Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

2. Fußball-Bundesliga 2021/22

Spielbericht

24. Spieltag - Freitag, 25.02.2022 - 18:30

SC Paderborn 07 - FC Erzgebirge Aue 3:3 (1:0)


SC Paderborn 07: Jannik Huth - Jannis Heuer (6. Marcel Correia), Jasper van der Werff (46. Robin Yalcin), Uwe Hünemeier, Jamilu Collins - Marco Schuster - Julian Justvan, Dennis Srbeny (46. Maximilian Thalhammer), Florent Muslija (73. Kemal Ademi) - Felix Platte, Marco Stiepermann (73. Kai Pröger); Trainer: Lukas Kwasniok

Kader: Leopold Zingerle, Justus Henke, Jonas Carls, Kelvin Ofori

FC Erzgebirge Aue: Martin Männel - John-Patrick Strauß, Sören Gonther (90+8. Gaëtan Bussmann), Malcolm Cacutalua, Anthony Barylla - Sam Schreck (87. Erik Majetschak), Clemens Fandrich - Nicolas Kühn (90+8. Nikola Trujic), Dimitrij Nazarov (87. Jan Hochscheidt), Ben Zolinski (72. Jann George) - Prince Osei Owusu; Trainer: Pavel Dotchev

Kader: Philipp Klewin, Jannis Lang, Tom Baumgart, Antonio Jonjic

Tore: 1:0 Dennis Srbeny (27.); 1:1 Dimitrij Nazarov (Handelfmeter, 63.); 1:2 Ben Zolinski (65. / Nicolas Kühn); 1:3 Dimitrij Nazarov (Foulelfmeter, 70. / Prince Osei Owusu); 2:3 Kemal Ademi (89.); 3:3 Marcel Correia (90+2.)

Schiedsrichter: Thorben Siewer (Olpe)

Zuschauer: 3390 (davon 70 Auer Fans)

Gelbe Karte: Marcel Correia, Marco Schuster, Jamilu Collins / Prince Osei Owusu (3.)

Aue gibt in der Nachspielzeit Sieg aus der Hand

Erzgebirge Aue hat unter dem neuen Trainer Pavel Dotchev einen erlösenden Sieg im Abstiegskampf der 2. Bundesliga verpasst. Am Mittwoch wurde Teamchef Marc Hensel von Sportchef Pavel Dotchev ersetzt, die Mannschaft sollte mit dem Rollentausch einen neuen Impuls erhalten. Und diese Maßnahme schien sofort Wirkung zu zeigen. Beim SC Paderborn drehten die Veilchen am Freitagabend in einer turbulenten zweiten Halbzeit zunächst einen 0-1 Pausen-Rückstand in eine 3-1 Führung, verspielten dann allerdings binnen weniger Minuten den sicher geglaubten Sieg in der Nachspielzeit. Die verrückte Partie endete 3-3. Mit nun 16 Punkten springt Aue vom letzten auf den vorletzten Platz. Neun Zähler fehlen zum Relegationsrang. Seit zehn Spielen warten die Auer nun auf einen Sieg.

Dotchevs Team, auf vier Positionen verändert, begann furios und erspielte sich Chancen im Minutentakt. Zolinski nach 38 Sekunden, Nazarov in der zweiten Minute und Strauß (Flanken-Ball auf die Latte/4.) haben die ersten Abschlüsse des Spiels. Auch Kühn ist im Konterspiel gefährlich (15.), Owusu (18.), und nochmals Nazarov der knapp verfehlt (21.). Aue hatte mehr vom Spiel, doch Paderborn ging in Führung: Nach einer Halbfeldflanke von Muslija kriegt Aue den Ball nicht ordentlich geklärt und Schuster schickt Correia rechts raus. Dessen Flanke kommt mit viel Zug auf den zweiten Pfosten, wo sich Srbeny weggestohlen hat und aus drei Metern locker einnickt (27.). Die Gäste waren dennoch nicht verunsichert und verlagerten das Spiel wieder in die Hälfte der Hausherren. Was sich aber nicht mehr ändern sollte, war die klägliche Chancenverwertung: Cacutalua (36./Kopfball gehalten), Zolinski (43./links vorbei) und Nazarov (45.+4/an die Latte!) vergaben weitere Hochkaräter.

