Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1996/97

Spielbericht

17. Spieltag - Samstag, 07.12.1996 - 13:00

FC Erzgebirge Aue - SC Charlottenburg 4:1 (2:1)

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Dirk Rettig, Moudachirou Amadou - Udo Tautenhahn, Rico Reinold, Udo Fankhänel (55. Steven Zweigler), Carsten Romanowsky, Dirk Hempel (79. Jörg Leonhardt) - Borislav Tomoski (65. Henry Berg), Mike Sadlo; Trainer: Lutz Lindemann

SC Charlottenburg: Olaf Ladewig - Matthias Plack (59. Baris Avanoglu), Stephan Hoffmann, Timo Uster - Norbert Schock, Christian Seydel, Michael Stahr, Bozo Kolak (77. Thomas Rüster), Stephan Kuhlow - Tim Hüfner (77. Dariusz Pater), Andre Skerka; Trainer: Claudio Offenberg

Tore: 1:0 Stephan Hoffmann (Eigentor, 5.); 2:0 Dirk Rettig (6.); 2:1 Bozo Kolak (33.); 3:1 Steven Zweigler (73.); 4:1 Dirk Hempel (74.)

Schiedsrichter: Andreas Dommaschk (Lübben)

Zuschauer: 2000

Gelbe Karte: Udo Tautenhahn / Andre Skerka

Veilchen mit doppeltem Doppelschlag

Zwei Höhepunkte im Spiel, vier Tore und drei Punkte - in Aue könnte man zufrieden sein mit dem letzten Punktekampf der Fußball-Regionalliga im ausklingenden Jahr. Doch der Endstand von 4:1 (2:1) gegen Aufsteiger SC Charlottenburg kaschiert Schwächen. Vor dem gegnerischen Tor sündigten die Erzgebirger durch das Auslassen bester Chancen. Daß die Veilchen zur Pause noch in Führung lagen, hatten sie vor allem Sven Beuckert zu verdanken. "Nach dem schnellen 2:0 sind alle nach vorn gerannt. Jeder wollte sein Tor machen", schimpfte der Keeper. Bei den "ekligen Kontern" der Gäste mußte er immer wieder Kopf und Kragen riskieren, um sein Team vor Gegentoren zu bewahren.

Die Fans erlebten im Erzgebirgsstadion einen Auftakt nach Maß. Nach fünf Minuten erzielte der FCE innerhalb sechzig Sekunden zwei Tore. Zuerst setzte Udo Fankhänel auf der linken Seite zu einem Sturmlauf an. Seine flache Eingabe verwandelte Mike Sadlo (Anm. der Redaktion: Tor wurde als Eigentor von Hoffmann gewertet). Dann köpfte Rico Reinold eine Freistoßflanke an die Latte, im Nachsetzen war Dirk Rettig zur Stelle. Wer aber dachte, daß die Zebras aus Westberlin nun eingehen würden, sah sich getäuscht. Während Aue reihenweise Chancen ausließ, wurden die Gäste immer kecker und mit dem Anschlußtor durch Bozo Kolak dafür belohnt. Ein kapitaler Fehler von Moudachirou Amadou hätte sogar den Ausgleich bringen können, aber Torwart Beuckert bügelte den Schnitzer wieder einmal aus.

Nach dem Wechsel plätscherte die Partie lange vor sich hin, ehe der zweite Doppelschlag (73./74.) die Entscheidung brachte. Zwei Einwechsler sorgten für das 3:1. Henry Berg flankte von rechts, und Steven Zweigler tat das, was er am besten kann. Er übersprang alle und köpfte unhaltbar ein. Eine herrliche Kombination über Carsten Romanowsky und Mike Sadlo schloß Dirk Hempel mit dem 4:1 ab. Trainer Lutz Lindemann kündigte nach dem Spiel an, daß die Vorbereitung auf die Rückrunde schon heute mit zehn Tagen hartem Konditionstraining beginnt. Nach dem Hallenchampionat und ein paar Feiertagen geht es dann im Januar nach Andalusien ins Trainingslager, wo südliche Sonne die Muskulatur der Kicker wieder auf Betriebstemperatur bringen soll. Uli Steudel, Freie Presse, 09.12.1996