Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1996/97

Spielbericht

22. Spieltag - Samstag, 01.03.1997 - 14:00

Rot-Weiß Erfurt - FC Erzgebirge Aue 1:1 (0:1)

Rot-Weiß Erfurt: Steffen Kraus - Dirk Pfitzner, Jens Große, André Tews - Jörg Schmidt, Jan Wehrmann, Nico Scheller (80. Evgen Dragunov), Michael Schmidt (74. Heiko Nowak), Marco Weißhaupt - Ronny Hebestreit (66. Recardo Egel), Daniel Bärwolf; Trainer: Frank Engel

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Dirk Rettig, Moudachirou Amadou - Udo Fankhänel, Udo Tautenhahn, Rico Reinold, Carsten Romanowsky (66. Borislav Tomoski), Ronny Thielemann, Dirk Hempel - Mike Sadlo (64. Henry Berg); Trainer: Lutz Lindemann

Tore: 0:1 Dirk Hempel (28.); 1:1 Marco Weißhaupt (Foulelfmeter, 61.)

Schiedsrichter: Olaf Blumenstein (Berlin)

Zuschauer: 2356

Gelbe Karte: Nico Scheller / Udo Tautenhahn, Moudachirou Amadou, Dirk Hempel

Rote Karte: Daniel Bärwolf (86.) / -

Schlechte Chancenverwertung kostet Erfolg

Gäste mit sehenswertem Kombinationsspiel

"Die Auer sind selbst schuld, daß sie nur mit einem Punkt nach Hause fahren", meinte der Erfurter Trainer, Frank Engel. Wiederum wies der FC Erzgebirge Aue beim 1:1 (0:1) in Erfurt nach, daß die Elf spielerisch enorm zugelegt hat und zu den stärksten Teams der Regionalliga gehört.

Die Erzgebirger zeigten erneut Kombinationsfußball vom Feinsten. Bei Erfurter Ballbesitz verdichteten sie geschickt die Räume, und im Umkehrspiel erarbeitete man sich eine Chance nach der anderen. Da die Thüringer im Spielaufbau wenig Ideen entwickelten und die Spitzen Marco Hebestreit und Daniel Bärwolf von Moudachirou Amadou und Jörg Palke hervorragend beschattet wurden, waren die Gäste über weite Strecken spielbestimmend. Fünfmal gingen Auer Spieler allein auf den Erfurter Torhüter Steffen Kraus zu und konnten ihn nicht überwinden. Bei Halbzeit hätte bereits alles klar sein können, doch Maik Sadlo (2.), Dirk Hempel (11.) und Ronny Thielemann (41.) brachten das Streitobjekt nicht unter. In der 28. Minute behielt aber Hempel den Kopf oben und zirkelte nach Vorarbeit von Thielemann das Leder aus spitzem Winkel in die Maschen.

Nach der Pause waren bereits Pfiffe der Einheimischen zu hören, weil ihre Spieler in den Zweikämpfen meist zweiter Sieger blieben und sich die Gäste immer wieder befreien konnten. Als Amadou nach reichlich einer Stunde im Strafraum Daniel Bärwolf legte und Marco Weißhaupt, der von Rico Reinold fast abgemeldet wurde, den fälligen Elfmeter scharf verwandelte, glaubten die Rot-Weißen das Ruder noch umdrehen zu können. Doch nicht sie, sondern die Auer hatten weitere Chancen. Der eingewechselte Henry Berg war in der 70. und 75. Minute allein durch und vergab beziehungsweise spielte unmotiviert ab.

In den letzten zehn Minuten mobilisierten die Blumenstädter noch einmal ihre Kräfte. Aus dieser Druckperiode wären sie beinahe noch als Sieger hervorgegangen, wenn Sven Beuckert bei Ecken gegen die freistehenden Recardo Egel und Marco Weißhaupt nicht gedankenschnell reagiert und bei einem Lattenknaller von Dragunov nicht das Glück des Tüchtigen gehabt hätte. "Vor dem Spiel sagte ich, daß die Erfurter zu den stärksten Teams gehören, wir waren aber diesmal besser als sie", resümierte Lutz Lindemann. Stefan Unger, Freie Presse, 03.03.1997