Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1996/97

Spielbericht

7. Spieltag - Samstag, 14.09.1996 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - Reinickend. Füchse 1:0 (0:0)

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Dirk Rettig, Moudachirou Amadou - Udo Fankhänel, Ronny Thielemann, Carsten Romanowsky (46. Dirk Hempel), Steven Zweigler, Jörg Leonhardt (57. Mike Sadlo) - Borislav Tomoski (72. Rico Reinold), Henry Berg; Trainer: Lutz Lindemann

Reinickend. Füchse: Roman Görtz - Almedin Civa, Sascha Krämer (67. Stephan Schmidt), Mike Frank (82. Marcelo Bellomo) - André Bandit, Dirk Muschiol, Michael Steiner, Zafer Demiray, Faruk Namdar (73. Sven Kretschmer) - Oliver Holzbecher, Vedat Beyazit; Trainer: Frank Rohde

Tore: 1:0 Steven Zweigler (61.)

Schiedsrichter: Stefan Weber (Eisenach)

Zuschauer: 2100

Gelbe Karte: Henry Berg / Almedin Civa

Gelb/Rote Karte: Ronny Thielemann (79.) / -

An Füchsen fast die Zähne ausgebissen

Die Kicker des FC Erzgebirge Aue bleiben die Minimalisten der Fußball-Regionalliga. Das magere und erneut glückliche 1:0 gegen die Reinickendorfer Füchse reicht den Veilchen, weiterhin Anschluß zur unmittelbaren Tabellenspitze zu halten. Doch von dem Glanz der Heimspiele gegen Chemnitz und Dresden war am Samstag nicht viel zu sehen.

Bis zur Halbzeit fanden die Gastgeber keine richtige Bindung zum Spiel. Das war auch Wismut-Idol Willy Tröger auf der Tribüne nicht verborgen geblieben. "Bisher ein schwaches Spiel. Es dauert alles zu lang, und bei dem nassen Boden müßte viel mehr geschossen werden", kommentierte der Stürmerstar von einst enttäuscht. Wutentbrannt und mit einem lautstarken Fluch auf den Lippen verschwand FCE-Trainer Lutz Lindemann zur Pause im Kabinengang. Seine Standpauke zeigte Wirkung.

Im zweiten Durchgang erhöhte Aue den Druck und kam in seiner besten Phase zum alles entscheidenden Treffer. Jörg Palke konnte frei von rechts auf den langen Pfosten flanken. Dort stand Steven Zweigler und köpfte sicher ein. Das Spiel wurde aber noch zur Zitterpartie. Nachdem Kapitän Ronny Thielemann zehn Minuten vor Ultimo mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde, kam der FCE mächtig ins Schwimmen und mußte froh sein, daß Schiedsrichter Stefan Weber schon vier Minuten früher abpfiff.

Libero Dirk Rettig, der in seinem ersten Heimspiel für den FC Erzgebirge Aue sonst eine ordentliche Partie lieferte, konnte die Konfusion in der Abwehr nicht verhindern. "Ein solches Chaos darf eigentlich nicht passieren", meinte der 26jährige, der noch zwischen Cottbus und Aue pendelt, aber schon bald mit seiner Freundin ins Erzgebirge umziehen möchte. "Ich sehe meine Zukunft in Aue. Auch wenn Mentor Miftari wieder zurückkommt, ist sicher ein Platz für mich in der Mannschaft", blickte Rettig voraus. Spekulationen über eine eventuelle Rückkehr von Boris Lucic vom FSV Zwickau ins Lößnitztal erteilte Trainer Lutz Lindemann dagegen eine klare Absage: "Solange ich hier Trainer bin, gibt es für ihn kein Zurück. Die Mannschaft soll vorwärtskommen, Boris Lucic würde uns auf diesem Weg nur behindern." Uli Steudel, Freie Presse, 16.09.1996