EFC Stahl: Robert Reschke - Thomas Schwöbel, Jörg Weber, Jörg Bartz - Frank Bartz, Sascha Geister, Rayko Seidel (84. Ralf Rambow), Andy Wagner, Ulf Wiemer - Karsten Schulz (74. René Wenzel), René Thieme; Trainer: Harry Rath
FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Dirk Rettig, Moudachirou Amadou - Udo Fankhänel, Rico Reinold, Ronny Thielemann, Borislav Tomoski, Carsten Romanowsky (46. Mike Sadlo) - Jörg Leonhardt, Henry Berg (84. Steven Zweigler); Trainer: Lutz Lindemann
Tore: 1:0 Andy Wagner (8.); 1:1 Jörg Leonhardt (50.)
Schiedsrichter: Robert Sturm (Berlin)
Zuschauer: 305
Gelbe Karte: - / Jörg Leonhardt
Gelb/Rote Karte: René Thieme (70.) / -
Auer verschenken wieder zwei Punkte
Beim EFC Stahl Eisenhüttenstadt verschenkte der FC Erzgebirge Aue in der Fußball-Regionalliga durch ein 1:1-Unentschieden wieder zwei Punkte. Das ist das Fazit nach dem kaum gutklassischen, bestenfalls durchschnittlichen Spiel. Bereits in der achten Minute wurde der Gast kalt getroffen. Bei einer Flanke von links blieb die gesamte Hintermannschaft stehen, Weber reagierte als einziger und konnte aus Nahdistanz vollenden.
In der Folgezeit entwickelte sich ein verteiltes Spiel mit Chancen für beide Teams. Doch weder die Auer noch die Eisenhüttenstädter waren in der Lage, eine Vorentscheidung herbeizuführen, weil die herausgespielten Chancen nicht genutzt wurden. Die Erzgebirger, die von Beginn an diesmal mit Jörg Leonhardt neben Henry Berg stürmten, erreichten mit zunehmender Spielzeit in den Zweikämpfen Vorteile. Nach anfänglichen Anpassungsproblemen steigerte sich auch der neue Libero der Veilchen, Dirk Rettig. Gut organisierte er mit zunehmender Spielzeit die Abwehr. Chancen der Gastgeber wurden immer seltener.
Jörg Leonhardt erzielte für den FC Erzgebirge Aue in Eisenhüttenstadt den Ausgleich zum 1:1. Foto: Wagner
Im zweiten Durchgang kam für den keine Bäume ausreißenden Carsten Romanowsky Mike Sadlo ins Spiel. Die Auer setzten nun immer deutlicher im Mittelfeld die Akzente, gewannen immer mehr Zweikämpfe, allen voran Borislav Tomoski, Ronny Thielemann und auch der Youngster Rico Reinold gefielen. Folgerichtig fiel in der 50. Minute durch Jörg Leonhardt der Ausgleich. Einen Zweikampf gewann Thielemann an der Eckfahne und flankte mustergültig auf den heraneilenden Torschützen, der aus Nahdistanz mit dem Kopf vollendete.
Leonhardt agierte in der zweiten Halbzeit hinter den Spitzen, was ihn besser aussehen ließ als in der Spitze. In der 74. Minute schickte der beide Mannschaften gleichmäßig benachteiligende schwache Schiedsrichter Storm aus Berlin den EFC-Spieler Thieme nach wiederholtem Foulspiel vom Platz. Gegen zehn Mann wurde die letzte Viertelstunde nur auf das Gastgebergehäuse gespielt und eine nach der anderen Möglichkeit herausgearbeitet. Die dickste Chance hatte wiederum Jörg Leonhardt, als er aus Nahdistanz freistehend den Torwart anschoß (80.). Fast hätten die cirka 100 mitgereisten Auer Fans in der Schlußminute den Sieg bejubelt, doch einen Knaller aus 18 Metern, abgegeben von Ronny Thielemann, konnte der gute Schlußmann der Platzbesitzer Reschke gerade noch mit den Fingerspitzen um den Pfosten lenken. "Zwei verschenkte Punkte, doch wir können vorerst mit dem Remis im vorderen Mittelfeld leben", waren die Worte von Trainer Lutz Lindemann. Stefan Unger, Freie Presse, 09.09.1996
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