Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1995/96

Spielbericht

18. Spieltag - Sonntag, 10.12.1995 - 13:00

Energie Cottbus - FC Erzgebirge Aue 0:0

Energie Cottbus: Kay Wehner - Jörg Woltmann, Dietmar Drabow, Mike Jesse - Michael Hennig (72. Olaf Besser), Detlef Irrgang, Ingolf Schneider (58. Jens-Uwe Zöphel), Kay Wenschlag (80. Toralf Konetzke), Holger Fraedrich - Frank Seifert, Sven Kubis; Trainer: Eduard Geyer

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Ronny Thielemann, Jörg Palke, Moudachirou Amadou - Jens Kempe, Udo Fankhänel, Jens Haustein, Boris Lucic, Borislav Tomoski - Mirko Ullmann (78. Henry Berg), Danilo Kunze; Trainer: Ralf Minge

Tore: Fehlanzeige

Schiedsrichter: Dr. Peter Kiefer (Neubrandenburg)

Zuschauer: 674

Gelbe Karte: Kay Wenschlag, Holger Fraedrich / Jörg Palke

Gelb/Rote Karte: - / Udo Fankhänel (40.), Jens Kempe (59.)

Schiedsrichter bringt Auer um den Lohn

Mit einer spielerisch und vor allem kämpferisch überzeugenden Leistung verabschiedete sich der FC Erzgebirge Aue in die Winterpause der Regionalliga. Auch wenn es bei Energie Cottbus gestern nur zu einem 0:0 reichte, so zeigten die Gäste auf dem hartgefrorenen Boden den Bedingungen entsprechend guten Fußball. Das Ergebnis bekommt zusätzlichen Wert, da Aue ab der 70. Minute nur noch mit neun Mann spielen mußte. Udo Fankhänel erhielt im Kampf um den Ball zum Unverständnis selbst der Cottbuser Zuschauer von Schiedsrichter Kiefer die gelb-rote Karte, nachdem er zuvor verwarnt worden war (40.). In der 70. Minute sah Jens Kempe ebenfalls gelb-rot.

Coach Ralf Minge hatte seine Truppe gegenüber den letzten Spielen umgestellt. Boris Lucic rückte ins Mittelfeld, seine Liberoposition bezog Jörg Palke. Für Henry Berg agierte Jens Haustein im Mittelfeld. Danilo Kunze und Mirko Ullmann bildeten das Angriffsduo. Die Neuformierung zahlte sich aus. Besonders aus der spielgestaltenden Zone kamen von Lucic immer wieder gute Ideen. Die erste Torchance besaßen die Gastgeber bereits nach 120 Sekunden. Nach einem Fehler von Amadou kam Sven Kubis frei zum Schuß. Torwart Sven Beuckert reagierte großartig. Das war auch zugleich die einzige Möglichkeit der Lausitzer bis zum Wechsel. Aue fand schnell zum eigenen Spiel und bestimmte zunehmend das Geschehen. Einziges Manko: Aus der zweiten Reihe wurde zu wenig geschossen.

Jens Haustein gehörte zu den stärksten Akteuren im Auer Team. Archiv-Foto: Frank Kruczynski

Nach dem Seitenwechsel setzten die Gäste die ersten Akzente. Borislav Tomoski traf mit seinem 18-Meter-Knaller nur den Außenpfosten (53.). 10 Minuten später mußte Jörg Palke für seinen schon geschlagenen Torwart auf der Linie retten. Im direkten Gegenzug hätten die Veilchen die Führung herausschießen müssen. Boris Lucic lief auf halblinks frei durch, aber anstatt zum mitgelaufenen Danilo Kunze querzuschieben, versuchte es der Kroate mit einem Heber. Der brachte nichts ein.

Mit der Herausstellung von Jens Kempe entwickelte sich die Partie in den letzten Minuten zum Spiel auf ein Tor. Aue verteidigte mit neun Spielern aufopferungsvoll. Den "krönenden Abschluß" einer schlechten Schiedsrichterleistung gab es in der letzten Minute: Kiefer zeigte für alle sichtbar noch eine Minute Spielzeit an. Als anschließend Henry Berg allein auf und davon ging, pfiff der Mann in Schwarz das Spiel ab, als der Auer in den Strafraum eindrang. "Die Truppe hat sich aufopferungsvoll gegen die drohende Niederlage gewehrt", lobte Trainer Ralf Minge sein Team. Lothar Bösecke, Freie Presse, 11.12.1995