Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1995/96

Spielbericht

9. Spieltag - Sonntag, 17.09.1995 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - Hertha 03 Zehlendorf 3:1 (1:1)

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Ronny Thielemann, Boris Lucic, Moudachirou Amadou - Mentor Miftari (70. Jens Kempe), Jan Schmidt, Borislav Tomoski (81. Jens Haustein), Udo Fankhänel - Danilo Kunze (79. Jörg Palke), Mirko Ullmann, Henry Berg; Trainer: Ralf Minge

Hertha 03 Zehlendorf: Norbert Henkel - Alf Fistler, Helge Mankowski, Holger Sattler - André Bandit, Mario Waldow, Muhamed Preljevic, Dennis Lemke, Murat Kaba (59. Manuel Cornelius) - Isa Sadriu, Daniel Lehmann (46. Gregoire Dacosta); Trainer: Thomas Grunenberg

Tore: 0:1 Isa Sadriu (25.); 1:1 Mirko Ullmann (28.); 2:1 Danilo Kunze (47.); 3:1 Mentor Miftari (52.)

Schiedsrichter: Jörg Keßler (Wogau)

Zuschauer: 3000

Gelbe Karte: Udo Fankhänel / Holger Sattler, Mario Waldow, Alf Fistler

Offensiv-Variante belohnt

Mit einem jederzeit hochverdienten 3:1-Heimerfolg über die "kleine" Hertha aus Zehlendorf festigte der FC Erzgebirge Aue gestern Nachmittag seinen 3. Tabellenplatz in der Fußball-Regionalliga. Aues Coach Ralf Minge hatte seine Truppe voll auf Offensive eingestellt. Mit Kunze, Berg und Ullmann brachte der Trainer drei Stürmer von Beginn an. Boris Lucic spielte Libero. Das erste Achtungszeichen setzte dann auch Stürmer Mirko Ullmann. Im Anschluß an die erste Ecke verfehlte sein Kopfball nur knapp das Gästetor (6.).

Fallrückzieher von Amadou (Aue). Foto: W. Wagner

Aufregung herrschte in der 18. Spielminute. Ullmann ließ zwei Zehlendorfer am Strafraum aussteigen. Als er frei aufs Tor zulief, wurde der an diesem Tag überzeugende Stürmer von den Beinen geholt. Zur Verwunderung aller ließ Schiedsrichter Keßler aus Wogau weiterspielen. Kurz darauf vergaben Miftari und Ullmann Chancen zum Führungstreffer. Der erste Angriff der Gäste brachte nach 23 Spielminuten die völlig überraschende 1:0-Führung für Zehlendorf. Sadriu traf aus 18 Metern genau ins lange Eck. Doch die Freude der Berliner wehrte nur kurz. Drei Minuten später köpfte Ullmann die vierte Auer Ecke zum Ausgleich ins Netz. "Ich freue mich riesig, daß es endlich wieder einmal geklappt hat. Die Hauptsache jedoch ist, daß wir als Mannschaft gewonnen haben", strahlte ein glücklicher Torschütze. Bis zum Pausenpfiff drängten die Veilchen auf den Führungstreffer. Aber bis auf eine Fankhänel-Flanke, die immer länger wurde, und Herthas-Keeper Henkel mit den Fingerspitzen noch aus dem Dreiangel fischte, passierte nichts mehr.

Dafür gab es nach Wiederanpfiff einen Auftakt nach Maß. Innerhalb von fünf Minuten entschieden die Platzbesitzer die Partie zu ihren Gunsten. Beim 2:1 köpfte Danilo Kunze einen Fankhänel-Freistoß ins Gehäuse (47.). Das schönste Tor des Tages erzielte Mentor Miftari nach 52 Spielminuten. Auf der rechten Seite startete der Mazedonier von der Mittellinie, ließ dabei zwei Berliner stehen. Beim Eindringen in den Strafraum rechnete Herthas Keeper noch mit einer Flanke. Miftari bemerkte es und reagierte. Der Ball schlug hoch im kurzen Eck ein. Die überlegene Spielweise der Auer Veilchen setzte sich bis zum Schlußpfiff fort. Henry Berg vergab acht Minuten vor Spielende die Möglichkeit zum 4:1. Freistehend scheiterte der Ex-Stendaler am Zehlendorfer Torwart. "Wir haben 60 Minuten Fußball gespielt, so wie ich ihn mir vorstelle. Hinten nichts anbrennen lassen und vorn in regelmäßigen Abständen Torchancen erarbeiten", zeigte sich ein zufriedener Ralf Minge. Lothar Bösecke, Freie Presse, 18.09.1995