Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1996/97

Spielbericht

12. Spieltag - Samstag, 19.10.1996 - 14:00

Energie Cottbus - FC Erzgebirge Aue 1:1 (0:0)

Energie Cottbus: Kay Wehner - Sven Benken, Thomas Hoßmang, Jens Melzig - Mike Jesse, Detlef Irrgang, Jens-Uwe Zöphel, Holger Fraedrich, Ingolf Schneider (65. Willi Kronhardt) - Frank Seifert (46. Toralf Konetzke), Matthias Zimmerling (80. Armin Prill); Trainer: Eduard Geyer

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Dirk Rettig, Moudachirou Amadou - Rico Reinold, Carsten Romanowsky, Dirk Hempel, Ronny Thielemann, Borislav Tomoski - Henry Berg (75. Jörg Leonhardt), Mike Sadlo (90. Mirko Krebs); Trainer: Lutz Lindemann

Tore: 1:0 Toralf Konetzke (49.); 1:1 Mike Sadlo (71.)

Schiedsrichter: Robert Sturm (Berlin)

Zuschauer: 4000

Gelbe Karte: Ingolf Schneider, Detlef Irrgang / Mike Sadlo, Ronny Thielemann, Borislav Tomoski

Gelb/Rote Karte: - / Dirk Hempel (80.)

Energie-Stürmer beißen sich Zähne aus

Der FC Erzgebirge Aue erreichte mit einer Punkteteilung in der Lausitz sein angestrebtes Resultat und sorgte mit dem verdienten 1:1 (0:0) bei Energie Cottbus dafür, daß der Spitzenreiter der Fußball-Regionalliga mit Blick auf seine nächsten Gegner (Chemnitz, Leipzig, Dresden) und seiner Sonnabend-Leistung weiche Knie bekommt. Der seit September in Diensten der Auer stehende Cottbuser Dirk Rettig lag richtig, als er vor Spielbeginn sagte: "Ein 1:1-Remis zu erzielen, ist allemal drin." So selbstsicher wie der Libero dies verkündete, war auch seine Spielweise. Bei Energie Cottbus nur in der Verbandsliga-Elf eingesetzt, spielte er souveräner als Thomas Hoßmang im Cottbuser Abwehrzentrum. Gäste-Trainer Lutz Lindemann: "Mit den bei uns gebotenen Leistungen muß er nicht um seine Position bei Rückkehr von Miftari fürchten." An seiner Seite standen mit Amadou und Palke zwei Abwehrspieler, an denen sich alle vier im Laufe des Spiels eingesetzten Cottbuser Stürmer die Zähne ausbissen.

Aues Libero Dirk Rettig stellte seinen Gegenüber Thomas Hoßmang klar in den Schatten. Archiv-Foto: Frank Kruczynski

Daß sich Aue auf das Konterspiel, am häufigsten von Tomoski inszeniert, konzentrierte, kann die Cottbuser nicht überrascht haben. "Wie wir uns bei der Spielgestaltung aber immer wieder bereits im Mittelfeld, zumindest aber vor dem Strafraum abfangen ließen, war viel zu bieder", lautete der Schlußkommentar des offensichtlich maßlos enttäuschten Cottbuser Trainers Eduard Geyer, der übrigens am Verdienst der von Aue erreichten Punkteteilung keine Abstriche machte und sich nicht hinter den in der Schlußphase verpaßten Siegtorchancen verschanzte, um den Gesamteindruck seiner Mannschaft noch schönzureden. Gemessen an den Torchancen waren die Gastgeber vor dem Wechsel zweifellos im Vorteil: Irrgang (16.) schoß freistehend direkt auf Beuckert, der fünf Minuten später Zimmerlings Freistoß aus der unteren Ecke holte, und Melzig traf nur den Außenpfosten (29.).

Vier Minuten nach seiner Einwechselung war Konetzke per Kopf zur Stelle, Beuckert konnte zwar noch abwehren, doch der Ball trudelte dann doch noch hinter die Linie. Nach Romanowskys Gelegenheit (57.) nutzte dann Sadlo, alleinige Angriffsspitze, eine Unsicherheit in der Cottbuser Abwehr zum Ausgleich, wobei der Gastgeber heftig, aber vergeblich eine Abseitsstellung reklamierte. Nach Hempels Matchstrafe (80.) geriet Aues 1:1 nochmals erheblich in Gefahr. Der Freude über die Punkteteilung tat sicherlich auch die Buspanne keinen Abbruch, die Aue in Senftenberg auf der Rückfahrt ereilte und zu einer mehrstündigen Zwischenstation führte. Jürgen Trogisch, Freie Presse, 21.10.1996