Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1995/96

Spielbericht

16. Spieltag - Samstag, 18.11.1995 - 14:00

EFC Stahl - FC Erzgebirge Aue 3:1 (2:0)

EFC Stahl: Reno Ballhorn - Jörg Bartz, Birger Cecelka, Thomas Schwöbel - René Laschzok, Frank Bartz, Ralf Rambow (73. René Wenzel), Ulf Wiemer, Karsten Schulz - Silvio Schade (73. Heiko Ott), René Thieme (85. Andy Wagner); Trainer: Harry Rath

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Boris Lucic, Moudachirou Amadou - Ronny Thielemann, Jens Kempe (46. Henry Berg), Udo Fankhänel, Jan Schmidt, Borislav Tomoski - Mirko Ullmann, Danilo Kunze; Trainer: Ralf Minge

Tore: 1:0 René Thieme (1.); 2:0 René Laschzok (14.); 2:1 Jan Schmidt (72.); 3:1 Karsten Schulz (Foulelfmeter, 73.)

Schiedsrichter: Norbert Haupt (Berlin)

Zuschauer: 525

Gelbe Karte: Thomas Schwöbel, René Laschzok, Silvio Schade / Boris Lucic, Jörg Palke, Mirko Ullmann

Erster Schock bereits nach 30 Sekunden

"Was sich meine Mannschaft in der ersten Halbzeit geleistet hat, hatte nichts mit Fußball zu tun. Zu einem miserablen Zweikampfverhalten kamen Unstimmigkeiten in der Abwehr. Schon die Entstehung des ersten Gegentores war eine Katastrophe", wetterte Coach Ralf Minge über die 1:3 (0:2)-Niederlage des FC Erzgebirge Aue am Sonnabend in Eisenhüttenstadt. Manager Lutz Lindemann hielt es auf der Tribüne des Stahlstadions kaum noch aus. "So kann man auswärts nicht Fußballspielen. Das 2:0 zur Halbzeit schmeichelt uns noch."

Torhüter Sven Beuckert bewahrte den FC Erzgebirge in Eisenhüttenstadt vor einer höheren Niederlage. Archiv-Foto: Frank Kruczynski

Eigentlich waren die Veilchen des FC Erzgebirge Aue mit dem festen Vorsatz zum FC Stahl gefahren, die 0:5-Schlappe aus dem Vorjahr zu korrigieren und mit einem Auswärtssieg den Abstand zum Berliner Führungsduo nicht größer werden zu lassen. Aber bereits nach 30 Sekunden war dieses Vorhaben wie eine Seifenblase zerplatzt. René Thiems in seinem ersten Einsatz für Stahl (kam von Victoria Frankfurt) nutzte eine Freistoßeingabe, um per Kopfball mutterseelenallein den Ball ins Netz zu köpfen. Das schnellste Gegentor für die Veilchen in dieser Saison. Als René Laschzok in der 14. Minute nach dem ersten Eckball wiederum völlig frei das 2:0 erzielte, war das Chaos perfekt. Von nun an lief überhaupt nichts mehr bei den Gästen. Einzig und allein Torwart Sven Beuckert verhinderte mit Glanzparaden gegen die frei durchgebrochenen Schade (28.), Thieme (34.) und Schulz (38.) einen größeren Rückstand. In der 29. Minute hatte Abwehrspieler Ronny Thielemann die erste Auer Tormöglichkeit. Sein Kopfball ging nur um Zentimeter am Pfosten vorbei.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit brachte Minge Henry Berg als dritten Stürmer. Aue schnürte nun die Platzbesitzer ein. Chancen für den Anschlußtreffer besaßen Tomoski (55./65.) und Fankhänel (62.). Im Anschluß an die sechste Ecke konnte Jan Schmidt das Leder mit einem Flachschuß über die Torlinie bugsieren (72.). "Wir haben den Start völlig verschlafen. Das 2:0 war wie ein Schock. Dadurch sind wir nie ins Spiel gekommen", kommentierte der Schützling die Leistung aller Auer Spieler. Die Freude über den Torerfolg währte jedoch nur kurz. Bereits im Gegenzug bekamen die Platzbesitzer einen berechtigten Elfmeter zugesprochen. Erneut war Stahls Neuzugang Thieme die Ausgangsposition. Im Strafraum wurde der Ex-Frankfurter umgerissen. Nach dem 3:1 mühten sich die Erzgebirgler zwar noch um eine Resultatsverbesserung, aber die Luft im schlechtesten Auswärtsspiel der Saison für Aue war einfach raus. Lothar Bösecke, Freie Presse, 20.11.1995