Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1996/97

Spielbericht

8. Spieltag - Samstag, 21.09.1996 - 14:00

FSV Velten - FC Erzgebirge Aue 1:2 (0:0)

FSV Velten: Thomas Wendorff - Stephan Korsch, Markus Kolbuch, Tino Zock - Alexander Tolmatschew (64. Timo Schattschneider), Detlef Weichmann, Dirk Schlegel, Adnan Focic (72. Zoran Milinkovic), Denis Koslov - Torsten Bahlo (18. Heiko Wagner), Hartmut Berndt; Trainer: Ralf Kiefer

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Dirk Rettig, Moudachirou Amadou - Ronny Thielemann, Carsten Romanowsky, Udo Fankhänel, Borislav Tomoski (46. Dirk Hempel), Rico Reinold (59. Mike Sadlo) - Steven Zweigler (59. Jörg Leonhardt), Henry Berg; Trainer: Lutz Lindemann

Tore: 1:0 Tino Zock (54.); 1:1 Udo Fankhänel (77.); 1:2 Mike Sadlo (83.)

Schiedsrichter: Peter Brügmann (Schwerin)

Zuschauer: 203

Gelbe Karte: Hartmut Berndt / Rico Reinold

In der Ofenstadt Sieg aus Feuer gerissen

Die Erzgebirger haben in der Fußball-Regionalliga Probleme mit der Favoritenbürde. Beim Tabellenletzten Velten war ein Sieg fest eingeplant, doch in der Ofenstadt schienen die Punkte dahin zu schmelzen wie Sonne. Parallelen zur blamablen 0:2-Niederlage in Spandau: eine offensive, überlegene Auer Mannschaft, die wieder einige Chancen ausläßt und damit den Gegner aufbaut. Dennoch gab es am Ende einen verdienten 2:1 (0:0)-Erfolg der Auer.

Schon in der ersten Minute schoß Geburtstagskind Borislav Tomoski (Glückwunsch zum 24.!) aus der Drehung knapp am Tor vorbei. Aber es blieb seine einzige gute Szene, er wirkte zu überdreht. So foulte er auch von hinten den Veltener Bahlo, der ausgewechselt werden mußte. Vielleicht wußte der Schiedsrichter vom Geburtstag und ließ deshalb die Karte stecken. Weitere Großchancen vergaben Carsten Romanowsky, der von Berg mustergültig freigespielt wurde und allein an Wendorff scheiterte (33.), Henry Berg, dessen Kopfball nach Reinold-Flanke am Außenpfosten landete (35.), sowie Moudachirou Amadou, dessen Kopfball aus sechs Metern genau beim Veltener Torwart landete (40.).

Dirk Rettig, der Libero des FC Erzgebirge Aue, schaltete sich in Velten immer wieder mit in den Angriff ein. Archiv-Foto: Frank Kruczynski

So wurden die Gastgeber immer mutiger. Nachdem Beuckert noch gegen Berndt abwehren konnte, verwandelte Zock den Abpraller zur Führung. Trainer Lindemann setzte nun alles auf eine Karte, zwei Stürmer, Libero Rettig gab seinen Abwehrposten auf und war fast nur noch vorn zu finden. Kapitän Thielemann - "in einer zerfahrenen Elf" (Coach Lindemann) noch der Beste - bereitete mit seinem Kopfball den Ausgleich vor. Berg legte schön für Fankhänel auf, der überlegt einschob. Sieben Minuten vor Schluß traf Mike Sadlo mit einem gelungenen Dreiangelschuß zum 2:1.

Dank guter Moral kam der FC Erzgebirge Aue letztlich noch zu einem Erfolg, der nach dem Spielverlauf am seidenen Faden hing. Hoffentlich lassen sich die Spieler diese Partie als Warnung dienen - auch gegen vermeintlich schwächere Teams muß man voll konzentriert sein, Halbherzigkeiten werden schnell bestraft. Ein etwas cleverer Gegner als Velten hätte die Konterchancen in der zweiten Hälfte genutzt. Jens Starke, Freie Presse, 23.09.1996