Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1996/97

Spielbericht

10. Spieltag - Samstag, 05.10.1996 - 14:00

Hertha 03 Zehlendorf - FC Erzgebirge Aue 1:1 (0:0)

Hertha 03 Zehlendorf: Thomas Reif - Mario Waldow, Thomas Herbst, Holger Sattler - Mike Wenzel, Isa Sadriu, Jan Dohrwardt, Jörg Blüthmann, Cemal Yildiz (58. Mirko Wüstemann) - Manuel Cornelius, Andreas Thurau (77. Ali Moustapha); Trainer: Gerd Pröger

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Dirk Rettig, Ronny Thielemann - Steven Zweigler (65. Rico Reinold), Udo Fankhänel (59. Jörg Leonhardt), Carsten Romanowsky, Dirk Hempel (83. Uwe Vogel), Borislav Tomoski - Henry Berg, Mike Sadlo; Trainer: Lutz Lindemann

Tore: 0:1 Rico Reinold (70.); 1:1 Manuel Cornelius (82.)

Schiedsrichter: Bernd Reck (Demmin)

Zuschauer: 202

Gelbe Karte: Thomas Herbst, Isa Sadriu, Mario Waldow / Udo Fankhänel, Ronny Thielemann

Schlechte Einstellung kostet zwei Punkte

Die Spieler des-FC Erzgebirge Aue hatten eine erfolgreiche Woche hinter sich: 2:0 gegen Tennis Borussia Berlin im Regionalliga-Punktspiel und Erfolg im Pokal bei den Amateuren des VfB Leipzig. Warum jedoch gestern bei Hertha Zehlendorf so schwach gespielt und nur ein 1:1 (0:0) erreicht wurde, wird das ewige Geheimnis der "Veilchen" bleiben. Es fehlten drei defensive Spieler: Amadou (hatte ein Länderpiel in Benin zu bestreiten), Tautenhahn und Miftari (beide verletzt). Bei den offensiven Spielern war alles an Deck. Aber am Spielende hieß es nur 1:1. Bei den Ecken hatte Zehlendorf mit 5:1 sogar die Nase klar vorn. Der vorletzte Eckball brachte den Ausgleich. Blüthmann flankte auf Stürmer Cornelius, der unbedrängt einköpfen konnte.

Den Auern gelang es nicht, das glückliche 1:0 (Leonhardts Freistoß konnte der Torwart nicht festhalten, Reinold hatte per Kopf leichtes Spiel) auszubauen oder wenigstens über die Zeit zu retten. So rackerte Stürmer Henry Berg wieder 90 Minuten emsig, doch erfolglos. Seine Worte nach Spielschluß waren trostlos: "Ich weiß auch nicht, woran es liegt, daß es bei mir zur Zeit nicht läuft. Ich habe kein Rezept."

Borislav Tomoski spielt zur Zeit wie Licht. und Schatten? Gegen Tennis Borussia entschied der Mazedonier mit zwei Traumpässen das Spiel. In Zehlendorf fiel er überhaupt nicht auf. Für Trainer Lindemann waren auch Tomoskis Muskelprobleme nicht ausschlaggebend: "Er kann nicht kämpfen."

Es war nicht nur der Spielmacher - die gesamte Auer Elf begann die Partie vor 202 Zuschauern wie ein Trainingsspielchen. "Das ist eine Frage der Einstellung. Ich lasse nicht gelten, daß wir am Donnerstag ein Spiel hatten und heute vier Stunden im Bus unterwegs waren. Ich spielte früher auch, da fuhren wir neun Stunden und drehten das Spiel für uns", plauderte Lutz Lindemann.

Wer nicht noch drei Jahre vor der trostlosen Kulisse in Zehlendorf spielen will, muß mehr tun. Das einzig Positive aus Auer Sicht bleibt die Statistik: 6 Spiele gegen Hertha Zehlendorf, 3 Siege, 2 Remis, keine Niederlage. Jens Starke, Freie Presse, 07.10.1996