Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1995/96

Spielbericht

3. Spieltag - Samstag, 12.08.1995 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - Optik Rathenow 1:0 (0:0)

FC Erzgebirge Aue: Jörg Weißflog - Ronny Thielemann, Jörg Palke, Moudachirou Amadou - Jens Kempe, Jan Schmidt, Boris Lucic, Udo Fankhänel, Borislav Tomoski - Danilo Kunze, Henry Berg (60. Mirko Ullmann); Trainer: Ralf Minge

Optik Rathenow: Mario Rotter - Peter Gojek (66. Maik Kornheim), Badri Danelia, Peter Oberschmidt - Sven Ehlert, Guido Block, Matthias Bätz, Yves Riechmann (63. Christian Fehlberg), Frank Streisel - Gunnar Hintz, Tekin Sazlog; Trainer: Ingo Kahlisch

Tore: 1:0 Jörg Palke (86.)

Schiedsrichter: Lothar Kruse (Hundeshagen)

Zuschauer: 3000

Gelbe Karte: Ronny Thielemann / Matthias Bätz, Guido Block, Badri Danelia, Sven Ehlert, Peter Gojek

Gelb/Rote Karte: - / Tekin Sazlog (75.)

Zuschauer lange auf die Folter gespannt

"Mit meinen Kopfbällen hatte ich heute kein Glück, aber am Ende zählt nur der Sieg", sprudelte ein überglücklicher Jan Schmidt nach Spielschluß nur so heraus. In der Tat. Für die Veilchen des FC Erzgebirge Aue wurde die Begegnung in der Fußball-Regionalliga gegen die bisher punktlosen Rathenower zur erwarteten schweren Pflichtaufgabe. Wenn der Siegtreffer auch erst vier Minuten vor Spielende fiel, so wurden die Veilchen ihrer Favoritenrolle damit doch gerecht. Trainer Ralf Minge vertraute dabei seiner zuletzt erfolgreichen Elf. Nur Manndecker René Krasselt fehlte wegen eines Kreuzbandrisses vom Dresdner Spiel. Der Ex-Chemnitzer muß jetzt für cirka acht Wochen pausieren.

Gegen die völlig defensiv eingestellten Gäste, denen in den ersten 45 Minuten nur ein und nach dem Seitenwechsel kein einziger Torschuß gelang, tat sich Aue zunächst schwer. Zu oft wurde es mit der Brechstange über die Mitte probiert. Von den Außenpositionen ging kaum Gefahr aus. Tormöglichkeiten blieben somit vor dem Seitenwechsel Mangelware. Schüsse, die knapp ihr Ziel verfehlten, von Jörg Palke (10.) und Henry Berg (40.) blieben dabei die einzige Ausbeute. Mit Beginn der zweiten Halbzeit - Trainer Minge hatte zum Pausentee klare und harte Worte gesprochen - drückten die Veilchen mit aller Macht auf das Führungstor. Angriffswelle auf Angriffswelle rollte Richtung Rathenower Gehäuse. Tomoski (46./58.), Boris Lucic (48.), Danilo Kunze (55.) und Jan Schmidt (75.) besaßen Möglichkeiten zum 1:0. Nach wiederholtem Foulspiel sah der Rathenower Sazlog 15 Minuten vor Spielende die gelb-rote Karte. Unmittelbar nach der Herausstellung vergab Tomoski die Riesenmöglichkeit zum Führungstreffer. Aus acht Metern schoß er den Ball freistehend am Tor vorbei.

Der Siegtreffer durch Jörg Palke. Foto: W. Wagner

Vier Minuten vor Spielende folgte dann endlich die Erlösung. Nach Kopfball von Mirko Ullmann reagierte Libero Jörg Palke aus einer Spielertraube am schnellsten und schob den Ball zum Jubel der 3000 Fans ins Tor. "Wir hatten vor der Halbzeitpause mit unserer Favoritenrolle Probleme. Mit der Leistung danach bin ich zufrieden. Der Siegtreffer kurz vor Spielschluß geht auf das Konto einer nie aufsteckenden Truppe", resümierte ein sichtlich erleichterter Coach Ralf Minge.

Am Mittwoch wartet für die Erzgebirgler gleich die nächste große Bewährungsprobe. Um 18.30 Uhr erfolgt der Anstoß in Berlin bei Tennis Borussia. Lothar Bösecke, Freie Presse, 14.08.1995