Saisonstatistiken des FC Erzgebirge Aue

Regionalliga Nordost 1996/97

Spielbericht

28. Spieltag - Samstag, 12.04.1997 - 14:00

1. FC Union Berlin - FC Erzgebirge Aue 0:1 (0:0)

1. FC Union Berlin: Oskar Kosche - Tom Persich, Daniel Petrowsky (60. Gerald Klews), Frank Placzek - Thomas Petzold, Ervin Skela, David Bergner, Gert Müller (75. Ronny Jank), Roland Wendt - Marco Küntzel, Norman Struck (75. Stephan Nevoigt); Trainer: Karsten Heine

FC Erzgebirge Aue: Sven Beuckert - Jörg Palke, Dirk Rettig, Moudachirou Amadou - Ronny Thielemann, Borislav Tomoski (75. Henry Berg), Rico Reinold (46. Carsten Romanowsky), Udo Tautenhahn, Udo Fankhänel - Mike Sadlo (71. Steven Zweigler), Dirk Hempel; Trainer: Lutz Lindemann

Tore: 0:1 Mike Sadlo (55.)

Schiedsrichter: Stefan Weber (Eisenach)

Zuschauer: 1657

Gelbe Karte: Roland Wendt, David Bergner / Dirk Rettig, Udo Tautenhahn

Gelb/Rote Karte: - / Ronny Thielemann (67.)

Sadlo an der richtigen Stelle

Dank eines Treffers von Torjäger Sadlo war die Auer Erfolgsserie in der Fußball-Regionalliga auch vom 1. FC Union nicht zu stoppen. Durch den 1:0 (0:0)-Erfolg beim alten Rivalen aus früheren Tagen blieben die Erzgebirger nun schon im 16. Spiel in Folge ungeschlagen. "Wir wollten natürlich zum einen unsere Serie fortsetzen, und zum anderen aber auch für die 1:3-Heimniederlage in der Hinrunde rehabilitieren. Beides ist uns gelungen", war am Ende auch Trainer Lutz Lindemann sehr zufrieden.

Der Coach wählte dabei seine zuletzt (wie beim 1:0 gegen Tennis Borussia) recht erfolgreiche Auswärtstaktik und ließ deshalb den am Spieltag zuvor beim 4:1 gegen Zehlendorf noch stark auftrumpfenden Zweigler auf der Bank. Was aber nicht hieß, daß sich die Gäste in der Berliner Wuhlheide etwa verstecken wollten. Das machten sie schon nach 100 Sekunden deutlich, als Thielemann nach einem wunderschönen Paß von Tautenhahn seinem Gegenspieler Wendt entwischte, sich das Leder aber zu weit vorlegte, so daß der herausstürzende Kosche klären konnte. Union hingegen brauchte geraume Zeit, um in Fahrt zu kommen. Küntzels Direktschuß (16.) und Bergners Freistoß aus 30 Metern (18.) verfehlten noch das Gehäuse. Der Schuß des von Petzold freigespielten Struck hätte schon besser gelegen, aber Palke blockte ihn gerade noch ab (32.). Aue setzte der optischen Überlegenheit der Hausherren wenige Konter entgegen. Die aber hatten es in sich. So besaß der aufgerückte Rettig sogar die größte Chance zur Führung, als Unions Abseitsfalle nicht zuschnappte, der Libero mutterseelenallein auf Kosche zulief, aber so lange überlegte, bis ihm der zurückgelaufene Wendt noch das Leder abjagte (36.).

Zur Pause brachte Lindemann Romanowsky, der die rechte Außenbahn besetzte, Thielemann rückte weiter nach innen. Zehn Minuten später hatte sich der Schachzug ausgezahlt. Im Zusammenspiel mit Tomoski hebelte Romanowsky Unions linke Abwehrseite aus, paßte von der Grundlinie zurück genau auf Sadlo. Und der Torjäger, von dem bis dahin nicht viel zu sehen war, fackelte nicht lange und jagte den Ball aus der Drehung in die kurze Ecke. Union reagierte auf den Rückstand mit wütenden Gegenattacken, doch mehr als zwei Chancen für Skela (60., 61.) sprangen auch in der besten Phase der Berliner nicht heraus. Nach der Ampelkarte für Thielemann (nach einem Foul an Petzold, das man noch nicht einmal unbedingt pfeifen mußte) zogen sich die Gäste natürlich weit zurück. Das Geschehen spielte sich nun fast ausschließlich in der Auer Hälfte ab. "Aber selbst mit zehn Mann haben wir wenig zugelassen", fand Lutz Lindemann. Vor allem seine engere Abwehr stand nun sehr sicher. Union fiel aber außer hohen Flanken auch nicht viel ein. Sascha Stolz, Freie Presse, 14.04.1997