Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1995/96

Spielbericht

8. Spieltag - Samstag, 09.09.1995 - 14:00

Bischofswerdaer FV - FC Erzgebirge Aue 0:1 (0:1)

Bischofswerdaer FV: Thomas Weidner - Andreas Hain (83. Andreas Diebitz), Stefan Hoßmang, Andreas Schmidt - Mario Kleditzsch, Guido Magdeburg, Falk Kunze, Sylvio Berra (71. Tilo Kosmetschke), Mario Kreibich - Peter Pordzik, Fred Wonneberger; Trainer: Jörg Bär

FC Erzgebirge Aue: Jörg Weißflog - Ronny Thielemann, Jörg Palke, Moudachirou Amadou - Jan Schmidt, Udo Fankhänel, Borislav Tomoski (88. Jens Haustein), Boris Lucic, Jens Kempe - Danilo Kunze (78. Mentor Miftari), Henry Berg (62. Mirko Ullmann); Trainer: Ralf Minge

Tore: 0:1 Borislav Tomoski (20.)

Schiedsrichter: Stefan Weber (Eisenach)

Zuschauer: 745

Gelbe Karte: Mario Kleditzsch / Boris Lucic, Jan Schmidt, Ronny Thielemann, Mentor Miftari

Weißflog rettet Erfolg mit Riesenparade

Vor einer Woche stand er noch in der Kritik mancher Zuschauer. Am Samstag rettete er in einer Riesenparade vier Minuten vor Spielende den dritten Auswärtssieg der Auer Veilchen in der Fußball-Regionalliga: Torhüter Jörg Weißflog zeigte es allen, warum er mit 39 Jahren immer noch ein glänzender Keeper ist. Ein Kopfball von Kleditzsch lenkte "Flocke" noch um den Pfosten. "Das war nichts besonderes. Dafür stehe ich ja zwischen den Pfosten. Mein Problem heute galt dem Warmhalten. Wenn man kaum in das Spiel eingreifen muß, ist es besonders schwer, sich zu konzentrieren", gab ein glücklicher Jörg Weißflog nach Spielende zu. Der Erfolg bei den Schiebockern war sicher kein glanzvoller Sieg. Aber Balsam auf die Wunden der Union Niederlage. "Die Truppe hat die ganze Woche hart trainiert. Untereinander ist es wie in alten Zeiten. Ich bin so froh, daß es heute geklappt hat", sprudelte Weißflog freudestrahlend, von zahlreichen Auer Fans umlagert, heraus.

Nach gegenseitigem Abtasten in der ersten Viertelstunde, kontrollierten die Gäste anschließend die Begegnung. Jan Schmidt hatte nach acht Minuten bereits die Führung auf dem Fuß. Nach Paß von Boris Lucic drang der Mittelfeldspieler in den Strafraum ein, ließ sich aber den Ball noch wegspitzeln. Für das erste Achtungszeichen sorgte Manndecker Ronny Thielemann. Der drahtige Verteidiger, er wächst immer besser in seine Rolle hinein, traf mit einem 20-Meter-Knaller nur die Latte (19.). Eine Minute später war es dann soweit. Henry Berg setzte sich auf Linksaußenposition durch. Seine Eingabe drückte Borislav Tomoski über die Linie. In der Folgezeit versäumten es die Veilchen, ihr geradliniges Spiel fortzusetzen. Manager Lutz Lindemann meinte: "Nach dem Führungstreffer haben wir nie Ordnung ins Spiel bekommen". Da die Gastgeber ihrerseits für den Angriff wenig taten, verflachte die Partie zunehmend.

Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild nicht. "Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht. Nach dem 1:0 nicht auf Konter umgestellt, dadurch wurde es in den letzten 15 Minuten nochmals eng", zeigte sich ein glücklicher aber nicht zufriedener Auer Coach Ralf Minge. Zwölf Minuten vor Spielende schlug auch die Fußballstunde für Mentor Miftari. Der Mazedonier, der im Spiel gegen Jena vom Platz gestellt wurde, kam zu seinem ersten Punktspieleinsatz. Lothar Bösecke, Freie Presse, 11.09.1995