Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1996/97

Spielbericht

9. Spieltag - Samstag, 28.09.1996 - 14:00

FC Erzgebirge Aue - Tennis Bor. Berlin 2:0 (0:0)

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Dirk Rettig, Moudachirou Amadou - Udo Fankhänel, Carsten Romanowsky (83. Rico Reinold), Dirk Hempel (65. Jörg Leonhardt), Ronny Thielemann, Borislav Tomoski - Henry Berg (78. Steven Zweigler), Mike Sadlo; Trainer: Lutz Lindemann

Tennis Bor. Berlin: Nico Thomaschewski - Taskin Aksoy, Marko Tredup (83. Celaleddin Kocak), Mike Klenge - Jörn Lenz, Olaf Kapagiannidis, Guido Block, Ersan Parlatan (36. Harun Isa), Thomas Adler - Fahrettin Durak, Helgi Sigurdsson (83. Junuz Coralic); Trainer: Rainer Zobel

Tore: 1:0 Mike Sadlo (54.); 2:0 Carsten Romanowsky (74.)

Schiedsrichter: Markus Scheibel (Breitenhagen)

Zuschauer: 3500

Gelbe Karte: Moudachirou Amadou, Jörg Palke / Guido Block, Taskin Aksoy, Marko Tredup

Gelb/Rote Karte: Ronny Thielemann (89.) / -

Verdienter Erfolg und zwei sehenswerte Tore

"Jetzt ist der Knoten geplatzt", bejubelte Mike Sadlo sein erstes Tor in der Fußball-Regionalliga vor heimischer Kulisse, nachdem er bereits in der Vorwoche in Velten getroffen hatte. Beim 2:0 des FC Erzgebirge Aue am Samstag gegen Tennis Borussia Berlin schossen der Ex-Jenenser und Carsten Romanowsky zwei sehenswerte Tore zu einem hochverdienten Sieg gegen eine enttäuschende Gäste-Elf. Der FCE feierte damit seinen ersten Erfolg gegen Tennis Borussia überhaupt, während die favorisierten Berliner ihre erste Saisonniederlage quittierten.

Carsten Romanowsky auf dem Weg zum 2-0: Foto: Walter Wagner

Matchwinner war Borislav Tomoski. Der 24jährige Mazedonier bereitete beide Tore mustergültig vor. Nach Sololäufen spielte er "den tödlichen Paß". "Das kann nur der Tommi", lobte Co-Trainer Holger Erler freudestrahlend, während Tomoski völlig ausgepumpt das Spielfeld verließ. Als er sich Mitte der zweiten Halbzeit beim Stand von 1:0 (54.) an der lädierten Wade behandeln ließ, dachten viele Zuschauer schon, daß er vom Feld muß. Doch Trainer Lutz Lindemann wechselte Dirk Hempel, der keineswegs enttäuschte, aus. Dieser Schachzug sollte sich lohnen, denn Tomoski fand später in Romanowsky, der Hempels Position übernommen hatte, den richtigen Anspielpunkt für das 2:0.

Schon in der ersten Halbzeit deutete sich an, daß TeBe nicht so stark spielt wie in der vergangenen Saison. Nach einer Viertelstunde hatte Moudachirou Amadou die erste Riesenmöglichkeit, doch Taskin Aksoy klärte für seinen geschlagenen Torhüter auf der Linie. Gefahr für das FCE-Tor entstand lediglich aus eigenen Fehlern, etwa als Amadou nach einem ungenauen Abwurf von Torhüter Sven Beuckert das Leder leichtfertig an den Isländer Helgi Sigurdsson vertändelte. Dessen Flachschuß rollte die Linie entlang, fand aber nicht den Weg ins Tor.

Nach der Pause zahlte sich die Auer Taktik, aus einer sicheren Abwehr heraus zu spielen, aus. Tomoski fing einen Paß der Gäste ab, startete in Gegenrichtung und spielte Sadlo frei. Dieser verwandelte mit viel Gefühl aus halbrechter Position. Dann stockte den Fans der Atem. Beuckert unterschätzte eine Ecke, doch den Kopfball von Harun Isa köpfte Romanowsky von der Linie. In der 74. Minute war es dann der Ex-Glauchauer, der völlig frei in den Strafraum eindrang, Keeper Thomaschewski ausspielte und zum 2:0 einlochte. Die Schlußoffensive der Gäste blieb erfolglos. FCE-Trainer Lindemann lobte die disziplinierte Abwehrarbeit, warnte aber vor überschwänglicher Freude: "Der nächste Stolperstein wartet schon in Zehlendorf." Uli Steudel, Freie Presse, 30.09.1996