Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1995/96

Spielbericht

26. Spieltag - Samstag, 23.03.1996 - 14:00

Hertha 03 Zehlendorf - FC Erzgebirge Aue 1:1 (1:1)

Hertha 03 Zehlendorf: Thomas Reif - Holger Sattler, Thomas Herbst, Mario Waldow - Muhamed Preljevic, Dirk Kunert (46. Manuel Cornelius), Murat Kaba (71. Isa Sadriu), Jörg Blüthmann, Mike Wenzel (56. André Bandit) - Helge Mankowski, Stephan Kuhlow; Trainer: Gerd Pröger

FC Erzgebirge Aue: Frank Baumann - Ronny Thielemann, Sven Köhler, Moudachirou Amadou - Udo Fankhänel, Jan Schmidt, Boris Lucic (83. René Krasselt), Mentor Miftari (63. Jens Haustein), Borislav Tomoski (77. Jens Kempe) - Danilo Kunze, Henry Berg; Trainer: Ralf Minge

Tore: 0:1 Henry Berg (25.); 1:1 Stephan Kuhlow (38.)

Schiedsrichter: Bernd Reck (Demmin)

Zuschauer: 219

Gelbe Karte: Mario Waldow, Thomas Herbst, Muhamed Preljevic / Danilo Kunze, Udo Fankhänel

Bei Veilchen sitzt der Stachel tief

Der Stachel der Enttäuschung saß tief bei den Auer Veilchen nach dem mageren 1:1-Remis bei Hertha 03 Zehlendorf. Was der FC Erzgebirge, besonders in den zweiten 45 Minuten am 26. Spieltag der Regionalliga bot, hatte mit Wiedergutmachung nach der Heimschlappe gegen den FC Berlin nichts zu tun. Optisch zeigten sich die Sachsen zwar überlegen, aber ihre Spielweise war keine Offenbarung: Kein Biß, kein Drang nach vorn, viel zu oft wurde das Dribbling übertrieben.

Trainer Ralf Minge war nach Spielschluß enttäuscht. "Gegen eine kompakt stehende Mannschaft ist es immer schwierig, aber wir haben uns heute in Einzelaktionen aufgerieben. Nur in Ansätzen kann ich zufrieden sein. Aber mehr nicht. " Vizepräsident Martin Henselin wurde da schon deutlicher: "Das hatte mit offensivem Angriffsfußball nichts zu tun. Hier hätte unsere zweite Mannschaft oder A-Jugend besser ausgesehen."

Die zulet t viermal erfolgreichen Gastgeber beschränkten sich hauptsächlich auf die Zerstörung des Auer Spiels. Bei etwas mehr Glück wäre die "Kleine Hertha" sogar als Sieger vom Platz marschiert. Nachdem Helge Mankovski in der 15. Spielminute mit seinem Kopfball nur die Latte getroffen hatte, jagte Stephan Kuhlow einen Freistoß in der Schlußphase an den Pfosten (77.). Für Aue begann die Partie verheißungsvoll. Mentor Miftari, nach viermonatiger Rot-Zwangs-Pause erstmals wieder dabei, hätte in der 9. Minute das 1:0 erzielen müssen. Aber freistehend schoß der Mazedonier den Ball aus drei Metern(!) in die Wolken.

In der besten Phase der Gäste fiel folgerichtig der Führungstreffer. Henry Berg konnte im Nachsetzen das Leder über die Linie bugsieren (25.). In der Folgezeit versäumten es die Veilchen, scharf nachzuwaschen. Zu oft blieb vieles Stückwerk. Ein völlig unnütziges Foul von Miftari an der Strafraumgrenze nutzten die Gastgeber, um mit einem abgefälschten Freistoß zum Ausgleich zu kommen (38.). Am Ende freuten sich die Gastgeber über den Punktgewinn wie über einen Sieg. Der FC Aue aber ist endgültig aus dem Aufstiegsrennen. Lothar Bösecke, Freie Presse, 25.03.1996