforderung zu stellen. Gegen den eingewechselten Malone (55.), Schimmer (76.) und Theuerkauf (78.) konnte Männel problemlos parieren, Busch verzog fünf Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit deutlich (85.). Die Platzbesitzer verlegten sich aufs Kontern. Aber weder Strauß (79.), noch Hochscheidt (81.) oder Trujic (86.) brachten ihre Abschlüsse aufs gegnerische Tor. Bis tief in der Nachspielzeit rennen die Gäste an, aber Aue bleibt sehr konzentriert und lässt in der Defensive wenig zu. (Burg)

Trainerstimmen

Frank Schmidt (Heidenheim): "Ein absolut verdienter Sieg für Aue. Wir haben alles vermissen lassen, was man braucht, um hier zu gewinnen. So wir uns heute verkauft haben, so geht es nicht. Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen. Die Einstellung, die Mentalität lag klar auf Auer Seite. Natürlich haben wir die Chance gehabt, in Führung zu gehen. Natürlich haben wir auch die Chance gehabt auszugleichen. Aber mir hat heute der Glaube gefehlt und der Mannschaft auch. Wie wir uns präsentiert haben, so geht es nicht. Wir haben vier der letzten fünf Spiele verloren, das muss allen die Augen öffnen. Wir müssen deutliche Änderungen vornehmen. Ich bin extrem enttäuscht."

Pavel Dotchev (Aue): "Wir haben verdient gewonnen. In den ersten fünfzehn Minuten waren wir zu verhalten. Auch weil wir Respekt vor dem Gegner hatten. Es war immer wieder brenzlig. Diese Phase haben wir gut überstanden. Je länger das Spiel dauerte, desto besser wurden wir. Wir wollten den Gegner früh unter Druck setzen. Unser Plan ging heute gut auf. Und dann haben wir es geschafft die Tore zum richtigen Zeitpunkt zu machen. Zur Pause haben wir gesagt das wir in der 2. Halbzeit aktiv bleiben müssen, auch wenn es schwer fällt. Das ist gelungen.“