Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1995/96

Spielbericht

24. Spieltag - Montag, 08.04.1996 - 16:00

1. FC Union Berlin - FC Erzgebirge Aue 0:0

1. FC Union Berlin: Oskar Kosche - Tom Persich, Marko Rehmer, Rayk Schröder, Jens Härtel - Jörg Schwanke, Sergej Barbarez (79. Andreas Zimmermann), Gerald Klews, Marek Czakon (55. Nico Patschinski) - Jacek Frackiewicz, Thorsten Boer (75. Marco Küntzel); Trainer: Frank Vogel

FC Erzgebirge Aue: Frank Baumann - Sven Köhler, Ronny Thielemann, Moudachirou Amadou, Udo Fankhänel - Jens Haustein, Jens Kempe, Boris Lucic, Borislav Tomoski (89. Jörg Palke) - Danilo Kunze (85. Jan Schmidt), Henry Berg (83. Mirko Ullmann); Trainer: Ralf Minge

Tore: Fehlanzeige

Schiedsrichter: Lothar Kruse (Hundeshagen)

Zuschauer: 3064

Gelbe Karte: Jens Härtel, Jörg Schwanke / Boris Lucic, Borislav Tomoski

Festival der verpaßten Chancen

Der FC Erzgebirge Aue trotzte im Nachholspiel der Fußball-Regionalliga dem 1. FC Union Berlin ein 0:0-Remis ab. Die Wuhlheider starteten vor 3064 Zuschauern gleich von Beginn an eine Daueroffensive und erarbeiteten sich einige gute Einschußmöglichkeiten. Mit viel Glück und Geschick überstanden die Auer diese Druckperiode der Gastgeber und lösten sich fortwährend immer besser aus der Defensive. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Veilchen mutiger und kamen zu guten Kontermöglichkeiten, die aber meistens eine sichere Beute der Union-Abwehr wurden.

Die beste Einschußmöglichkeit auf Auer Seite hatte Borislav Tomoski in der 30. Minute, als er aus etwa 18 Metern einen Fernschuß wagte, aber im erfahrenen Keeper Kosche seinen Meister fand. Die Gastgeber aus der Hauptstadt sündigten mit ihren klaren Chancen. Mit viel Glück und Geschick überstand die Auer Abwehr diese Situationen. So zum Beispiel in der 12. Minute, als Gerald Klews aus 20 Metern allein aufs Auer Tor zulief und den Ball etwa einen Meter neben das vom guten Keeper Baumann gehütete Tor schob.

Die Gefahr ist gleich gebannt: Ronny Thielemann hat Union-Stürmer Torsten Boer fest im Griff. Jens Kempe muß nicht eingreifen. Foto: Engler

In der zweiten Halbzeit entwickelte sich ein offener Schlagabtausch von den mit Aufstiegsambitionen in die Saison gestarteten Teams. Die Erzgebirgler erreichten Gleichwertigkeit und erarbeiteten sich weiter, wie auch die Unioner, gute Chancen. Die größte Möglichkeit, die Partie doch noch siegreich zu gestalten, besaß Henry Berg in der 80. Minute, als er allein aus halbrechter Position aufs Tor lief. Doch der Union-Torwart ahnte die Ecke und reagierte gedankenschnell. Mit hohem Einsatz und großer Moral erkämpfte die Elf von Trainer Ralf Minge diesen Auswärtspunkt und bewahrte sein Gesicht. Die heimstarken Unioner rannten bis zum Schluß in Richtung gegnerisches Gehäuse, aber die Auer Abwehr hielt den Kopf oben und ließ nichts mehr anbrennen. Das führte dazu, daß der treue Berliner Anhang seine eigene Mannschaft mit Pfiffen in die Kabine verabschiedete.

Aues Coach Ralf Minge nach dem Spiel: "In den ersten 25 Minuten standen wir sehr unter Druck. Nur mit viel Glück überstanden wir viele gefährliche Situationen. Danach fing sich meine Truppe und zeigte Moral. Ich freue mich, daß sie sich nicht hängen läßt und weiterhin an sich arbeitet." Stefan Unger, Freie Presse, 09.04.1996