Auer Fanfreundschaften

Aue und Jena. Eine relativ junge Freundschaft, und doch hat sie wahrscheinlich ihre Blütezeit bereits hinter sich... Nachdem die Thüringer '94 aus der 2. Liga abstiegen und folglich in der darauf folgenden Saison der Regionalliga Nordost auf Aue trafen, gab es noch recht heftige Auseinandersetzungen (3. Halbzeit). Jena schaffte in diesem Jahr den direkten Wiederaufstieg. Als sie '98 erneut abstiegen gab es bereits Ansätze einer Freundschaft und die ersten Aue-Jena Schals kamen auf. Sowohl in Aue als auch in Jena wurden richtige Partys zu den Punktspielen der folgenden Saison gefeiert, unvergessen bleibt sicher die Polonaise durchs ganze Erzgebirgsstadion. Wie genau jedoch diese Freundschaft entstand, ist uns leider nicht bekannt. Seit geraumer Zeit hört man jedoch nichts mehr voneinander, durch die Aufteilung der Regionalliga in zwei Staffeln und dem folgenden Abstieg der Jenenser gibt es ja auch bekanntlich keine direkten Vergleiche mehr. Unterm Strich muss man wohl eingestehen, das es im Moment eher Sympathie als Freundschaft ist, wobei hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Vielleicht entwickelt sich ja daraus eines Tages wieder mehr...

Aue und Chemie. Zu Oberliga-Zeiten der absolute Kult, leider aber nur noch in der Erinnerung existent... Wie es seinerzeit zu dieser Freundschaft kam, wage ich hier nicht zu beschreiben (das sollten lieber Leute tun, die dabei waren, bzw. darüber genauer Bescheid wissen), mir ist nur aus Erzählungen bekannt, wie es zum Bruch zwischen beiden Lagern gekommen sein soll. Diesen Erzählungen zufolge sollen bei einem Punktspiel in Leutzsch vermehrt Rufe wie "Schachtscheisser" in Richtung des Auer Blockes gefallen sein, was seinerzeit wohl der ausschlaggebende Punkt gewesen sein muss (so wird es zumindest in Aue erzählt). Mittlerweile steht die Auer Fanszene bekanntlich über solchen Sprüchen (siehe Fanzine "Der Schachtscheisser"). Sicher gibt es auf beiden Seiten Leute, die einer neuen alten Freundschaft positiv gegenüber ständen (uns eingeschlossen - zumal man aus anderen Fanlagern nicht selten gemeinsam beschimpft wird, gerade der alten Freundschaft wegen), andererseits gab es in den letzten Jahren immer wieder wüste Schlägereien zu den Punktspielen. Weil man jedoch niemals nie sagen soll, sind wir der Meinung: "Sympathie für Aue und Chemie!" Allerdings haben auch die "Chemiker" mit Union Berlin eine neue Freundschaft begonnen, wie sich die Sache jedoch entwickeln wird, ist genauso ungewiss wie Zukunft des FC Sachsen nach dessen Zwangsabstieg (wg. Schulden in Millionenhöhe) im Jahr 2001.

Aue und die Fortuna. Eine Freundschaft, die zunächst zwischen den Fanclubs "Rote Engel" und "Block 37" auf Düsseldorfer und "Aue Mitte" auf Auer Seite existierte, untereinander über Jahre gepflegt wurde und in sich letzter Zeit auch auf die komplette Fanszene zu übertragen scheint. Begonnen hat alles 1992 mit dem Pfingstturnier von "Aue Mitte". Daran hatten 16 Fanclubs teilgenommen. U. a. die "Roten Engel", mit denen man schnell gute Freunde gefunden hatte. Seither wurden Geburtstage, Silvester, Männertage und natürlich Fußballspiele gemeinsam gefeiert (sogar eine Hochzeit hat es schon gegeben). Nachdem Aue dem Fußball-Norden zugeordnet wurde, gehören die Düsseldorfer zu jedem Auswärtsspiel der lila-weißen Elf, besonders bei den Auftritten im Westen Deutschlands. Seit November 2000 (erstes Aufeinandertreffen beider Clubs) führen wir eine ewige Tabelle. Mit dem neuen Hauptsponsor "Die Toten Hosen" und dem Lizenzentzug vom SV Wilhelmshaven (hatten die geforderten Unterlagen 10 Min zu spät zum DFB gefaxt) sicherten sich die Fortunen 2001 ein weiteres Jahr Regionalliga trotz sportlichem Abstieg. In der darauf folgenden Saison hatten die Rheinländer weniger Glück und mussten den bitteren Gang in die Oberliga antreten, vielleicht eine Chance zum Neubeginn... Seit 2004 kicken die Fortunen nun wieder in der Regionnalliga. Irgendwann soll der Sprung nach oben gelingen.Sicher gibt es zwischen einigen Fanclubs noch weitere Freundschaften (z.B. mit Zeulenroda, dem VfB Stuttgart oder auch St. Pauli), jedoch sind dies - wie schon erwähnt - keine Freundschaften der gesamten Auer Fanszene und sind deshalb hier nicht aufgeführt.

Rivalität Aue und Zwickau. Früher ein normales Lokalderby zweier BSG-Mannschaften. Meist waren die Auer erfolgreicher. Zwickau stieg öfters ab. Neid auf die Wismut, die Aue unterstützte. Der erste Knackpunkt: 1975, FDGB-Pokalhalbfinale. Aue wurde offensichtlich, auch für den neutralen Zuschauer, betrogen! Schiedsrichter Glöckner bekam wohl einen Trabant von DFV-Boß Schneider (Zwickau). Sachsenring spielte danach als Cupsieger erfolgreich im Europacup und Aue nicht. Der zweite Knackpunkt war der endgültige Auslöser der Feindschaft. 22.05.1991, vorletzter Spieltag: Zwickauer Chaoten verderben die Aufstiegsträume der Auer (Spielabbruch beim Stande von 4:1 für Aue). Das Spiel wird am grünen Tisch mit 4:1 für Aue gewertet. Aue führte somit vor dem letzten Spieltag durch das mit 5 Toren bessere Torverhältnis. Aue siegte im letzten Spiel gegen Weimar mit 4:1 und Zwickau mit exakt dem Resultat was zum "geschenkten" 1. Platz reichte, nämlich 9:0 bei Kali Werra Tiefenort! Im März 1994 verursachen FSV-"Fans" einen Brand im Auer Stadion mit mehreren Zehntausend Mark Schaden.


Späte Genugtuung und die tiefe Freude über das Verschwinden eines Erzfeindes. Bild: Der Alte