Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1996/97

Spielbericht

3. Spieltag - Mittwoch, 21.08.1996 - 20:00

FC Erzgebirge Aue - 1. FC Dynamo Dresden 1:1 (1:1)

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Mentor Miftari, Moudachirou Amadou - Carsten Romanowsky, Steven Zweigler (70. Dirk Hempel), Borislav Tomoski, Ronny Thielemann, Udo Fankhänel - Mike Sadlo (73. Jörg Leonhardt), Henry Berg; Trainer: Lutz Lindemann

1. FC Dynamo Dresden: Thomas Köhler - Mario Kern, Steffen Schmidt, Lutz Braun - Jörg Schmidt, Sven Baum, Dariusz Pasieka, Jan Schmidt, Miran Pavlin - Rocco Milde (89. Steffen Kubatzky), Torsten Gütschow (51. Antoni Jelen); Trainer: Udo Schmuck

Tore: 0:1 Jan Schmidt (14.); 1:1 Steven Zweigler (18.)

Schiedsrichter: Torsten Junghof (Chemnitz)

Zuschauer: 9000

Gelbe Karte: Ronny Thielemann / -

Gelb/Rote Karte: - / Sven Baum (45.)

Feuerwerk unter Flutlicht gezündet

Flutlichtspiel gegen Dynamo. Foto: Stefan Unger

Im spannungsgeladenen Flutlichtspiel der Regionalliga gegen Dynamo Dresden zündete der FC Erzgebirge Aue am Mittwochabend ein wahres Fußball-Feuerwerk, so daß bereits nach 20 Minuten Laola-Wellen durch das Stadionrund schwappten. Das 1:1 schmeichelt den Gästen aus Elbflorenz, denn die Veilchen waren in der ersten Halbzeit nach Chancen deutlich überlegen.

Allein Ronny Thielemann, der in der vierten Minute mit der ersten hochkarätigen Möglichkeit den Reigen eröffnete, hätte die Partie entscheiden können. "Mindestens zwei Dinger müssen rein", ärgerte sich der Kapitän, sonst wieder ein Vorbild an Kampfkraft und Spielfreude. Für die überraschende Dresdener Führung sorgte dann ausgerechnet der Ex-Auer Jan Schmidt, der eine Freistoßflanke von Jörg Schmidt mit einem leichten Kopfstoß unhaltbar ins Tor zirkelte.

Borislav Tomoski im Angriff. Foto: Frank Kruczynski

Doch schon vier Minuten später glich Steven Zweigler aus. Henry Berg, der mit einem großen Laufpensum von beiden Flügeln für Gefahr sorgte, flankte von links, Borislav Tomoski sperrte den Ball frei, und Zweigler konnte sich die Ecke aussuchen. Weitere Großchancen blieben aber ungenutzt. Die gelb-rote Kafte für den Dresdner Sven Baum kurz vor dem Seitenwechsel tat dem Spiel nicht gut. Dynamo spielte ab sofort deutlich defensiver, während sich bei Aue der Kräfteverschleiß nach dem temposcharfen ersten Durchgang bemerkbar machte. So blieb die zweite Halbzeit ohne große Höhepunkte.

Der bundesligaerfahrene Dynamo-Stürmer Torsten Gütschow war bei Jörg Palke völlig abgemeldet und wurde schon in der 51. Minute ausgewechselt. "Dem hab ich keinen Stich gelassen", meinte der souveräne FCE-Verteidiger, der dennoch verärgert den Platz verließ. "Der Punkt für Dresden ist unverdient", so sein Fazit. Udo Fankhänel aber relativierte: "Das ist Fußball. Zweimal haben wir Glück gehabt. Vielleicht war das heute ausgleichende Gerechtigkeit." Aues Trainier Lutz Lindemann war von seinen Schützlingen begeistert: "Die Jungs haben vor der Pause über ihre Verhältnisse gespielt. Das ist fast nicht zu wiederholen. Wir werden in jedem Fall an unserer Linie festhalten", versprach der Coach. Uli Steudel, Freie Presse, 22.08.1996