Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1995/96

Spielbericht

14. Spieltag - Sonntag, 05.11.1995 - 14:00

Lok Altmark Stendal - FC Erzgebirge Aue 2:1 (0:0)

Lok Altmark Stendal: Frank Pietruska - Torsten Aurich, Dirk Grempler, Heiko Buchheim - Steffen Lenz, Andreas Schmidt, Ronny Dau, Sven Bergen, Antal Topor - Rainer Wiedemann (72. Rock Embingou), Dinalo Adigo; Trainer: Klaus Urbanczyk

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke (20. Jens Haustein), Boris Lucic, Moudachirou Amadou - Mentor Miftari (83. Jens Kempe), Ronny Thielemann, Jan Schmidt, Udo Fankhänel, Borislav Tomoski (63. Mirko Ullmann) - Danilo Kunze, Henry Berg; Trainer: Ralf Minge

Tore: 1:0 Dinalo Adigo (49.); 1:1 Danilo Kunze (53.); 2:1 Steffen Lenz (62.)

Schiedsrichter: Martin Matschulla (Saßnitz)

Zuschauer: 1900

Gelbe Karte: Andreas Schmidt, Rainer Wiedemann / Jan Schmidt, Udo Fankhänel, Mentor Miftari

Stendal stoppt Auer Erfolgsserie

Jede Serie geht einmal zu Ende. Nach sieben Siegen in Folge mußte der FC Erzgebirge Aue in der Fußball-Regionalliga gegen den Pokalschreck Lok Altmark Stendal eine 1:2-Niederlage einstecken. Die Minge-Truppe konnte im erwartet schweren Spiel nicht an ihre guten Auswärtsleistungen der letzten Wochen anknüpfen. Dazu kamen individuelle Fehler, die an diesem Tag spielentscheidend waren. Torwart Sven Beuckert hätte sich zum Beispiel nach seinem Mißgeschick zum 2:1 für Stendal am liebsten eingegraben. "Das Ding geht voll auf meine Kappe", meinte der Keeper nach der Partie reumütig.

Beide Mannschaften bemühten sich von Beginn an um die Initative. Aue hielt sofort dagegen. Deshalb entwickelte sich eine kurzweilige Partie. Die erste Torchance besaßen die Gastgeber. Wiedemanns Schuß verfehlte nur knapp das Beuckert-Gehäuse (5.). Im Gegenzug prüfte Jan Schmidt mit einem herrlichen Seitfallzieher Torwart Pietruska. Als Aues Libero Boris Lucic in der 10. Minute den Ball am Elfmeterpunkt leichtfertig vertändelte, vergab Adigo die Riesenchance zur Stendaler Führung. Für Veilchen-Kapitän Jörg Palke kam nach einem Zusammenprall bereits nach 20 Minuten das Aus. Der Auer mußte unter dem Auge genäht werden. Für ihn kam Jens Haustein ins Spiel. Die beste Möglichkeit für die Veilchen zum Führungstreffer hatte Borislav Tomoski nach gut einer halben Stunde. Bis zum Strafraum setzte sich der Mazedonier gegen drei Stendaler durch, aber anstatt selbst zu schießen, legte er den Ball zum schlechter postierten Jan Schmidt.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde Aue eiskalt getroffen. Bei einem Freistoß von halblinks stieg der Schwarzafrikaner Adigo am Elfmeterpunkt am höchsten und schoß ganz überlegt zum 1:0 ein. Die Freude der Gastgeber währte jedoch nur kurz. Aue zeigte keine Schockwirkung und kam bereits vier Minuten später durch Danilo Kunze zum Ausgleich. Tomoski hatte sich im Strafraum durchgesetzt. Seine Flanke köpfte der Auer Stürmer im Hechtflug ins Netz. Die Entscheidung zu Gunsten der Gastgeber fiel in der 62. Minute. Einen harmlosen Ball von Lenz hatte Beuckert eigentlich schon sicher. Doch irgendwie rutschte ihm das Leder durch die Hände ins Netz.

Was folgte war ein Sturmlauf bis zur 90. Spielminute. So lange brannte es im Stendaler Strafraum. Aber den Ausgleichstreffer schafften die Gäste nicht mehr. Die größten Chancen dafür vergaben Kunze (78.) und Jan Schmidt (82.). Vier Minuten vor Spielschluß rettete Stendals Libero Grempler auf der Torlinie für seinen schon geschlagenen Torwart. "Wir waren nicht in der Lage, das Spiel zu diktieren. Gegen die zweikampfstarke Truppe hatten wir große Probleme. Zudem war meine Mannschaft nicht in der Lage, ihre spielerischen Vorteile auszunutzen", analysierte ein enttäuschter Trainer Ralf Minge. Lothar Bösecke, Freie Presse, 06.11.1995