Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1995/96

Spielbericht

15. Spieltag - Sonntag, 12.11.1995 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - Spandauer SV 3:1 (1:1)

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Ronny Thielemann, Boris Lucic, Moudachirou Amadou - Mentor Miftari, Jan Schmidt (64. Jens Haustein), Udo Fankhänel, Borislav Tomoski (67. Jens Kempe) - Danilo Kunze, Henry Berg (80. Jörg Palke), Mirko Ullmann; Trainer: Ralf Minge

Spandauer SV: Marco Eckstein - Bernd Maier, Uwe Woyde, Björn Zavarko - Jörg Niederhübner, Bernd Henklein (73. Christoph Höche), Andreas Polenski, Eike Küttner, Martin Zimmer - Bernd Jopek (73. Hassan Chaabo), Maik Eidtner; Trainer: Eckhard Düwiger

Tore: 0:1 Maik Eidtner (38.); 1:1 Moudachirou Amadou (45.); 2:1 Mirko Ullmann (47.); 3:1 Mirko Ullmann (55.)

Schiedsrichter: Dirk Simon (Schkopau)

Zuschauer: 2200

Gelbe Karte: Mirko Ullmann / Eike Küttner, Bernd Maier, Martin Zimmer

Gelb/Rote Karte: - / Andreas Polenski (45.)

Rote Karte: Mentor Miftari (38.) / -

Ullmann wird von Spiel zu Spiel stärker

Die Veilchen des FC Erzgebirge Aue halten in der Fußball-Regionalliga mit einem standesgemäßen 3:1-Heimerfolg über den Spandauer SV den unmittelbaren Anschluß an das Berliner Führungsduo von TeBe und Union. Nach den Wetterkapriolen der letzten Tage präsentierte sich der Rasen im Auer Erzgebirgsstadion in einem erstaunlich guten Zustand. Mit Mirko Ullmann wurde in den Reihen der Gastgeber ein Spieler zum Helden des Tages, der in der letzten Saison noch in der Krise stand. Beim drahtigen Auer Stürmer läuft es von Spiel zu Spiel besser. Mit seinen Treffern zum 2:1 (47.) und zum 3:1 (55.) stellte er die Weichen für die Veilchen auf Sieg.

Mirko Ullmann zeichnete sich als zweifacher Torschütze für den FC Erzgebirge gegen Spandau aus. Foto: Frank Kruczynski

"Es sind zwei Tore, mehr nicht. Die Mannschaft ist viel stärker als im Vorjahr. Da fällt das Toreschießen leichter", zeigte sich der Schütze bescheiden. Dabei hatte es bis Mitte der ersten Halbzeit überhaupt nicht nach einem klaren Erfolg für Aue ausgesehen. Die Gastgeber besaßen zwar nach elf Spielminuten die erste Riesenchance zum Führungstreffer. Danilo Kunze hatte sich auf Halbrechts gegen zwei Berliner schön durchgesetzt. Sein Flachschuß ging aber um Millimeter am langen Pfosten vorbei. Anschließend agierten die Hausherren jedoch viel zu harmlos. Spandau erkannte die Situation und kam seinerseits zu zwei Tormöglichkeiten (16./28.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff überschlugen sich die Ereignisse im Erzgebirgsstadion. Jan Schmidt vergibt eine hundertprozentige Möglichkeit (37.). Im Gegenzug kann Beuckert einen Schuß von Küttner nicht weit genug abwehren, und Eidtner trifft mit Seitfallzieher ins Netz. 60 Sekunden später erhält Mentor Miftari nach einem groben Foul völlig zu Recht die rote Karte. Nach wiederholtem Foulspiel sieht Polenski in der 45. Spielminute auf Spandauer Seite Gelb-Rot. Den anschließenden Freistoß zirkelt Udo Fankhänel genau auf den Kopf von Amadou. Dieser erzielt mit seinem ersten Saisontor den Ausgleichstreffer.

Als die Spandauer mit ihren Gedanken noch beim Pausentee waren, brachte Mirko Uhlmann Aue auf die Siegesstraße. Erneut hatte Fankhänel mit einer gefühlvollen Eingabe die Vorarbeit geleistet. Sehenswert auch der zweite Treffer des Erzgebirglers. Amadou flankte das Leder genau auf die Brust von Ullmann. Dieser ließ abtropfen und schoß ganz überlegen ins lange Eck. Damit war die Partie entschieden. Aues Trainer Ralf Minge zeigte sich in der anschließenden Pressekonferenz zufrieden und sauer. Zufrieden über das Ergebnis und die zweite Halbzeit. Sauer über die Leistungen davor. "So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Wir wollten den Gegner von Beginn an unter Druck setzen. Die Mannschaft hat zwei Monate lang alles gewonnen und immer am oberen Limit gespielt. Da muß man auch mal eine schlechte Halbzeit wegstecken." Lothar Bösecke, Freie Presse, 13.11.1995