Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2021/22

Spielbericht

23. Spieltag - Sonntag, 20.02.2022 - 13:30

Fortuna Düsseldorf - FC Erzgebirge Aue 3:1 (1:0)


Fortuna Düsseldorf: Florian Kastenmeier - Matthias Zimmermann, Christoph Klarer, Jordy de Wijs, Nicolas Gavory - Marcel Sobottka - Khaled Narey (90+2. Kristoffer Peterson), Jakub Piotrowski (90+2. Ao Tanaka), Shinta Appelkamp (80. Felix Klaus) - Daniel Ginczek (88. Lex-Tyger Lobinger), Rouwen Hennings (90+2. Tim Oberdorf); Trainer: Daniel Thioune

Kader: Raphael Wolf, Florian Hartherz, Edgar Prib, Robert Bozenik

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - Anthony Barylla, Sören Gonther, Gaëtan Bussmann (26. Malcolm Cacutalua) - John-Patrick Strauß, Sam Schreck, Clemens Fandrich, Dirk Carlson - Jan Hochscheidt (59. Antonio Jonjic) - Nicolas Kühn, Nikola Trujic (59. Prince Osei Owusu); Trainer: Pavel Dotchev

Kader: Philipp Klewin, Erik Majetschak, Tom Baumgart, Philipp Riese, Ben Zolinski, Dimitrij Nazarov

Tore: 1:0 Rouwen Hennings (5.); 2:0 Daniel Ginczek (Foulelfmeter, 51.); 2:1 Prince Osei Owusu (77. / Dirk Carlson); 3:1 Rouwen Hennings (90.)

Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)

Zuschauer: 10000 (davon ca. 130 Auer Fans)

Gelbe Karte: Nicolas Gavory, Rouwen Hennings, Jordy de Wijs / Dirk Carlson (5., gesperrt)

Niederlage am Rhein – Aue nun Letzter

Für Erzgebirge Aue wird es immer düsterer im Tabellenkeller. Nach der verdienten Niederlage bei Fortuna Düsseldorf fehlen dem neuen Zweitliga-Schlusslicht schon zehn Punkte auf den Relegationsplatz. Das so sehr herbeigesehnte Wunder trat auch in Düsseldorf nicht ein, weil der Mannschaft nach den Negativerlebnissen den vergangenen Wochen und Monate mittlerweile alles zu fehlen scheint: Selbstvertrauen, Konzentration, Können, Nervenstärke. "Wir können momentan nicht liefern. Kein Vorwurf an die Mannschaft. Die individuellen Fehler ziehen sich durch die ganzen Wochen", sagte Teamchef Hensel und hatte damit Recht. Denn auch das Spiel in Düsseldorf war eine Kopie der vergangenen Begegnungen. Da ist das FCE-Jubiläum nur eine Randnotiz wert. Das 1000. Punktspiel unter dem Namen FC Erzgebirge Aue (ab Januar 1993) war ein trauriges.

Gegenüber der Partie gegen Kiel rotierte Hensel dreimal und brachte Hochscheidt, Trujic und Kühn für Messeguem (Rot-Sperre), Nazarov und Owusu (beide Bank). Die Gastgeber begannen furios und gingen schon in der 5. Minute in Führung. Der überragende Rechtsaußen Narey hatte geflankt, Verteidiger Gonther den Torschützen Hennings gewähren lassen. Er köpft aus 12 Metern akkurat in die linke Ecke ein. Männel streckt sich vergeblich. Die Fortunen ruhten sich aber nicht aus und kamen in der Folge durch Narey (7.) und Ginczek (8.) fast zum 2-0. Kurz darauf bot sich Trujic (9.) die Möglichkeit zum Ausgleich, weil Zimmermann im Duell ausrutscht. Beim Abschluss stört Narey aber erfolgreich und so kann der Auer Stürmer den Ball nicht richtig aufs Tor bringen. Von da an diktierte die Thioune-Elf das Geschehen nach Belieben, kombinierte sich immer wieder schön nach vorne und ließ den Gästen keine Chance. Immerhin durften sich die Auer einmal mehr bei Männel bedanken, dass es vor der Pause nicht schon klarer wurde. Der Keeper kratzte erst Klarers Kopfball (29.) aus dem Eck, ehe er mit handballtorhüterhaftem Reflex gegen Fortuna-Kapitän Sobottka rettete (41.). Nach vorn ging für die Erzgebirger gar nichts. Die langen Schläge aus der Abwehr waren planlos und fanden nie die eigenen Mitspieler. Fortuna Torwart Kastenmeier verlebte einen ruhigen Nachmittag, zumal die wenigen verheißungsvollen Angriffe, die zumeist aus Fortuna-Fehlern entstanden, nicht zu Ende gespielt werden konnten. Eine halbwegs nennenswerte Möglichkeit hatte Kühn. Von Strauß geschickt, gewinnt er das Laufduell gegen de Wijs und schließt zentral aus 16 Metern ab. Der Ball rutscht ihm aber über den Spann und rauscht so deutlich drüber. Die Gäste konnten mit dem nur 0-1 zur Pause mehr als zufrieden sein. Das Chancenverhältns von 8-2 gab nicht einmal annähernd die Überlegenheit der Platzherren wieder.

Der zweite Durchgang begann wie der erste mit einem Düsseldorfer Tor. Hochscheidt trifft Sobottka unglücklich im Zweikampf von hinten am rechten Fuß eher unabsichtlich. Schiedsrichter Schröder pfiff Elfmeter. Mehr als zwei Minuten benötigte der VAR, um zu klären, ob das Foul in oder außerhalb des Sechzehners stattgefunden hatte. Sehr zum Leidwesen der Auer entschieden die Videoschiris auf Strafstoß, Ginczek übernimmt die Verantwortung und verwandelt trocken unten rechts ins Eck. Männel war zur anderen Seite unterwegs. „In der Pause haben wir uns geschüttelt. Und dann kommst du raus und kriegst so einen Elfer“, ärgerte sich der Auer Coach über die Entscheidung. In dieser aussichtslosen Lage stärkte Hensel die Offensive und brachte mit Owusu und Jonjic zwei frische Kräfte für die Angriffsreihe. In der Folge schalteten die Hausherren einen Gang runter, was aber nicht zu mehr Chancen für die Veilchen führte. Überhaupt hatten de Gäste noch kein einziges Mal aufs Tor der Gastgeber geschossen, bis Owusu dann ausgerechnet auch noch traf: Der Joker stach nach Vorlage von Carlson und ließ die Veilchen wieder hoffen und hauchte ihnen mit diesem Anschlußtor neues Leben ein (77.). Erster Saisontreffer für Aue und erstes Zweitligator überhaupt. Nur zwei Minuten später hatte Klarer fast die direkte Antwort (79.), vergab aber mit dem Kopf knapp. Danach hätte Jonjic fast noch den Ausgleich erzielt (85.). Torhüter Kastenmeier mußte sich bei der Direktabnahme ganz lang machen – es sollte die beste Ausgleichschance in der Schlussphase bleiben. Das letzte Wort hatte jedoch wiederum Hennings (90.), der Nareys neuerliche Vorlage sehenswert mit der Hacke über die Linie bugsierte. (Burg)