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FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - John-Patrick Strauß, Anthony Barylla, Sören Gonther, Dirk Carlson - Sam Schreck, Soufiane Messeguem (90. Antonio Mance) - Omar Sijaric (46. Babacar Gueye), Nicolas Kühn - Antonio Jonjic, Jan Hochscheidt (66. Tom Baumgart); Trainer: Pavel Dotchev
Kader: Tim Kips, Philipp Klewin, Erik Majetschak, Sascha Härtel, Philipp Riese, Nikola Trujic
SV Darmstadt 98: Marcel Schuhen - Matthias Bader, Patric Pfeiffer, Thomas Isherwood, Emir Karic - Tobias Kempe (90. Marvin Mehlem), Fabian Holland (56. Aaron Seydel) - Braydon Manu (72. Tim Skarke), Mathias Honsak - Phillip Tietz (90. Lasse Sobiech), Luca Pfeiffer; Trainer: Torsten Lieberknecht
Kader: Morten Behrens, Clemens Riedel, Frank Ronstadt, Nemanja Celic, Erich Berko
Tore: 0:1 Luca Pfeiffer (62.); 0:2 Aaron Seydel (75.); 1:2 Antonio Jonjic (85.)
Schiedsrichter: Robin Braun (Wuppertal)
Zuschauer: unter Ausschluß der Öffentlichkeit
Gelbe Karte: - / Luca Pfeiffer
Verdiente Niederlage gegen die Lilien
Die Erfolgsserie der Auer Veilchen in der 2. Bundesliga ist gerissen. Gegen den SV Darmstadt unterlagen sie im ersten Geisterspiel der Saison mit 1-2. Ein Rückschlag, aber keine Katastrophe. „Ich kann meinen Jungs keinen großen Vorwurf machen, sie haben wieder alles gegeben“, sagte Teamchef Marc Hensel nach dem Abpfiff. „Gegen so einen Gegner muss bei uns wirklich alles zu 100 Prozent passen. Das hat es heute nicht. Die Mannschaft hat versucht zu spielen, hatte viele gute Momente. Wir haben es jetzt wochenlang gut gemacht und auch in diesem Spiel ansatzweise gut gespielt. Aber Darmstadt ist eben eine robuste Truppe.“
An Stelle des gelbgesperrten Nazarov spielte Hochscheidt in der Offensiv-Zentrale, der Rest der Startelf war derselbe wie eine Woche zuvor in Rostock. Die Gäste traten sofort selbstbewusst auf und waren das aktivere Team. Für die erste große Aufregung sorgte dann die Aberkennung eines Eigentores durch Gonther (11.). Der VAR schaute sich die Situation über 2 lange Minuten noch einmal an. Tietz stand knapp im Abseits und hat Gonther stark bedrängt. Die Lilien übernehmen die Kontrolle und sorgen immer für Gefahr sobald sich ihnen eine Möglichkeit bot durch Fehler der Gastgeber. Nach gut 20 Minuten stellte sich jedoch Aue nach und nach besser auf die Angriffe des Gegners ein, verteidigte stabil und suchte sein Heil nach Ballgewinnen im schnellen Umschalten. Daraus resultierte nach Kühns Alleingang eine erste gute Chance durch Jonjic (22.), die Darmstadts Keeper Schuhen mit einer starken Fußabwehr abwehren konnte. Danach versuchten es Messeguem (27.) und Hochscheidt (30.) aus der Distanz. Insgesamt wirkten die wenigen Versuche der Auer aber nur wie Nadelstiche. Zur Halbzeit ging das torlose Unentschieden so in Ordnung.
Nach Wiederanpfiff - nun mit Gueye für Sijaric – entwickelten die Gastgeber sofort mehr Offensivgeist und Elan. Kühn (48.) tankte sich bis zur Grundlinie und legte flach zurück. Gueye kommt nicht an den Ball. Carlson wagte sich kurz darauf bis in den gegnerischen Strafraum, Schuhen kann aber ohne Mühe klären. Doch dann klingelte es im Auer Tor, weil Luca Pfeiffer einen sehenswerten Angriff nach Doppelpass mit Tietz mit seinem zwölften Saisontor zur Darmstädter- Führung (62.) vollendete. FCE-Torwart Männel machte sich so groß und breit wie er konnte, war aber ohne reelle Abwehrchance. Genauso wenig wie beim 0-2. Nach Baders starkem Zuspiel knallte Seydel das Leder aus 14 Metern trocken ins linke Eck (75.). Nur drei Minuten später trifft Seydel dann den rechten Pfosten des Auer Tores. Die Gäste wollten keinen Zweifel aufkommen lassen wer den Platz hier als Sieger verläßt. Doch fünf Minuten vor dem Ende kamen die Gastgeber zum etwas überraschen Anschlußtreffer. Rechts zieht Gueye seinen Gegenspielern davon, aber flankt von der Grundlinie in einen verwaisten Strafraum. Fünf Darmstädter können den Ball verblüffenderweise nicht vernünftig klären, sondern spielen einmal quer. Der Ball rollt vor die Füße von Jonjic, dessen Schuss auch noch unhaltbar von Isherwood links ins Tor abgefälscht wird. Doch der fünfte Saisontreffer des neuen FCE-Torjägers kam zu spät, die Gäste brachten das Ergebnis über die letzten Minuten inklusive Nachspielzeit souverän und problemlos ins Ziel. (Burg)
Trainerstimmen
Torsten Lieberknecht (Darmstadt): "Wir wussten, dass es nach Aues Lauf mit zehn Punkten aus den letzten vier Partien ein schweres Spiel werden würde. Auch aufgrund der äußeren Umstände war es ein spezielles Duell. Doch wir haben all diese Dinge ausgeblendet und die Partie verantwortungsvoll sowie mit großer Seriosität runtergespielt. Letztendlich war es ein verdienter Sieg, der allerdings zum Schluss durch einen eigenen Fehler nochmal spannend wurde. Insgesamt hatten wir die Zweikampfwerte, die mir total wichtig waren, auf unserer Seite. Die Tore waren mit viel Ruhe herausgespielt. Zudem haben wir auch viel Qualität auf der Bank, die uns dabei hilft, solche Spiele über die Bühne zu bringen. Es wird immer viel über die ganz Großen der Liga wie Schalke oder Werder gesprochen. Aber Aue hat seit Jahren seine Daseinsberechtigung in der 2. Bundesliga. Hier zu bestehen, ist das täglich Brot. Jetzt werden wir uns auf das nächste Highlight gegen Fortuna Düsseldorf vorbereiten."
Marc Hensel (Aue): "Ich bin knapp 20 Jahre im Profifußball, aber habe noch nie so eine Schiedsrichterleistung erlebt. Das war wirklich grenzwertig. Ich kann meiner Truppe keinen Vorwurf machen. Darmstadt hat uns bei Standardsituation den Schneid abgekauft. Aber die Mannschaft hat sich bis zum Ende nicht aufgegeben. Ich bleibe dabei, meine Mannschaft hatte heute einfach keine faire Chance."
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