Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1995/96

Spielbericht

32. Spieltag - Sonntag, 12.05.1996 - 14:00

Spandauer SV - FC Erzgebirge Aue 0:0

Spandauer SV: Dirk Dittrich - Björn Kremser (75. Miroslav Jagatic), Hassan Chaabo, Jörg Niederhübner - Bernd Henklein (50. Stefan Marx), Yuri Sekinaev, Martin Zimmer, Maik Eidtner, Bernd Maier - Eike Küttner, Bernd Jopek (81. Sascha Mrkobrada); Trainer: Eckhard Düwiger

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Ronny Thielemann, Sven Köhler, Moudachirou Amadou - Holger Hasse (65. Jörg Leonhardt), René Krasselt (65. Mentor Miftari), Jörg Palke, Boris Lucic, Rico Reinold - Borislav Tomoski, Henry Berg; Trainer: Lutz Lindemann

Tore: Fehlanzeige

Schiedsrichter: Dr. Peter Kiefer (Neubrandenburg)

Zuschauer: 168

Gelbe Karte: Eike Küttner, Bernd Henklein / Jörg Palke, Moudachirou Amadou

Nur das Salz in der Suppe fehlt

Erstarkter FCE besteht in Spandau

Der FC Erzgebirge befindet sich fraglos im Aufwind. Nach dem Regionalliga-Heimsieg gegen Stendal hat man auch beim starken Spandauer SV mit einer guten Leistung beeindruckt - nur die Tore als "Salz in der Suppe" fehlten. Gut tut das torlose Unentschieden nicht nur dem Selbstvertrauen der Spieler, sondern auch der Stimmung der Fans. "Wir stehen weiter hinter dem FCE", war aus der zufriedenen, 28 Köpfe zählenden Auer Fan-Delegation in der Hauptstadt zu hören.

Für den Gastgeber war das Remis gegen die Veilchen aus Aue eher schmeichelhaft. Vor der "Riesenkulisse" von 168 Zuschauern spielten die Erzgebirger von Beginn an druckvoll und hatten gleich in der zweiten Minute die Riesenchance durch Borislav Tomoski, in Führung zu gehen. Nach hervorragender Vorarbeit von Rico Reinold traf der Mazedonier nur den Pfosten. In der fünften und 17. Minute hatten die Gäste zweimal fast schon den Torschrei auf den Lippen. Doch weder Reinolds Kopfball noch Boris Lucics Gewaltschuß fanden den Weg ins Gehäuse der Spandauer. Knapp eine halbe Stunde brauchte der den Auern als unbequemer Gegner bekannte Gastgeber, um zur ersten nennenswerten Torchance zu kommen. Die Veilchen bestimmten ganz klar das Spiel, nutzten ihre Chancen aber nicht.

In der zweiten Spielhälfte bot sich das gleiche Bild. Aue dominierte, die zweikampfstarken Westberliner verlegten sich immner mehr aufs Kontern. Und wie in den vergangenen Auswärtsspielen machten die Veilchen den Fehler, ihre Spitzen mit hohen Bällen anzuspielen. Meist wurden die Flanken eine Beute der gut gestaffelten Berliner Abwehr. Mit der Einwechslung von Jörg Leonhardt und Mentor Miftari für René Krasselt und Holger Haase wurde der Druck noch größer. Doch leider erzielte man wieder in einem Auswärtsspiel kein Tor. Hier muß Lutz Lindemann, Vorgänger und Nachfolger des erfolglosen Ralf Minge, in den nächsten Wochen den Hebel ansetzen. In der letzten Spielminute gegen Spandau hatte Moudachirou Amadou übrigens noch die Riesenchance, den Sieg sicherzustellen, doch sein Heber ging übers Tor, es blieb beim 0:0.

FCE-Stürmer Henry Berg meinte nach dem Abpfiff freilich, der Sieg sei schon viel früher verpaßt worden: "Wenn eine der hochkarätigen Chancen in der ersten Halbzeit genutzt wird, gehen wir als Sieger vom Platz." Der Auer Fan Uwe Nitzsche bescheinigte der Truppe spielerisch eine Verbesserung. Der Weg der Umformierung der Mannschaft solle deshalb weitergeführt werden. "Aber die Chancenverwertung muß unbedingt verbessert werden." Stefan Unger, Freie Presse, 13.05.1996

Stadion Neuendorfer Straße in Berlin-Spandau nach dem Spiel gegen Aue am 12.05.1996 (0:0). Foto: Burg