Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1995/96

Spielbericht

11. Spieltag - Samstag, 07.10.1995 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - Reinickend. Füchse 2:0 (1:0)

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Ronny Thielemann, Boris Lucic, Moudachirou Amadou - Jan Schmidt, Jörg Palke, Borislav Tomoski, Mentor Miftari (86. Jens Kempe), Udo Fankhänel (76. Jens Haustein) - Danilo Kunze (55. Henry Berg), Mirko Ullmann; Trainer: Ralf Minge

Reinickend. Füchse: Jörg Kämpfe - Hasan Vural, Michael Schmidt, Dirk Muschiol - Kenan Arayici, Michael Steiner, Faruk Namdar (73. Stephan Schmidt), Oliver Holzbecher, Thomas Grether (55. Stephan Thiel) - Müslim Can, Sven Kretschmer (81. Zafer Demiray); Trainer: Frank Rohde

Tore: 1:0 Boris Lucic (3.); 2:0 Mirko Ullmann (72.)

Schiedsrichter: Rainer Spickenagel (Mixdorf)

Zuschauer: 3200

Gelbe Karte: Boris Lucic, Mentor Miftari, Borislav Tomoski / Thomas Grether, Sven Kretschmer, Michael Steiner, Stephan Schmidt

Weiter auf Erfolgskurs

Für den FC Erzgebirge Aue wurde die Heimpartie gegen die Reinickendorfer Füchse zur erwartet schweren Begegnung. Mit dem 2:0 setzten die Gastgeber ihren Erfolgskurs der letzten Wochen jedoch fort und bleiben weiter auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze der Fußball-Regionalliga. Aue entwickelt sich dabei immer mehr zum "Serienkiller". Nach dem vor vierzehn Tagen der großartige Lauf von Wacker Nordhausen (neun Spiele ohne Niederlage) mit einem Auswärtssieg gestoppt wurde, beendete die Minge-Elf am Sonnabend die starke Auswärtsserie der Gäste (fünf Spiele ohne Niederlage).

Für einen Auftakt nach Maß sorgte dabei "Offensivlibero" Boris Lucic. Der Kroate verwandelte den ersten Eckball direkt zur 1:0-Führung (3.). Dem Auer Spiel tat der zeitige Führungstreffer nicht gut. "Mit dem Tor hat sich bei uns überzogenes Sicherheitsspiel breitgemacht", wertete Coach Ralf Minge. Die Gastgeber agierten in der Folgezeit zu harmlos, überließen stellenweise den Gästen die Initiative. Diese bemühten sich zwar um einen ordentlichen Aufbau, aber am Strafraum waren sie mit ihrem Latein zumeist am Ende. So blieben Torraumszenen und Chancen bis auf einen Kunze-Kopfball (33.) und ein Kretschmer-Geschoß (38.) bis zum Wechsel auf beiden Seiten Mangelware.

Mit dem Anstoß änderte sich das Bild. Bereits in der 47. Minute hatte Borislav Tomoski die Entscheidung auf dem Fuß. Nachdem der Mazedonier vier Berliner aussteigen ließ, ging sein Schuß knapp über die Torlatte. Mit der Hereinnahme von Henry Berg für Danilo Kunze (55.) kam mehr Schwung in die Auer Aktionen. "Das war heute nicht mein Tag. Es lief einfach nichts zusammen, zeigte sich Kunze selbstkritisch. Der Ex-Stendaler Henry Berg dagegen wurde mit Mirko Ullmann zum Matchwinner. Mit einem 40-Meter-Solo bereitete der Flügelflitzer das 2:0 vor. Sein Schuß konnte Füchse-Torwart Kämpfe noch abwehren, gegen den Nachschuß von Ullmann (72.) war er machtlos. "Ich kam schwer ins Spiel. Das Tor hat Henry erstklassig vorbereitet. Ich brauchte nur noch einzuschieben", meinte der Torschütze zufrieden.

Kurz vor Schluß hätten die Gastgeber das Ergebnis noch in die Höhe treiben müssen. Jörg Palke und Berg vergaben klarste Chancen. Den krönenden Abschluß fürs Auge, wenn auch ohne Erfolg, zeigte Amadou bei seinem schönen Fallrückzieher (90.). Lothar Bösecke, Freie Presse, 09.10.1995