Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1995/96

Spielbericht

10. Spieltag - Sonntag, 24.09.1995 - 14:00

Wacker Nordhausen - FC Erzgebirge Aue 0:1 (0:0)

Wacker Nordhausen: Henryk Lihsa - Hagen Schmidt, Andreas Gogsch, Nico Scheller - Jens Ludwig, Sasa Dadunashvili (80. Marco Meldau), Frank Schneider, Jens Eisenschmidt, René Kiel - Ralf Heider, Frank Ludwig; Trainer: Klaus-Dieter Koschlik

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Ronny Thielemann, Boris Lucic, Moudachirou Amadou - Jörg Palke, Mentor Miftari, Jan Schmidt, Udo Fankhänel, Borislav Tomoski - Danilo Kunze, Henry Berg (74. Mirko Ullmann); Trainer: Ralf Minge

Tore: 0:1 Danilo Kunze (88.)

Schiedsrichter: Norbert Haupt (Berlin)

Zuschauer: 2850

Gelbe Karte: Jens Eisenschmidt, Frank Ludwig, Ralf Heider / Boris Lucic, Mentor Miftari, Jan Schmidt, Jörg Palke

Auf den letzten Pfiff in der Höhle des Löwen

Der FC Erzgebirge Aue entwickelt sich immer mehr zur stärksten Auswärtsmannschaft in der Fußball-Regionalliga. Im fünften Spiel siegte Aue vor der Nordhausener Rekordkulisse von 2.850 Zuschauern in der Höhle des Löwen mit 1:0 (0:0). Praktisch auf den letzten Pfiff machte Danilo Kunze zwei Minuten vor Ultimo mit dem Tor des Tages den vierten Auswärtssieg perfekt. Nach einem herrlichen Solo von Borislav Tomoski, der Mazedonier ließ drei Nordhausener aussteigen, köpfte Kunze ganz überlegen ins Netz. "Ein wunderbares Gefühl. Nach der Kritik in den letzten Tagen freue ich mich ganz besonders, daß mir der Siegtreffer gelungen ist", jubelte der Torschütze.

Die Gastgeber begannen die Partie wie die Feuerwehr. In den ersten Minuten merkte man den Thüringern an, daß sie ihre bisher makellose Serie (in neun Spielen ungeschlagen) auch gegen den Favoriten aus Aue fortsetzen wollten. Aber spätestens nach 10 Minuten erreichten die Veilchen Ausgeglichenheit, und nach einer halben Stunde kontrollierten die Gäste das Spielgeschehen. Die erste Torchance besaßen die Erzgebirgler. Bei einem Konterangriff bediente Kunze den mitgelaufenen Tomoski. Der Mazedonier kam einen Schritt zu spät (5.). Weitere Möglichkeiten blieben bis zur 40. Minute Mangelware. Aufregung gab es kurz vor dem Pausenpfiff. Einen 22-Meter-Freistoßknaller von Udo Fankhänel konnte Nordhausens Keeper Henryk Lihsa erst im zweiten Zupacken unter Kontrolle bringen.

Die zweiten 45. Minuten begannen die Gäste äußerst druckvoll. Kunze (50.) traf nur die Latte. Mentor Miftari hatte mit einem Freistoß die Vorarbeit geleistet. Fünf Minuten später konnten nacheinander Berg und Kunze eine Tomoski-Eingabe nicht verwerten. Da auch die Nordhausener nicht nachließen, entwickelte sich nach dem Pausentee eine gutklassige Partie. Die Riesenmöglichkeit zum Auer Führungstreffer vergab der an diesem Tag nicht überzeugende Henry Berg. Aus 12 Meter Entfernung traf er den Ball nicht voll und jagte das Leder neben das Gehäuse (72.). Im Gegenzug tiefes Durchatmen bei den Erzgebirglern. Jörg Palke rettete für seinen schon geschlagenen Torwart Sven Beuckert auf der Linie. Manager Lutz Lindemann war danach mit einer möglichen Punkteteilung zufrieden. Das es am Ende noch drei Pluszähler wurden, freute den erfahrenen Fußball-Lehrer umso mehr. Coach Ralf Minge atmete nach Spielschluß tief durch: "Es war der erwartet schwere Gang. Das Ergebnis geht in Ordnung, wobei der Zeitpunkt des Treffers glücklich war." Lothar Bösecke, Freie Presse, 25.09.1995