Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1995/96

Spielbericht

6. Spieltag - Samstag, 26.08.1995 - 14:00

FC Berlin - FC Erzgebirge Aue 0:4 (0:1)

FC Berlin: Markus Oster - Niels Mackel, Heiko Brestrich (28. Raphael Lätsch), Mario Dzajic - Jens Reckmann, Stefan Rieger, Daniel Petrowsky (56. Mathias Lau), Bastian Laschkowski, Marko Göllnitz - Mikhail Pronichev, Michael Steffen; Trainer: Helmut Koch

FC Erzgebirge Aue: Jörg Weißflog - Ronny Thielemann, Jörg Palke, Moudachirou Amadou - Jan Schmidt, Udo Fankhänel, Borislav Tomoski (63. Jens Haustein), Boris Lucic, Jens Kempe - Henry Berg (63. Mirko Ullmann), Danilo Kunze; Trainer: Ralf Minge

Tore: 0:1 Danilo Kunze (40.); 0:2 Boris Lucic (51.); 0:3 Jan Schmidt (55.); 0:4 Jan Schmidt (58.)

Schiedsrichter: Bernd Reck (Demmin)

Zuschauer: 598 im Sportforum

Gelbe Karte: Mikhail Pronichev / Ronny Thielemann

Auer Veilchen mit Gala-Vorstellung

Veilchens Libero und Mannschaftskapitän Jörg Palke brachte es nach Spielschluß auf den Punkt: "Die Truppe versteht sich untereinander immer besser, einer kämpft für den anderen. Bei Standardsituationen sind wir schwer ausrechenbar."Angesprochen auf seine neue Libero-Rolle, zeigte sich der Kapitän bescheiden. "Am Anfang war es schon ungewöhnlich, aber jetzt spiele ich mich besser in diese Position rein."

In der Tat, was die Minge-Schützlinge beim FC Berlin zeigten, gehört zum absoluten Spitzenniveau in der Fußballregionalliga. Ohne die Leistung der Berliner schmälern zu wollen, aber wie Aue die Gastgeber an die Wand spielte, vornehmlich zwischen der 20. und 60. Spielminute Fußball vom Feinsten zelebrierte, verdient Respekt und große Anerkennung. Wenn die Erzgebirgler nach dem 4:0 nicht zwei Gänge zurückgeschaltet hätten, dann wäre das Debakel für die Platzbesitzer sicher noch höher ausgefallen.

Die Partie selbst begannen beide Teams offensiv. Bis zur 15. Spielminute konnte der FC Berlin mithalten, aber spätestens bei Kunzes Direktschuß aus spitzem Winkel (14.), Torwart Boster reagierte glänzend, wurde die Übermacht der Erzgebirgler offensichtlich. Der gleiche Auer Spieler besaß in der 20. Minute die Riesenmöglichkeit zum Führungstreffer. Nach Zuspiel von Boris Lucic vertändelte der Stürmer leichtfertig den Ball, anstatt sofort aus zwölf Metern abzuziehen. Das nächste Signal setzte Borislav Tomoski. Zwei Berliner ließ der Mazedonier stehen, um anschließend nur die Latte zu treffen (23.). Wie deutlich die Gäste das Spiel im Griff hatten, zeigte sich bereits eine Minute später. Jan Schmidt köpfte freistehend den Ball aus fünf Meter Entfernung übers Tor.

Trotz der vergebenen Chancen wurden die Veilchen nicht unruhig. Das längst überfällige Führungstor schaffte Danilo Kunze per Kopf im Anschluß an die siebente Auer Ecke (39.). Manager Lutz Lindemann war sich zum Pausentee sicher: "Wir legen jetzt eins drauf." Es sollte noch viel besser kommen. Innerhalb von 15 Spielminuten schossen die Veilchen den 4:0-Endstand heraus. Das schönste Tor erzielte dabei Lucic. Nach Kunzes Paß umkurvte der Kroate zwei Berliner Abwehrspieler und Torwart Oster (50.). Jeweils im Anschluß an eine Ecke köpfte Jan Schmidt zum 3:0 bzw. 4:0 (55./59.) ein. Lothar Bösecke, Freie Presse, 28.08.1995