Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1995/96

Spielbericht

2. Spieltag - Sonntag, 06.08.1995 - 14:15

1. FC Dynamo Dresden - FC Erzgebirge Aue 1:3 (1:2)

1. FC Dynamo Dresden: Thomas Köhler - Michael Hecht, Thomas Hoßmang, Lutz Braun - Ronny Ernst (71. Alexander Radev), Igor Lazic, Dariusz Pasieka, Markus Kranz (59. Christian Aflenzer), Nikica Maglica - Christian Fröhlich (46. Sven Baum), Jörg Schmidt; Trainer: Hans-Jürgen Kreische

FC Erzgebirge Aue: Jörg Weißflog - René Krasselt (23. Ronny Thielemann), Jörg Palke, Moudachirou Amadou - Jens Kempe, Jan Schmidt, Borislav Tomoski, Boris Lucic, Udo Fankhänel - Henry Berg (88. Mirko Ullmann), Danilo Kunze; Trainer: Ralf Minge

Tore: 1:0 Dariusz Pasieka (2.); 1:1 Jan Schmidt (30.); 1:2 Henry Berg (40.); 1:3 Boris Lucic (49.)

Schiedsrichter: Jörg Toschek (Berlin)

Zuschauer: 12865

Gelbe Karte: Markus Kranz / Moudachirou Amadou, Henry Berg, Jan Schmidt

Erzgebirgler schaffen Überraschung

Sachsens Landeshauptstadt Dresden ist nach wie vor eine Fußballhochburg. Knapp 13.000 Zuschauer erlebten die Heimspielpremiere in der Fußball-Regionalliga gegen den FC Erzgebirge Aue. Für die Veilchen aus dem Lößnitztal eine zusätzliche Motivation, im Hexenkessel des Rudolf-Harbig-Stadions zu bestehen. Und wie sie dies taten, verdient aller größten Respekt.

Dabei begann die Partie alles andere als verheißungsvoll für die Gäste. Nach 120 Sekunden zappelte der Ball im Weißflog-Gehäuse. Die erste Dresdener Ecke brachte der Pole Pasieka per Kopf über die Linie. Damit war die Taktik der Veilchen, die ersten 20 Minuten ohne Gegentor zu überstehen, erst einmal dahin. Die Gäste erholten sich jedoch sehr schnell. Bereits in der 18. Spielminute besaß Henry Berg die Chance zum Ausgleich. Nach Lucic-Paß konnte Dresdens Torwart Thomas Köhler den 14-Meter-Schuß noch parieren. Sieben Minuten später verfehlte Jan Schmidt per Kopf das 1:1.

In der 30. Spielminute war es dann soweit. Die vierte Auer Ecke kann Dresden nur kurz abwehren. Mit einer Maßflanke bediente Jens Kempe Jan Schmidt. Per Kopf erzielte der Auer Mittelfeldakteur das 1:1. Der Ausgleichstreffer gab den Erzgebirglern Sicherheit und Selbstvertrauen. Sie wurden immer mehr zur spielbestimmenden Mannschaft. Riesenjubel bei den über 1000 mitgereisten Auer Fans dann sieben Minuten vor dem Halbzeitpfiff. Die fünfte Ecke, von Boris Lucic getreten, bugsiert Henry Berg mit dem Innenriß über die Torlinie.

Die zweiten 45 Minuten beginnen wie die ersten endeten. Aue mit viel Übersicht und Routine. Sehenswert das 3:1 für die Veilchen. Henry Berg setzt sich auf Rechtsaußen frei in Szene. Seine gefühlvolle Eingabe braucht Lucic nur noch über die Linie zu schieben (49.). In der Folgezeit besitzen die Dresdener Dynamos zwar mehr vom Spiel, aber da sie es immer wieder mit der Brechstange versuchen, bleiben die Auer stets Herr der Lage. Mit zwei Glanzparaden verhindert Torwart Jörg Weißflog in der 75. und 78. Minute den Dresdener Anschlußtreffer. Beide Male kratzte er das Leder mit den Fingerspitzen noch aus dem Dreiangel.

In den letzten Minuten müssen Neuzugang beide Teams den enormen Temperaturen Tribut zollen. Aues Coach Ralf Minge zeigt sich nach Spielschluß überglücklich. "Nach 20 Minuten haben wir das Spiel fest in den Griff bekommen und am Ende hochverdient gewonnen", freute er sich. Lothar Bösecke, Freie Presse, 07.08.1995

Auer Mannschaft beim Abklatschen am Gästeblock. Foto: St. Unger