SCP-Trainer Kwasniok brachte zur Pause gleich zwei frische Kräfte – doch Paderborn zog sich immer weiter zurück und überließ den Gästen den Ball komplett. Aue spielte auch nach der Pause mutig nach vorne. Nazarov mit einem starken Distanzschuß (47.), Fandrich und Kühn (52.) lassen den Gastgebern kaum Zeit zum Luftholen. Nach einer Stunde lautet das Torschußverhältnis mittlerweile 17:5 für die Gäste! Und dann werden sie endlich belohnt. Owusu zieht von rechts in den Strafraum, schießt mit links ab und trifft den linken Arm von Collins. Dieser war weit vom Körper abgestreckt und Schiri Siewer zeigt auf den Punkt. Der VAR nickt ab und Nazarov schreitet zur Tat. Mit nur zwei Schritte Anlauf knallt er das Leder halbhoch ins linke Eck. Huth war zur anderen Seite geflogen. 1-1 (63.). Nur zwei Minuten später legen die Gäste nach. Strauß spielt einen feinen langen Ball perfekt in den Lauf von Zolinski. Der startet genau im rechten Moment, steht nicht im Abseits und geht alleine auf Huth zu, bleibt cool und netzt aus elf Metern trocken flach ins linke Eck ein. 1-2 (65.). Zolinski verzichtet nach dem Treffer gegen seinen Ex-Klub auf einen Jubel, der Rest der Auer Mannschaft feiert umso ausgiebiger. Endlich haben die Gäste sich für einen bis dato wirklich starken Auftritt auch mit Toren belohnt. Aufgrund der Spielanteile und dem überzeugenden Auftritt der Veilchen war die Führung hochverdient. Paderborn taumelte weiter, fand nicht in die Spur - und kassierte das 1-3. Correia grätschte den dribbelnden Owusu im Sechzehner um und verursachte den zweiten Elfmeter für die Gäste. Erneut übernahm Nazarov die Aufgabe und erhöhte auf 1-3 (70.). Wieder läuft er nur ganz kurz an, wieder schlägt die Kugel unten links ein, erneut ist Huth im anderen Eck. Es waren für Nazarov die Elfmeter Nummer 17 und 18 die er für Aue verwandelte. Seine letzten drei Elfer verwandelte er somit gegen den SC Paderborn.

So stand Aue nach einem Zähler aus den letzten neun Spielen also kurz davor, die Negativserie zu beenden. Doch die Schlußphase sollte noch alles toppen. Ein Tor von Yalcin (75.) wurde wegen Abseits nicht anerkannt. Dann kratzte Männel Hünemeiers Kopfball aus dem linken Eck (80.), ehe er eine Flanke artistisch unter sich begrub (85.). Mit einem Doppelwechsel nimmt Pavel Dotchev nochmal Zeit von der Uhr. Als die letzte Minute in der regulären Spielzeit angebrochen ist, liegt der Ball im Auer Tor. Hünemeier hatte eine Freistoßflanke von Yalcin verlängert und Ademi aus kurzer Distanz eingeschoben. Die Fahne geht aber hoch und der Treffer zählt nicht. Doch dann zählt er doch – Anschluß zum 2-3 (90.). Nach wiederholter Einsicht der Fernsehbilder war klar, dass die Entscheidung sehr eng war. Letztlich kam der VAR zum Entschluss, dass Hünemeier nicht im Abseits stand. Die Nachspielzeit wird mit satten fünf Minuten angezeigt. In der ersten Minute der Nachspielzeit gibt es dann Ecke für den SCP, Keeper Huth ist mit vorne. Ademi kommt zum Kopfball und nickt aus sieben Metern wuchtig aufs rechte Eck. Männel ist da und kann parieren, doch Correia steht bereit und drückt den Abpraller über die Linie. Ausgleich zum 3-3. Das Spiel geht dann noch bis in die 9. Minute der Nachspielzeit weiter. Aue verspielt tatsächlich eine Zwei-Tore-Führung in den letzten Minuten dieser Partie und sammelte den zweiten Zähler in den vergangenen zehn Spielen, schaffte es aber nicht, den Zweitore-Vorsprung über die Ziellinie zu bringen und einen befreienden Dreier einzufahren. (Burg)