Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1996/97

Spielbericht

5. Spieltag - Samstag, 31.08.1996 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - Rot-Weiß Erfurt 2:1 (0:1)

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Moudachirou Amadou, Mentor Miftari (78. Dirk Hempel), Jörg Palke - Rico Reinold, Ronny Thielemann, Jörg Leonhardt, Borislav Tomoski (82. René Bley), Carsten Romanowsky - Mike Sadlo (56. Steven Zweigler), Henry Berg; Trainer: Lutz Lindemann

Kader: Maik Mothes, Marcus Meuschke

Rot-Weiß Erfurt: Marco Weigel - Evgen Dragunov, André Tews, Jens Große - Andrii Rosliakov (70. Thomas Herz), Jan Wehrmann, Nico Scheller (76. Recardo Egel), Marco Weißhaupt, Heiko Nowak - Ronny Hebestreit, Daniel Bärwolf; Trainer: Frank Engel

Tore: 0:1 Heiko Nowak (25.); 1:1 Jörg Leonhardt (Foulelfmeter, 56.); 2:1 Steven Zweigler (64.)

Schiedsrichter: Peter Augar (Berlin)

Zuschauer: 3500

Gelbe Karte: Jörg Leonhardt, Mentor Miftari, Jörg Palke / Daniel Bärwolf, Ronny Hebestreit, Nico Scheller, Marco Weißhaupt, Recardo Egel

Dramatik kaum zu überbieten

In einem hochdramatischen Spiel in der Fußball-Regionalliga besiegte der FC Erzgebirge Aue den bislang auf Platz zwei liegenden Rot-Weiß Erfurt mit 2:1 Toren. Mit dem Frust der jüngsten Niederlage in Spandau liefen elf hochmotivierte Veilchen auf dem Spielfeld auf. Für die verletzten Stammspieler Udo Tautenhahn und Udo Fankhänel rückten aus der zweiten Reihe Jörg Leonhardt und der erst 18-jährige Rico Reinold ins Team. Beide, im Mittelfeld aufgeboten, nutzten ihre Chance und überzeugten die 3500 Zuschauer und ihren Trainer Lutz Lindemann: "Ich bin stolz auf beide. Sie haben ihre Nominierung gerechtfertigt."

Die Platzbesitzer erarbeiteten sich von Beginn an wieder zahlreiche Einschußmöglichkeiten, aber nicht sie, sondern der Gast aus Thüringen ging in der 25. Minute in Führung. Die Erfurter machten es den Veilchen bis dahin vor: zwei Chancen - ein Tor. Demgegenüber waren bis zur Halbzeit bei Chancen von Berg (11., 44.), Sadlo (22.), Tomoski (30., 41.), genügend Möglichkeiten vorhanden, um Tore zu erzielen. So wurden beim Stand von 0:1 die Seiten gewechselt.

Der Auer Henry Berg (r.) setzt sich im Zweikampf gegen den Erfurter André Tews durch. Foto: Frank Kruczynski

Die Erzgebirger waren nun gezwungen, nach vorn noch mehr zu tun, um nicht als Verlierer vom Platz zu gehen. Im Mittelfeld gelang es Ronny Thielemann, den Spielmacher der Erfurter, Marco Weißhaupt, weitestgehend auszuschalten. Der wiederum gut aufgelegte Borislav Tomoski und Jörg Leonhardt setzten den schwer vom Ball zu trennenden Henry Berg immer besser in Szene. In dieser Phase zeigten die Erfurter, daß sie nicht umsonst an der Tabellenspitze stehen und inszenierten einige gefährliche Konter. So geschehen in der 56. Minute. Nach einem Fangfehler von Sven Beuckert mußte Jörg Palke gleich zweimal auf der Linie klären. Ein 2:0 zu diesem Zeitpunkt hätte sicherlich fatale Folgen für die Auer an diesem Tag gebracht. Bereits im Gegenzug wurde der schnelle Henry Berg im Strafraum unsanft von den Beinen geholt und per Elfmeter fiel durch Jörg Leonhardt der vielumjubelte Ausgleich.Hatte in der 59. Minute bei einem Kopfball von Rico Reinold der Erfurter Torwart Marco Weigel noch die Fingerspitzen am Streitobjekt, so hatte er fünf Minuten später beim Kopfball des eingewechselten Steven Zweigler, nach Maßflanke von Jörg Leonhardt, nicht die Spur einer Chance.

In der Folgezeit setzten die Gäste alles auf eine Karte, doch die entscheidenden Zweikämpfe gewannen die Auer. Sie versäumten es, durch ein drittes Tor die endgültige Entscheidung herbeizuführen. Eine Verletzung kurz vor Ultimo des in den Wochen blendend aufgelegten Libero Mentor Miftari, brachte noch einmal Unruhe in die Hintermannschaft der Erzgebirger. Fast wäre den Thüringern noch der Ausgleich gelungen. Doch bei einem Kopfball des Erfurters Daniel Bärwolf in der Nachspielzeit war der Auer Keeper auf dem Posten. Stefan Unger, Freie Presse, 02.09.1996