Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1995/96

Spielbericht

22. Spieltag - Sonntag, 25.02.1996 - 14:00

FC Sachsen Leipzig - FC Erzgebirge Aue 1:1 (0:0)

FC Sachsen Leipzig: Ingo Saager - Vidmantas Vysniauskas, Steffen Ziffert, Uwe Saalbach - Torsten Feetz, Steffen Hammermüller (75. Frank Rietschel), Kay-Uwe Jendrossek, Frank Nierlich, Jens Thiemig - Hans-Jörg Leitzke, Sven Kaiser; Trainer: Joachim Steffens

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Sven Köhler, Moudachirou Amadou - Udo Fankhänel, Jens Haustein, René Krasselt, Boris Lucic, Jan Schmidt, Borislav Tomoski (86. Mirko Ullmann) - Danilo Kunze (82. Henry Berg); Trainer: Ralf Minge

Tore: 0:1 Danilo Kunze (65.); 1:1 Vidmantas Vysniauskas (83.)

Schiedsrichter: Frank Fleske (Schönow)

Zuschauer: 3387

Gelbe Karte: Vidmantas Vysniauskas / Moudachirou Amadou

Wichtige Standortbestimmung

Mit dem 1:1-Unentschieden in der Fußball-Regionalliga gestern Nachmittag beim FC Sachsen Leipzig müssen die Spieler des FC Erzgebirge Aue nach bewegten 90 Minuten leben. Bei äußerst widrigen Platzbedingungen - hart gefrorener Boden und große Pfützen auf der Spielfläche - reichte es für die Veilchen aus dem Erzgebirge nur zu einer Punkteteilung, obwohl die Minge-Elf über weite Strecken die bessere Mannschaft war und die Gastgeber klar beherrschte. "Das Spiel für uns war heute eine echte Standortbestimmung. Es hat gezeigt, daß die Truppe sich in einem sehr guten konditionellen Zustand befindet. Das Ergebnis ist korrekt, auch wenn der Zeitpunkt des Ausgleichs deprimierend war. Die Mannschaft hat sich selbst um den verdienten Lohn gebracht", zeigte Coach Ralf Minge nach Spielschluß auf die Wunden der Begegnung.

Nach der Führung durch Danilo Kunze in der 65. Minute - der Schütze traf aus 16 Metern genau ins Dreiangel - spielte Aue die Partie sicher weiter. Als aber sieben Minuten vor Spielende der Russe Wysnauskas im Dienst des FC Sachsen nach einem Freistoß aus einer Spielertraube am schnellsten reagierte, mußten die Veilchen den unglücklichen Ausgleich hinnehmen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Gäste die Partie kontrolliert, besaßen in den Anfangsminuten sogar die größeren Torchancen. Jan Schmidt verfehlte in der 5. Minute bei einem Schuß aus 14. Metern nur knapp das Leipziger Gehäuse. Der gleiche Spieler traf kurz vor dem Seitenwechsel die Querlatte. Die meisten der 3400 Zuschauer, darunter gut 500 aus Aue, hatten in der 21. Minute den Ball schon im Leipziger Kasten gesehen. Aber Amadous Kopfball strich um Millimeter am Pfosten vorbei.

Bei den Veilchen gab Sven Köhler einen gelungenen Einstand als Libero. Sehr lautstark dirigierte der Ex-Chemnitzer seine Vorderleute. Boris Lucic knüpfte im Mittelfeld gut die Fäden. Auch nach dem Seitenwechsel setzte sich das rassige Spiel mit vielen Torraumszenen fort. Wenn auch manche Abwehraktion zur unfreiwilligen Rutschpartie wurde - ein Vollbad für den einen oder anderen Spieler gab es häufig gratis - so blieben beide Mannschaften im Umgang miteinander äußerst fair. Dafür gehört allen Aktiven ein großes Kompliment. Leipzigs Trainer Joachim Steffens ging in der Pressekonferenz einen Schritt weiter: "Hier hätte nie und nimmer gespielt werden dürfen." Lothar Bösecke, Freie Presse, 26.02.1996